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Talentschmiede: Ivan Pulice

Bei der Suche nach dem aktuell größten Tipp-Kick-Talent im Westen Deutschlands wird man beim TKC 1986 Gevelsberg fündig. Dort kickt nämlich der 16-jährige Ivan Pulice in der zweiten Mannschaft, einer reinen Jugendmannschaft.

Im Jahre 2007 kam der Jugendliche durch seinen Vater Roberto, der schon lange Tipp-Kick aktiv betreibt, zum TKC Gevelsberg. Dort spielt er in der zweiten Mannschaft, auch wenn er im letzten Jahr auf Einzelturnieren die besten Leistungen seines Vereins ablieferte. Bei der U18 DEM im vergangen Jahr musste er sich Daniel Bialk erst in der Verlängerung geschlagen geben, nachdem er sich nach einem zwischenzeitlichen Rückstand wieder ins Spiel zurückgekämpft hatte. Außerdem belegte er beim 2. Herner Ruhrpott-Cup einen starken 8. Platz, wobei bis zum letzten Spiel in der Endrunde noch der Finaleinzug möglich gewesen wäre.

Spannung bis zum Schluss bei der U18 DEM: Ivan (l.) gegen Daniel

Ivan zeichnet sich vor allem durch seine Kampfstärke aus. Selbst bei Rückständen wie im Finale der U18 DEM oder in knappen Situation bleibt er cool. Dadurch kann er wichtige Punkte für sich und seine Mannschaft erspielen. Im familiären Umfeld in Gevelsberg fühlt er sich sehr wohl und wird dort durch eine große Anzahl an Gegnern gefördert. Durch das Training und die Turnierteilnahmen feilt Ivan ständig an seinem Spielstil, um immer besser zu werden.

 

Steckbrief

Name: Ivan Pulice

Alter bzw. Geburtsdatum: 16 Jahre / 04.04.2000

Beim Tipp-Kick seit: 2007

Bisherige Vereine: TKC Gevelsberg

Lieblingsschuss: Innendreher

Erfolge: Vize-Vereinsmeister, 2. Platz bei der U18 DEM, 7.Cult Classics 2015, Zahlreiche „Bester U-18“-Titel

Vorbild: Mein Vater Roberto, Siggi Gies

Andere Hobbies: Freunde treffen

Lieblingsmusik: Ich höre eigentlich alles, Hauptsache das Lied gefällt mir.

Ivan (Mitte) bei der Siegerehrung der U18 DEM 2016

 

Fragebogen

Wie bist du eigentlich zum Tipp-Kick gekommen?
Mein Vater spielte es und ich wollte es auch mal ausprobieren.

Wie und wie oft trainierst du?
Eigentlich jeden Dienstag.

Beschreibe doch mal bitte, was dich an Tipp-Kick so sehr fasziniert.
Was mich am meisten daran fasziniert, ist, dass man seinen eigenen Spielstil entwickeln kann und dass man es weit bringen kann, wenn man sich stark genug anstrengt und man immer wieder die Herausforderung bekommt, gegen Stärkere zu spielen und man sogar bei einer Niederlage viel lernen kann.

Du hast Anfang Oktober das Finale der Deutschen U18 Meisterschaft nach der Verlängerung verloren. Warst du sehr enttäuscht darüber?
Enttäuscht war ich eigentlich nicht, ich fand es wenn überhaupt nur schade. Ich war sehr froh, dass ich es so weit gebracht habe. Und es war auch sehr knapp, von daher bin ich eigentlich sehr zufrieden, weil mein Gegner auch ein sehr guter Spieler war.

Du teilst dein Hobby mit deinem Papa Roberto. Was hast du dir alles von ihm abgeschaut?
Anfangs habe ich mir alles bei ihm abgeschaut. Doch ich finde, wenn lange genug dabei ist, entwickelt man sein eigenes Spiel. Aber am Anfang hat mir mein Vater sehr geholfen.

Von welchen Tipp-Kickern außerdem deinem Papa hast du viel gelernt?
Ich habe angefangen auf Turnieren zu spielen, da wurde mir schon sehr viel gezeigt, aber unter anderem hat mir Siggi Gies viel gezeigt.

„Bei Turnieren lernt man am meisten!“ versichert das Talent.

In deinem Verein, dem TKC 1986 Gevelsberg, läuft es bei der Jugendarbeit sehr gut! Beschreib doch mal bitte, wie bei euch das Vereinsleben ausschaut.
Die Atmosphäre im Verein ist sehr gut, wir machen auch vieles privat. Beim Training wird sich auch nicht nur auf Tipp-Kick konzentriert, sondern auch einfach unterhalten. Manchmal kommt es mir auch so vor, als würden sich Freunde treffen, die einfach zusammen Zeit verbringen. Ich würde sagen, wir sind wie eine große Familie.

