Porträt: Schlachtenbummler Bochum

Sie sind bei (fast) jeden Turnier in Deutschland dabei und tragen dunkelblaue Trikots: Die Schlachtenbummler Bochum, liebevoll SchlaBos genannt. Seit der Gründung im Jahre 2010 geht es mit den Bochumern qualitativ und quantitativ stetig bergauf: In der aktuellen Saison wurde erstmals eine zweite Mannschaft gemeldet und die erste ist große Titelfavorit in der Regionalliga West. Grund genug, einmal die Geschichte der SchlaBos nachzuvollziehen, vielleicht stehen andere Vereine ja gerade am Anfang ihres Weges…

2006 : Der Startschuß einer großen Leidenschaft

Kurz nach der Fussball Weltmeisterschaft in Deutschland bekam Achim Schmidt ein Tipp-Kick Stadion mit Netztoren geschenkt. Die beiligenden Spieler waren noch die Neandertaler-Figuren mit dem Klumpfuß aus der Urzeit des Tipp-Kicks. Da man ja bereits als 7-8 jähriges Kind das kleine Rollfeld bespielt hatte, wusste man auch schon über moderne Tipp-Kick Männchen Bescheid, die prompt besorgt wurden. Die TOP-Kicker!
Mit Fabian Schrenk und Marco Murgia wurden dann bei Achim Schmidt einige Matches bestritten, wobei die Paarung Achim vs. Fabian aufgrund der räumlichen Nähe zum Klassiker wurde. Bereits nach der 3. Partie entschied man sich spontan, alle Ergebnisse schriftlich niederzulegen. Gespielt wurde natürlich nach eigenen Regeln, da man das Regelheft entsorgt hatte. Sieger war derjenige, der zuerst 5 Tore erzielt hatte, wobei analog zum Tennis ein 2 Toreabstand erforderlich war. Bei einem 5:5 musste dann das Elfmeterschießen entscheiden.

Mit Achim Schmidt fing alles an und auch heute noch ist der Gründer aktiv!

Nach dem ersten Rausch der ausgetragenen Spiele wurden dann unsere Regeln modifiziert. Es wurden die WM-Classic Teams erworben, so dass fortan jeder je 3 Spielfiguren (Kicker, Top-Kicker & Star-Kicker) und einen Keeper besaß. Derjenige, der nicht in die Gunst des Anstoßes durch Balleinwurf kam, platzierte sofort seine 3 Mannen als Abwehrmauer kurz vorm eigenen Strafraum. Der Spieler, mit dem man geschossen hatte, musste am letzten Schussort stehen gelassen werden.
Bis Mitte 2007 wurden nach dieser Spielordnung von Achim und Fabian 570 Spiele bestritten, von denen in 96 Partien der Sieger erst nach dem Elfmeterschießen gekürt wurde.

2007 : Eine neue Welt

Zwar ballerten sich Fabian und Achim noch relativ regelmäßig die Bälle um die Ohren, dennoch war der Reiz nicht mehr ganz so groß wie in den Anfangszeiten. So wurde Achim auf der Mieg-Homepage auf einen Verein in Gevelsberg aufmerksam und nahm Kontakt auf. Nach erfolgter Einladung ins Bergische stand Achim mit seinem Spielermaterial nun in Siggis nach einem Swingerclub anmutenden Kellernamen “Blue Moon Arena” und kam sich vor wie auf einem anderen Planeten. Nicht dass die Einheimischen so fremd wirkten, nein, deren Spielermaterial hatte schon etwas von einem Mini-Terminator: einfarbige Metallkörper, lasergefeilte Schussbeine und Torhüter ohne Druckknöpfe lagen auf den Platten. Außerdem faselten die Anwesenden die ganze Zeit irgend ein wirres Zeugs von Farbspiel und Drehern. Dann kam auch noch der 12-jährige Sohnemann des Hausherrn und schickte Achim mit 8:0 von der Platte. Sieglos und entgeistert ging es zurück nach Bochum.

Auf Revanche sinnend besuchte Achim nun regelmäßig die Gevelsberger und konnte auch bald seine ersten Siege feiern. Auch Fabian hatte Interesse und war das eine oder andere mal zu Gast im Ennepe-Ruhr-Kreis. Achim schloß sich dem Verein an und bestritt dann in der Saison 2007/08 einige Verbandsligaspiele und ein Regionalligaspiel. Die Verbandsligasaison wurde von ihm überraschend positiv mit einer 16-3-9 Bilanz und auf Platz 9 der Einzelstatistik abgeschlossen.