Wie kann der DTKV mehr Jugendliche für unser Hobby begeistern?
Ich weiß nicht genau. Ich glaube, man muss es für sich selber finden, weil die meisten meiner Freunde können es sich nicht wirklich vorstellen, wie das ist, egal wie oft ich es ihnen gezeigt habe.

Welchen Tipp würdest du einem Jugendlichen geben, der gerade mit dem Tipp-Kick angefangen hat?
Wenn es ihm wirklich Spaß macht, sollte er immer versuchen am Ball zu bleiben und versuchen so viele Turniere zu spielen, weil das das beste Training ist, weil man bei Turnieren am besten seinen Spielstil entwickeln kann.

Vervollständige bitte folgenden Satz: Tipp-Kick werde ich in zwanzig Jahren noch spielen, weil…
 es immer kreativer wird und es nie das gleiche Spiel bleibt, man immer was Neues versuchen kann und die anderen Vereine sich auch weiterentwickeln und man immer eine Herausforderung oder einen Ansporn hat.

 

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Andreas Sigle (TKC 71 Hirschlanden) – Clubchef seit 1972!

Bei der Wahl „Spieler des Monats Dezember“ wurden ungewöhnlich viele Kandidaten nominiert, die dafür sorgen, dass viele Hundert Tipp-Kicker Woche für Woche Spaß an unserem Hobby bzw. Randsportart haben. Auch wenn es eine Rekordzahl an Stimmen gab, war die Stimmenverteilung so ausgeglichen, dass die Rundschau-Redaktion beschlossen hat, dieses Votum anzuerkennen und bedankt sich stellvertretend für die Teilnehmer an der Wahl bei allen, die sich ehrenamtlich Woche für Woche für unser aller Wohl einbringen! DANKE!

Wir haben stellvertretend für alle Kandidaten bzw. Teams, den Clubchef von TKC 71 Hirschlanden, Andreas Sigle, um ein Interview gebeten.

 

Hallo Andreas, schön dich zu hören. Du bist, glaube ich, der dienstälteste Clubchef der deutschen Tipp-Kick-Szene. Wie lange führst du schon deinen Verein?

Seit 1972.

Was bereitet Dir einen besonderen Spaß an der ehrenamtlichen Arbeit? Oder gibt es auch Anlässe für Kummer?

Mit den richtigen Mitstreitern an meiner Seite macht es mir Freude einen Club zu führen. Natürlich kann es bei Gruppen von Menschen immer mal zu Konflikten und Streitigkeiten kommen, was auch bei uns ab und an schon mal vorkam. Hier ist es besonders wichtig, dass man als Führungsperson ausgleichend wirken kann und nicht polarisiert.

Der Verein bringt aus der Jugend, Spieler wie jüngst Florian Stähle in Serie hervor, wie gestaltet sich eure Jugendarbeit konkret?

Wir machen in 14-tägigem Rhythmus ein separates Jugendtraining zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr unter der Anleitung erfahrener Aktiver mit einem gewählten Jugendleiter. Die Jugendabteilung wurde nach unserem Verbandseintritt im Jahre 1982 gegründet. Wir nehmen in der Regel Jugendliche ab dem 10. Lebensjahr auf. Wir sehen in der Jugendabteilung eine Abteilung, welche auch finanziell gefördert wird. Der Jugendliche bezahlt bei uns 12 € Jahresbeitrag und braucht bei Mannschafts- und Turnierspielbetrieb kein Fahrt- und Startgeld entrichten. Sollte ein Jugendlicher besonders talentiert sein, darf er mit dem Einverständnis der Eltern auch im Erwachsenentraining mitmachen, welches bei uns zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr gespielt wird.

Stimmt es, dass du für deine ehrenamtliche Arbeit als Club-Chef eine Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg bekommen hast?

Ja, das ist richtig! 1988 wurde ich von unserer Stadtverwaltung für über 15 Jahre aktive Vereinsarbeit im Ehrenamt des TKC 71 Hirschlanden für die Verleihung der „Silbernen Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg“ vorgeschlagen, welche mir vom damaligen Ministerpräsidenten Lothar Späth verliehen und vom Oberbürgermeister unserer Stadt bei einer Zeremonie in der stadthalle mit anderen zu Ehrenden überreicht wurde.

Der TKC 71 Hirschlanden ist als Verein sportlich unglaublich erfolgreich. In den letzten 8 Jahren holte man 3 Deutsche Mannschaftstitel, eine Rekordzahl, und war in dieser Zeit ebenfalls 8 Mal in den Mannschafts-Playoff, ebenso Rekord! Ohne die vielen verschiedenen Einzeltitel unterschlagen zu wollen, wie kommt dieser nachhaltige Erfolg zustande?

Da muss man bis auf unsere erste Saison zurückgehen. Wir waren von Anfang an bestrebt, sportlich erfolgreich zu sein. Dabei kam uns zu Gute, dass wir aus dem nahen Umfeld von Stuttgart kommen und uns Spieler des damals aufgelösten und ein Jahr später wieder gegründeten Spitzenclubs SSG Stuttgart auf sportlichem Gebiet geholfen haben relativ schnell nach oben zu kommen. Hier seien vor allem Klaudio Lange, Beno Garstka, Werner Glück und Dietmar Häfner zu nennen. Eine mitentscheidende Rolle fiel hier sicherlich Beno Garstka zu. Er stieß in unserer zweiten Saison zu uns, als er vom damaligen Bundesligisten Kirchheim zu uns in die Regionalliga wechselte. Er übernahm die Jugendabteilung mit damals etwa 15 Jugendlichen. Unter seiner Führung wurde einige Jugendspieler in die Spitze geführt. Unter anderem Benjamin Buza, Harald Füßinger, Rainer Schlotz und Stefan Poetsch. Es war die Basis unseres Erfolges. Später kamen noch Sascha Bareis, Jochen Härterich, Markus Laich, Max Daub, Lukas Emmrich, Luca Kraus, Tim Hecker oder Florian Stähle dazu.

Auch kamen immer wieder externe Topspieler dazu, wie Klaudio Lange, Dietmar Häfner, Werner Glück, Franz Kleofasz, Robin Loew-Albrecht, Andreas Schneider, Oliver Bacher, Frank Hampel, Stefan Wenzel, Michael Steinfeld, Jens König, die Wagnerbrüder, Artur Merke und William Schwaß. Das Entscheidende für den dauerhaften Erfolg war und ist sicherlich die Balance zwischen Eigengewächsen, fest integrierten Aktiven ehemaliger Vereine aus dem Stuttgarter Umland, sowie externen Spielern. Natürlich auch Kontinuität im Vereinsleben, wie eigene Turnierveranstaltungen, jährlich veranstaltete Vereinsmeisterschaften, Vereinsfeiern, und ein geregelter Trainingsbetrieb. Alles was einen Verein ausmachen sollte.

Wenn Du deine persönliche Supermannschaft des TKC 71 Hirschlanden der letzten 4 Jahrzehnte aufstellen dürftest, wen würdest du nominieren?

Benjamin Buza, Harald Füßinger, Andreas Schneider, Florian Wagner

Es gibt allerdings auch einige Hirschlandener Spitzenspieler wie Buza, Schwaß, die Wagner-Brüder usw., die Hirschlanden verlassen haben. Besorgt dich das entstehende „Legionärstum“ im deutschen Tipp-Kick?

Es ist natürlich immer schade, wenn Leute einen Verein verlassen, um woanders hin zu wechseln. Für einen Verein wie uns bedeutet das aber noch keine Krise, sondern ist eher eine Zäsur. Problematisch wird es erst, wenn diese Leute eine verantwortliche Position über das Sportliche hinaus im Verein ausübten und wenn diese Abgänge kleine Clubs betreffen.

Peter Funke, unser DTKV-Präsident, hat jüngst in einem Interview hervorgehoben, dass du „der“ Statistiker des deutschen Tipp-Kicks par excellence bist. Gib uns doch bitte mal eine Kostprobe. Wer führt nach Punkten die ewige Tabelle der 1. Bundesliga seit Bestehen an? Lübeck oder Hirschlanden?

Lübeck.

In den vielen Interviews der letzten Monate habe ich stets den Interviewten gebeten seine Meinung darüber abzugeben, ob uns Tipp-Kick langfristig erhalten bleibt und wie der Interviewte die zunehmende Überalterung der Szene einschätzt. Was denkst du?

Es ist schwierig zu beurteilen. Wie andere Sportarten bleibt auch unsere Hobbybewegung im Computerzeitalter nicht vor Nachwuchsproblemen verschont. Hier möchte ich aber nicht weiter als 20 Jahre vorausblicken wollen. Wichtig wird sein, dass es trotz der Überalterung immer ein paar Vereine geben wird, welche durch ihre Konstanz in der Vereinsarbeit und darüber hinaus den DTKV am Leben erhalten werden. Natürlich müssen die Leute auch in Zukunft Kinder und Jugendliche für den Tipp-Kick-Sport begeistern können.