Mitte 2007 wurde dann der erste Versuch gestartet, einen eigenen Bochumer Tipp-Kick Verein auf die Beine zu stellen. Es wurden sogar 8 Turniere mit bis zu 9 Teilnehmern ausgerichtet. Aber das Interesse der anderen Teilnehmer ließ dann doch zu schnell nach.Höhepunkt des Jahres war dann die erste Teilnahme von Achim an der Westdeutschen Einzelmeisterschaft in Gevelsberg, die immerhin in Runde 2 führte.

Die SchlaBos besuchen fast jedes Turnier und sind aus der Szene nicht mehr wegzudenken!

2008 : Regionalliga und Deutsche Einzelmeisterschaft

Das Vorhaben, einen eigenen Club zu gründen, war in diesem Jahr nicht mehr vorhanden. Marco und Fabian besuchten zwar unregelmäßig die Blue Moon Arena, waren aber nicht mit dem nötigen Ehrgeiz bei der Sache. Turniere wurden in der Kellerbar zum Ruhrstadion auch nicht mehr ausgetragen, lediglich einige Spiele gegen Marco oder Fabian wurden noch gespielt. Dafür startete Achim Schmidt in seine erste komplette Regionalligasaison. Am Ende stand eine fast ausgeglichen Bilanz zu Buche: 13- 2-17 bei einem positiven Torverhältnis.

Absolutes Highlight war dann die erste Teilnahme an einer Deutschen Einzelmeisterschaft. Achim wurde die Ehre zu Teil, sein Eröffnungsspiel gegen keinen geringeren als Normann Koch bestreiten zu dürfen. Sensationelle 4 Tore konnte Achim erzielen, musste aber (natürlich) auch doppelt so viele kassieren. Und es sollte sogar für die 2 Runde reichen, in der sich dann aber die Spreu vom Weizen trennte.

2009 : Der vierte Mann…

… fehlt uns noch!!!

Achim, Fabian und Marco waren sich über die Gründung eines Bochumer Tipp-Kick Vereins einig. Doch zu dritt war dies leider nicht möglich, aus Bochum stammende Kandidaten zeigten leider nicht das nötige Interesse. Und einen Fussballfan aus Ückendorf oder Lüdenscheid mochte auch keiner in seiner Truppe haben. Wir wollten eine reinrassige, blau-weisse Truppe aus Bochumer Schlachtenbummlern bleiben! Aber die Begeisterung fürs Tipp-Kick war bei allen Dreien vorhanden. Fabian bestreitete 2 Regionalligaspiele für die zweite Gevelsberger Mannschaft und war der siegbringende Mann des vereinsinternen Duells gegen die erste Mannschaft im entscheidenen letzen Spiel. Er warnun auch häufiger zum Training in der Kellerbar zum Ruhrstadion. Achim gelang ein Sieg gegen Sprockhövels Urgestein Paulo Vicente in seinem Abschiedsspiel für Gevelsberg und er belegte den 59. Platz bei der WDEM.

2010: SchlaBO GOAL, GOAL, GOAL

Bochum, 08.05.2010, 13:30 Uhr, Biergarten der Gaststätte Ritterburg an der Castroper Straße. Zwei Stunden vor Anpfiff des letzten Spieltages der 1. Bundesliga zitterten Achim Schmidt, Fabian Schrenk, Marco Murgia und Dennis Vorberg dem entscheidenden Spiel unseres heißgeliebten VfL Bochum 1848 gegen die “Nie Da” Sachsen entgegen. Wir schweiften kurz vom Thema Fußball ab und kamen auf Tipp-Kick zu sprechen. Marco, Fabian und Achim bekundeten nochmals ihre Bereitschaft zur Gründung des “Tisch-Fußball-Vereins Schlachtenbummler Bochum”. Dennis Vorberg, ein Studienkollege von Fabian, hörte gespannt zu und sprach dann den entscheidenden, bahnbrechenden und historischen Satz aus: “Ich mach mit!” Der magische Moment, die Geburt der Schlachtenbummler! Dennis Vorberg, derjenige der zuvor noch NIE Tipp Kick gespielt hat, stieg als vierter Mann in unsere Truppe ein. Genial!

Ein fester Trainingstermin wurde vereinbart und nach dem grauenhaften VfL-Abstieg in Liga 2 gleich ein neues Ziel gesteckt: Der Doppelaufstieg des VfL Bochum 1848 und der Schlachtenbummler Bochum. Kurzerhand wurden die SchlaBOs beim Deutschen Tipp-Kick Verband angemeldet. Nur wenige Wochen später traute Achim seinen Augen nicht, in seinem E-Mail-Account erschien die Nachricht: Tipp-Kick – Interessent! Der Absender der Mail wurde kurzerhand eingeladen und kam mit seinem King-Kong Spielermaterial zum Training. Verwundert darüber, dass wir nicht im Sitzen spielten, bekam er große Augen. Ein positiv Verrückter, der nicht einschlafen konnte, sollte er nicht 50 Bälle gespielt haben. Marcus Ernst schraubte unsere Mitgliederzahl zwischenzeitlich auf 5 in die Höhe.