Es wurde im Januar über eine Gründung einer U 18-Nationalmannschaft intensiv nachgedacht. Ich selbst habe bereits einige Gespräche zu diesem Thema geführt. Könntest du dir vorstellen, dass der Verein TKC 71 Hirschlanden, der für seine tollen Turnierausrichtungen bekannt ist, ein U 18-Länderspiel z.B. gegen die Schweizer A-Mannschaft ausrichtet? Für alle anderen, die zu diesem Event kommen, könnte man drumherum z.B. ein Kombiturnier Tipp-Kick und Darts anbieten, eine Idee, die jüngst von Peter Funke geäußert wurde. Vielleicht kann man auch Spieler aus dem Darts-Lager für unseren Sport begeistern. Was hältst du von dieser Idee?

Sicherlich ist es für uns machbar. Ein Versuch wäre es wert. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob Hirschlanden dafür der richtige Veranstaltungsort wäre? Schließlich repräsentieren wir seit nahezu 30 Jahren Tipp-Kick-Sport in der obersten Kategorie. Da würde es mir als Veranstalter schwer fallen ein Länderspiel zwischen der Schweiz und der U 18 nur annähernd ähnlich zu hypen wie beispielsweise ein Bundesliga-Play-Off mit zwei unserer Mannschaften, zu welchem die Besten der Besten nach Hirschlanden kommen, um die Deutsche Meisterschaft auszuspielen.

Vielen Dank, Andreas, für das Interview!

Porträt: Headbangers Balingen und der Zollernalb-Pokal

Die kleine Geschichte eines Tipp-Kick Clubs und eines Turniers mit „quasi“ einer langen Tradition.

Wir gehen zurück ins Jahr 1980, in das beschauliche Städtchen Balingen im Südwesten Baden-Württembergs. Dort in das von den Balinger Jugendlichen neu bezogene Jugendhaus (Bild unten, das Jugendhaus existiert auch heute noch).

Es gründeten sich viele sogenannte „Arbeitskreise“( kurz AKs). Die wichtigsten waren unter anderem der Motorrad AK, der Teestuben AK, und viele weitere. Für das Jugendhaus konnten durch die großzügige finanzielle Ausstattung seitens der Stadtverwaltung viele Spiele angeschafft werden, darunter auch ein Tipp-Kick-Set. Rüdiger Albrecht, Lukas Homscheidt (der damals noch unter seinem Mädchennamen „Gerstheimer“ wirkte), Ralf Sense, Markus Sense, Achim Stebner sowie Thomas Will, (siehe Bilder von 1980 und 2012; Reihenfolge wie im Text) spielten fast täglich gegeneinander und nach wenigen Tagen gab es etliche Freunde dieses Spiels. Es wurden regelmäßig Turniere auf dem einzigen Feld gespielt. Innerhalb weniger Wochen wuchs die Tipp-Kick-Gemeinde auf über 10 regelmäßig teilnehmende Spieler an. Es war naheliegend, ebenfalls eine AK zu gründen, um im Jugendrat des Hauses ein Stimmrecht zu bekommen und auch von öffentlichen Geldtöpfen zu profitieren.

So entwickelte sich eine imposante Schar von Tipp-Kickern. Mit Hilfe des damaligen TKC Schwenningen wurde das Spiel professionalisiert. Man schloss sich dem Tipp-Kick Verband an, nahm am offiziellen Ligabetrieb teil und besuchte auswärtige Turniere.

Nach gut eineinhalb Jahren wurde die Idee geboren, ein eigenes offizielles Tipp-Kick-Turnier zu veranstalten. Mittlerweile gab es genug Turnierplatten im Club, um das Vorhaben umzusetzen. Mit dem Veranstaltungsaal des Balinger Feuerwehrgerätehauses gleich gegenüber dem Jugendhaus, war ein geeigneter, großer Raum gefunden und die „Balinger Jungs“ knieten sich in die Organisation.

Wenn wir an das Jahr 1982 zurückdenken, dann stellen wir überrascht fest, dass es weder E-Mail, WhatsApp noch Internet gab, um solch ein Turnier zu bewerben oder organisatorisch zu begleiten. Es gab weder Word noch Excel. Glücklich war, wer eine Schreibmaschine nutzen konnte oder eine gut leserliche Handschrift besaß.

Die Einladung wurde mit den damaligen Möglichkeiten (Schere, Kleber, Stift und Papier) „zusammengebastelt“. Kopiermöglichkeiten gab es sehr wenige. Aber die Stadtverwaltung hatte einen zentralen Kopierer, der von den Angestellten mit Argusaugen bewacht wurde. Jede Kopie musste registriert werden und waren teuer. Man hatte also nur die Chance, einmalig zu vervielfältigen. Das Ergebnis konnte nicht mehr revidiert werden.