In der Saison 2010/2011…

…starteten die Schlachtenbummler zu ihrem Jungfernflug in der Verbandsliga West, konnten jedoch ähnlich wie der VfL Bochum in der 2. Bundesliga, ihre ambitionierten selbstgesteckten Ziele nicht ganz erfüllen und belegten nach einer spannenden Spielzeit letztendlich hinter den Zweitvertretungen von Sprockhövel und Gevelsberg den 3. Tabellenplatz und schrammten so knapp am Aufstieg vorbei. Für ihr Debüt trotzdem eine respektable Leistung und Ansporn für die folgende Saison!

Die Schlachtenbummler behielten jedoch vorerst den Parallel-Kurs zum VfL Bochum bei und verbrachten weitere 2 Saisons in der Verbandsliga West und belegten 2011/2012 den vierten, 2012/2013 abermals den dritten Tabellenplatz. Für den erhofften Aufstieg reichte es bei beiden Vereinen (noch) nicht. Während dieser Zeit kehrte bei den SchlaBOs jedoch keine Stagnation ein, ganz im Gegenteil! Hinter den Kulissen hatte sich einiges getan: Gründungsmitglied Dennis Vorberg musste sein Hobby aus Zeitgründen und veränderter Wohnsituation bereits zum Ende der Startsaison aufgeben und verließ den Verein. Die 4 verbliebenen Schlachtenbummler schlugen sich wacker, taten sich jedoch schwer kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.

Zur Saison 2012/2013…

…stieß dann endlich ein fünftes Mitglied zu den SchlaBOs: Matthias Wietoska ließ sich durch Fabian zum Tipp-Kick überreden und hatte bei seiner ersten Trainingssession gleich Blut geleckt und eine neue Leidenschaft entdeckt. Durch natürlichen Ehrgeiz und hartes Training mit Sonderschichten in den heimischen vier Wänden entwickelte er sich vom talentierten Ergänzungsspieler schnell zur zuverlässigen Stammkraft. Im weiteren Verlauf der Vereinsgeschichte gelang es ihm in der folgenden Saison sogar sich gemeinsam mit Achim als Leistungsträger der SchlaBOs zu etablieren.

Die SchlaBos tragen ihren Verein nicht nur im Herzen, sondern auch als Branding auf dem Koffer!

Doch bevor wir zur Saison 2013/14 kommen,…

…gab es noch weiteren Zuwachs für die SchlaBO-Familie: Christoph Schmidt fand über die Internetseite den Weg in den Trainings-Keller und brachte kurzerhand seinen Papa und seinen Schwager aus Dorsten-Rhade zum Schnupper-Training mit. Die drei hatten zwar über Internet-Recherche bereits eine Ahnung vom “professionellen” Tipp-Kick bekommen, fröhnten bis dahin allerdings noch bei familieninternen Duellen der Cup-Variante aus dem Spielwarenhandel und wollten sich bei den Schlachtenbummlern nun in die “große Welt des Tipp-Kicks” einführen lassen. Da das Interesse bereits vorhanden war und von Anfang an Sympathie zwischen allen Beteiligten herrschte, wurde Christoph nach ein paar weiteren Trainingsessions dann auch offiziell ein Schlachtenbummler und komplettierte den Verbandsligakader der Saison 2013/14.

Mit einer personell, wie auch leistungsmäßig breit gefächerten Mannschaft, wurde abermals das große Ziel “Aufstieg” in Angriff genommen und die Vorzeichen standen dafür gut. Achim spielte auf konstant hohem Niveau, Matthias konnte immer öfter durch starke Leistungen überzeugen und durch den Neuzugang Christoph war im Training nun auch bei den anderen SchlaBOs deutlich mehr Ehrgeiz im Kampf um die 4 Startplätze im jeweils nächsten Ligaspiel zu spüren, so dass man sich gegenseitig positiv pushte und alle schnell Fortschritte machten. Nach seinem mit 4:4 Punkten ausgeglichenem Debüt in Mönchengladbach, gelang es Christoph dann sogar regelmäßig sich über Trainingsergebnisse in die Startformation zu spielen. Kurz darauf mussten Fabian Schrenk (Knie) und Marcus Ernst (Rücken) die Saison leider verletzungsbedingt vorzeitig beenden, diesmal konnte man die Ausfälle jedoch personell ersetzen. Lediglich im Spiel gegen die Duisburger Hardcore Blitze, musste man auf den Einsatz von Christoph’s Papa Uli zurückgreifen um vollzählig antreten zu können. Nach turbulentem Verlauf und einer besonders spannenden Schlussphase wurde es die bis dato erfolgreichste Saison in der jungen Bochumer Vereinsgeschichte: Die SchlaBOs belegten am Ende den ersten Platz, erreichten den lang ersehnten Aufstieg in die Regionalliga und krönten die Saison mit der Verbandsliga-Meisterschaft.