Einladung für das 1. Balinger Zollern-Alb-Pokal Turnier 1982

Bild vom Turnier im Feuerwehrgerätehaus Balingen. Wer erkennt Klaudio Lange?

Eingeladen wurden die Clubs aus dem Süddeutschen Raum, vorrangig aus Baden-Württemberg. Man bedenke, allein im Umkreis von 50km um Balingen gab außer dem TKC JH 1980 Balingen fünf weitere aktive Clubs, die sich mit insgesamt 8 Teams am Ligabetrieb beteiligten. Natürlich gingen auch Einladungen an damalige Spitzenclubs wie den SSG Stuttgart, nach Kirchheim/Teck, Schwenningen oder nach Wasseralfingen.

In den frühen 80ern gab es wenig Turniere in Württemberg. Der Zollern-Alb-Pokal war innerhalb kürzester Zeit mit 61 Teilnehmern ausgebucht. Am 6.11.1982 war es dann soweit. Das Turnier war organisiert. Schon damals waren die Freundinnen oder die Freundinnen in spe für die Versorgung der Teilnehmer zuständig. Markus Sense, „alias Maxe“, auch schon damals „Präse“ der Balinger Tipp-Kicker, konnte tatsächlich 61 Teilnehmer begrüßen. Darunter Stars der Szene wie der Kirchheimer Bruno Jäger (Bild) oder Werner Glück und Dietmar Häfner aus Stuttgart. Dabei waren auch heute noch aktive Spieler wie die Hirschlander Andreas Sigle oder Klaudio Lange (AKA: Kazmierczak). Der spätere Deutsche Meister Peter Gehrung, der damals noch am Anfang seiner Tipp-Kick-Laufbahn war und für den TKC Sigmaringen die Knöpfe drückte, war unter den Teilnehmern ebenso wie Stefan Wenzel aus Schwenningen, der später zweimal Süddeutscher Meister wurde.

Das Endspiel bestritten dann die damaligen Stars der Szene, Dietmar Häfner († 2002) und Werner Glück, beide vom Spitzenclub SSG Stuttgart. Nach 10 Minuten sicherte sich Häfner mit 5:2 den Sieg und gewann somit das 1. Zollern-Alb-Pokalturnier 1982.

Siegerehrung: Links Markus Sense, rechts Dietmar Häfner

Spielszene aus dem Turnier: Links, eventuell Bruno Jäger, rechts Markus Sense

Im Rahmenprogramm gab es ein Dokuvideo über die Deutsche Meisterschaft 1982 in Wasseralfingen, das die Balinger während des Turniers als „SFB“ (Sender freies Balingen) selbst gedreht hatten.

Unsere Sigmaringer Tipp-Kick-Freunde waren dagegen nicht nur vom Turnier, sondern auch von den Balinger Catering-Mädels angetan. Einige wollten deshalb kurzfristig auch noch das am Abend stattfindende Rockkonzert im Jugendhaus besuchen.

Artikel in der damaligen Clubzeitung des TKC Sigmaringen über den Besuch in Balingen

Das Trikot von 1982 gibt es heute noch

Das Turnier war ein voller Erfolg und alle Teilnehmer waren zufrieden mit der Organisation und den Rahmenbedingungen. Es gab viel Lob. Die Balinger Filzkicker waren stolz und zufrieden. Man war sich einig: der Zollern-Alb-Pokal sollte fortgesetzt werden. Die Balinger Tipp-Kicker waren noch bis Anfang der 90er Jahre aktiv. Eine Neuauflage des Turnieres gab es bis dahin nicht.

Als „Alte Säcke“ traf man sich im November 2012 nach 22 Jahren Pause zum „Alten Säcke Cup“. Die damals „jungen Hirsche“ waren jetzt um die 50 und konnten trotzdem damit leben, jetzt „Alte Säcke“ zu sein.

Mit dem „1. Alten Säcke Cup“ beginnt Teil zwei der Balinger Tipp-Kick Geschichte. Im Nachgang zum „1. Alten Säcke Cup“ fanden die Freunde aus dem letzten Jahrtausend wieder zusammen. Jetzt als „Balinger Headbanger“, bezugnehmend auf das jährlich in Balingen stattfindende „Bang Your Head“-Festival, zu dem die meist ebenfalls gealterten Heavy Metall-Fans jährlich zu Zehntausenden pilgern.

Der Club fand Nachwuchs und weitere Freunde des Tipp-Kick, so dass sich bald zwischen 10 und 20 Headbanger regelmäßig an den Aktivitäten beteiligten.