Das Ziel für die Saison 2014/15…

…der Schlachtenbummler war ganz klar: der Klassenerhalt und Verbleib in der Regionalliga West. Nach einem zunächst guten Start folgten knappe Niederlage in Essen und Düsseldorf, so dass man nach den Rückzügen von Sprockhövel und Ostwestfalen Magic zwar nicht mehr absteigen konnte, aber auch jegliche Chance oben mitzuspielen vertan hatte. Ein solider 4. Platz stand für die Bochumer Recken letztendlich zu Buche, die sich dank anhaltender Verletzungsmisere wiederholt mit Uli verstärken mussten.

Trotz der durchwachsenen Vorsaison…

…vertrauten die SchlaBOs auf ihre Qualitäten und gaben für 2015/2016 das ambitionierte Ziel “Zweitliga-Aufstieg” aus. Dass sie den Mund nicht zu voll genommen hatten, bewiesen sie im weiteren Verlauf der Spielzeit, in dem sie Sieg um Sieg einfuhren und diesmal auch knappe Spiele für sich entscheiden konnten. Zum Saisonende stand dann das große Finale gegen die ebenso ungeschlagenen Dortmunder Tornados an. Diese hatten die Liga souverän dominiert und waren so klarer Favorit gegen die Bochumer Underdogs, zu mal ihnen an heimischer Spielstätte bereits ein Unentschieden zur Meisterschaft genügte. Die Atmosphäre auf den Rängen war eines Endspiels absolut würdig, denn es hatten sich zahlreiche Schaulustige aus den benachbarten Vereinen zu diesem Kräftemessen eingefunden. Leider mussten sie mit anschauen, wie sich auch in diesem Spiel eine starke Dortmunder Mannschaft mit dem Einzug in Liga 2 belohnte, während glücklose Bochumer enttäuscht in die Röhre guckten.

Nachdem die Enttäuschung über die verpasste Chance verflogen war,…

…machte man sich in Bochum mit Feuereifer an die Saisonvorbereitung 2016/17.

“Jetzt erst recht!” lautete das Motto und so verstärkten sich die SchlaBOs während der Sommerpause nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, so dass man erstmals eine zweite Mannschaft für den Spielbetrieb in der Verbandsliga West melden konnte. Die erste Mannschaft um Achim, Matthias und Christoph verstärkt fortan Michael Kalentzi, der mit seinem Sohn aus K’lautern wechselte. Alexis Kalentzi stößt in der zweiten Mannschaft zu Uli Schmidt und Björn Schulte, die nun ebenfalls auch offiziell Schlachtenbummler sind, sowie den Routiniers Marco und Fabian. Außerdem stößt noch Nico Girolami aus Langendreer neu hinzu und startet seine Tipp-Kick-Karriere. Bisher hatte er nur gelegentlich im familiären Kreis mit seinem Onkel Uli, Cousin Christoph und Schwip-Schwager Björn an der Filzplatte gestanden. Last-Minute wechselte dann noch Marcel Kapp und seine Mutter Elena vom TKC Gevelsberg an die Hattinger Straße nach Bochum und komplettieren damit den Verbandsliga-Kader der SchlaBOs.

Leider gibt es aber auch einen Abgang zu beklagen: Der verletzungsgeplagte Marcus Ernst pausiert seine aktive Tipp-Kick-Karriere und tritt deshalb vorerst nicht mehr für die Schlachtenbummler an.

Seit 2016 sind die Bochumer TIPP-KICKer übrigens auch als offizieller Fanclub des VfL Bochum aktiv und machen nun auch beim Rasenfußball dem Vereinsnamen alle Ehre. Vielleicht nähert man sich so langsam dem großen Traum an, ein großes TIPP-KICK – Turnier in der VIP-Loge des Bochumer Ruhrstadions zu veranstalten…?!

Der VFL ist das zweite gemeinsame Hobby der SchlaBos!

Aktuelle Informationen über die Schlachtenbummler findet ihr auf Facebook oder der Bochumer Homepage!

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