Headbangers 2015

Lediglich die Leistungen im Vergleich mit anderen Spielern bei Turnieren oder im Ligenbetrieb fielen nicht besonders erfolgreich aus. Bemühungen, Spitzenspieler zu den Trainingseinheiten nach Balingen zu bekommen, um das Niveau zu verbessern, scheiterten. Im späten Winter fand zu dieser Zeit regelmäßig die „Karlsruher Stadtmeisterschaft“ statt. Die Balinger waren dort mit großer Präsenz anwesend. Jedoch war es ein erheblicher Aufwand, 15 Spieler für die Veranstaltung in Karlsruhe zu organisieren. Damit alle Headbanger die Gelegenheit bekommen sollten, von guten Tipp-Kick-Spielern der Szene zu lernen, entstand die Idee, zusätzlich zum „heiligen Gral“ der Balinger Tipp-Kicker, dem „Alten Säcke Cup“, ein weiteres Turnier zu veranstalten, das vom Deutschen Tipp-Kick Verband (DTKV) anerkannt wird. Dem „Alten Säcke Cup“ wurde die Anerkennung als DTKV Turnier verweigert, was zur Folge hatte, dass es schwierig war, gute Spieler auf dieses Turnier zu bekommen.

Man fragte in Karlsruhe nach, ob anstatt der Karlsruher Stadtmeisterschaft ein Turnier in Balingen im Turnierkalender des DTKV angeboten werden könne. Die Karlsruher waren einverstanden.

Jetzt kamen die Erinnerungen an das in Balingen vor 33 Jahren stattgefundene Turnier, das 1. Balinger Zollern-Alb-Pokal-Turnier, auf. Auch erinnerte man sich daran, dass 1982 eine Neuauflage des Turnieres geplant war, die bis in die Gegenwart nicht umgesetzt worden war. Also lag es nahe, diese Neuauflage 2015 stattfinden zu lassen. So geschah es dann auch. Ein Turnier wurde wieder „ausgegraben“, „abgestaubt“ und angeboten. Am 21 Februar 2015 war es dann soweit. Turnierort war das Evangelische Gemeindehaus in Balingen, Stadtmitte. Nach den sehr guten Erfahrungen beim „Alten Säcke Cup“, wurde die Idee des „All-inklusive“-Caterings übernommen. Startgebühr und die Komplettversorgung zu einem einzigen günstigen Preis sollte jeden zum VIP machen und dem Turnier eine besondere Note verleihen. Mit Heike Homscheidt († 2016) war eine Küchenchefin im Club, die es verstand, ein großes und hochwertiges Angebot an Speisen und Getränken anzubieten.

Einladung für das 2. Zollern-Alb-Pokalturnier 2015

Heike Homscheidt

2015 waren mit Beni Buza und Jonathan Weber die beiden Endspielkontrahenten der Deutschen Meisterschaft 2014 in Hirschlanden am Start. Wie bei der DEM bestritten die beiden auch das Endspiel um den 2. Zollern-Alb-Pokal. Beni Buza konnte sich nach Verlängerung mit 6:4 durchsetzen und so nach 33 Jahren die Nachfolge von Dietmar Häfner, der zuletzt für den TKC Hirschlanden an die Platte ging, antreten.

Endspiel 2015: Beni Buza gegen Jonathan Weber

Siegerehrung 2015: v.l.n.r. Florian Stähle, Michael Kleofasz, Bruno Wilke, Beni Buza, Jonathan Weber

Die Reaktionen der 46 Teilnehmer auf das Turnier waren mehr als positiv. Es war klar, dass schon aufgrund des Alters die „Alten Säcke“ aus Balingen nicht nochmal 33 Jahre warten konnten, um den nächsten Zollern-Alb Pokal zu veranstalten. Diesmal sollte das Turnier im darauffolgenden Jahr stattfinden.

Der Termin im Turnierkalender des DTKV hatte sich bewährt. Deshalb wurde der 3. Zollern-Alb-Pokal am 20. Februar ausgetragen. Mit Phillip Baadte vom TKC Kaiserslautern, ging auch der damalige amtierende Deutsche Meister in Balingen an die Platten. Mittlerweile fanden auch immer mehr Tipp-Kick-Freunde aus der nahen Schweiz den Weg zu Balinger Turnieren, mit der Schweizer Tipp-Kick-Ikone Dani Nater und dem ambitionierten Markus Kälin, auch zwei Schweizer, die alle bisherigen Balinger Turniere gespielt hatten. Beim 3. Zollern-Alb-Pokal waren schon neun Tipp-Kick Eidgenossen am Start. Das Endspiel bestritten Michael Link und der Chef des Deutschen Tipp-Kick Verbandes und Tipp-Kick-Urgestein Peter Funke von den Flinken Fingern aus Bruck. Funke gehört auch zu den Deutschen Tipp-Kick-Meistern. 1984 gewann er den Deutschen Einzeltitel in Schöppenstedt.

Funke setzte sich gegen den starken Michael Link nach Verlängerung mit 5:3 durch und gesellte sich somit zu Häfner und Buza, den bisherigen Gewinnern des „Zollern-Alb-Pokals“.

Endspiel 2016: Peter Funke gegen Michael Link

V.l.n.r: Markus Sense, Thomas Ruchti, Michael Link, Peter Funke, Christoph Weishaupt

Aktuell steht nun am 4. März diesen Jahres die 4. Auflage des „Zollern-Alb-Pokals“ an. Es gibt einige Veränderungen. So findet beispielsweise ein Turnierwochenende statt, bei dem am Samstag die 4. Auflage des Zollern-Alb-Pokals und am Sonntag der Süddeutsche Pokal (Qualifikations-Mannschaftsturnier zur Finalrunde im DTKV-Pokal) ausgetragen werden. Eine Zäsur gibt es auch beim Catering. Mit dem unerwarteten und plötzlichen Tod von Heike Homscheidt im Juni 2016 stehen die Headbangers vor der Herausforderung, die kulinarischen Fußstapfen von Heike auszufüllen.

Das Turnier scheint mittlerweile sehr beliebt zu sein. Innerhalb von vier Tagen meldeten sich 71 Teilnehmer an. Die Balinger „Alten Säcke“ sind deshalb guter Dinge, dieses Mal die Teilnehmeranzahl von 2016 (54 Teilnehmer) zu toppen. Auch für den Turnierrahmen sind wieder Überraschungen angedacht. Man darf also gespannt sein. Informationen zum Turnier, die Möglichkeit sich online anzumelden und die aktuelle Teilnehmerliste, findet man auf der Headbanger Homepage unter www.headbangers.eu.

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Interview mit DTKV-Präsident Peter Funke

Hallo Peter, schön von Dir zu hören. Auch wenn das neue Jahr schon einige Tage alt ist, würde ich mich freuen, wenn du das alte Jahre 2016 als DTKV-Präsidiumsvorsitzender noch einmal rückwirkend betrachtest. Wie ist Deine Bilanz, positiv wie negativ?

Gefreut hat mich, daß der Spielbetrieb gut funktioniert hat und wir trotz aller Rückgänge bei den Mitgliederzahlen einen zuverlässigen Stamm an engagierten „Machern“ haben, die überhaupt erst ermöglichen, daß die Turniere und Mannschaftsspiele stattfinden können!
Hier an dieser Stelle dafür ein ausdrückliches Danke! Es hat auch 2016 viele Presseartikel und Medienpräsenz über uns gegeben. Dies auch dank der vielen unermüdlichen Kontakte zur Presse durch die Vereine vor Ort. Sehr schön ist auch, daß die DTKV-Infoseiten mit interessantem Inhalt präsentiert werden. Das ist ein lebendiges Organ mit vielen schönen Ideen und sieht sehr gut aus. Ein dickes Kompliment an alle, die dabei mitwirken.

Einzelne herauszuheben birgt immer die Gefahr, andere zu wenig zu würdigen. Ich möchte dennoch die Headbangers Balingen hervorheben. Sie sind nicht nur fleißige Turnierbesucher, sondern mittlerweile auch selbst prima Turnierorganisatoren. Auch in Gevelsberg ist viel gutes im Entstehen (wobei ich mir hier wünsche, daß manch Unstimmigkeit im nachbarschaftlichen Bereich vielleicht beigelegt wird). Da kommen wir direkt zu den Baustellen: Nicht so gut waren die persönlichen Konflikte im Spielerbereich. Das ist vielleicht auch ein Stück weit der Fluch der Dreier-Spieltage. Man fährt irgendwohin, spielt Tipp-Kick und fährt wieder heim. Persönliches kommt zu kurz. Vielleicht resultiert daraus auch die zunehmende Distanz untereinander. Daß man sich unterschiedlich mag ist völlig normal. Aber ein Umgang innerhalb der festgelegten Grenzen („Anstand“) muß möglich sein.

Persönlich hat mich der Gewinn der deutschen Einzelmeisterschaft durch Michael Kaus gefreut. Er hat damit seine außergewöhnliche Karriere gekrönt. Auch daß viele verschiedene Gewinner in den Siegerlisten 2016 zu finden sind (darunter einige Erstsieger) ist etwas erfreuliches.

 

Kannst Du dem Leser einmal deine Arbeit als DTKV-Präsidiumsvorsitzender etwas genauer beschreiben? Wieviel Zeit kostet so ein Ehrenamt monatlich?

Nach außen bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit der Ansprechpartner. Da könnte übrigens gerne mehr kommen. Das erfordert auch meist nicht allzuviel Zeitaufwand. Ich habe Kontakt zur Firma Mieg (sehr wichtig aus meiner Sicht ist) und zu anderen Verbänden (Tischfußball z.B.). Diese Zeit rechne ich gar nicht, weil es auch insbesondere mit Mathias und Jochen Mieg ein sehr angenehmer Umgang ist.

Intern wird allerlei an Problemen an mich herangetragen. Persönliche Vorfälle, Terminstreitigkeiten, finanzielle Themen. Da gehen manchmal schon mehrere Stunden mit Telefonaten und/oder persönlichen Gesprächen dahin. Da einiges auch bei Turnieren oder Ligaspielen stattfindet, läßt sich der Nettozeitaufwand schwer beziffern. Es ist aber meist in überschaubarer Dimension. Hinzu kommt der Bundestag einmal im Jahr und die Vorbereitung dafür, wobei hier die Präsidiumskollegen wirklich sehr unterstützen!

 

Gibt es auch schwierige Entscheidungen bzw. unangenehme Aufgaben?

Wenn zwischenmenschliche Probleme vorliegen, also insbesondere unangemessene Verhaltensweisen, ist das „Sanktionieren“ solcher Vorfälle nicht angenehm. Zumal selten echte Einsicht in ein Fehlverhalten zu finden ist. Meist ist immer irgendwer schuld, aber selten der Verursacher selbst.

Auch wenn Vereine sich nicht auf Termine einigen können und ich dann als Beschwerdeinstanz eingreifen soll, empfinde ich das als meist vermeidbare Scharmützel – im Normalfall geht doch bei vorhandenem Willen immer etwas. Ich habe auch einmal nach Mitternacht ein Pokalspiel gespielt – weil es halt anders nur mit riesigem Aufwand gegangen wäre. Und keiner hat darüber gemeckert.

 

Es gibt auch vereinzelte, kritische Stimmen gegenüber dem DTKV, die insbesondere in den neuen Medien wie facebook geäußert werden. Wie gehst Du damit um?

Wenn alle alles gut fänden, wäre das schon verdächtig. Kritik ist gut und für eine positive Entwicklung notwendig! Manche Kritik beruht aber auf einer persönlichen Einzelfallerfahrung und wird dann schnell zu einer Grundsatzkritik.

Ideal ist, wenn bei Kritiken konkret ein Problem benannt wird und zumindest eine Chance besteht, damit etwas anzufangen. Das Problem muß auch in sich lösbar sein. Aussagen wie „Der DTKV ist wie Entenhausen“ fördern die sachlichen Diskussionen nicht und haben letztlich als Resultat, daß gar nicht mehr geantwortet wird.

 

Wie lange möchtest Du als DTKV-Präsidiumsvorsitzender noch dem Verband vorstehen? Hast Du da für dich eine klare zeitliche Vorstellung oder vielleicht sogar Ziele, die Du noch unbedingt erreichen möchtest?

Ich werde die lange Amtszeit von Sebastian Krapoth sicherlich nicht übertreffen. Viel hängt davon ab, ob die TK-Gemeinde mein „Wirken“ positiv bewertet. Sollte das nicht (mehr) der Fall sein, werde ich gehen. Mein zentrales Ziel ist ein Beitrag zum Erhalt der Tipp-Kick-Bewegung. Eine ganz und gar nicht einfache Herausforderung. Gedankenspielereien sind das Erweitern der bisherigen Palette an Wettbewerben. So was wie beim Tennis der Davis-Cup mit Doppelspielen (also zwei gegen zwei in einem Spiel) finde ich interessant. Auch vielleicht mal ein Mehrkampf mit weiteren Sportarten.

Ich bevorzuge auch die Konzentration der Ligenspiele auf wenige Wochenenden. Viele Spiele, weniger Fahrten und hoffentlich mehr gemütliche Abende mit Kennlernenffekt. Das wäre dann vergleichbar den Einzelturnieren.

 

„Quo vadis, Tipp-Kick?“, in vielen Interviews wird immer wieder diese Frage gestellt. Du bist seit Jahrzehnten dabei und ein Insider par excellence. Was ist Deine persönliche Einschätzung?

Die wohl schwierigste Problematik. Wenn die derzeit „alten“ Haudegen, die die Vereinsarbeit leisten, irgendwann das nicht mehr machen – inwieweit es da jeweils Ersatz geben wird, ist völlig offen. Beispiel sei Wasseralfingen. Da bedaure ich sehr, daß dort nicht mehr die ausreichende Zahl an Organisatoren aktiv ist.

Auch ob für Miegs das Tipp-Kick dauerhaft wirtschaftlichen Boden bildet, ist sehr offen. Meiner Einschätzung nach kann man wohl mit Tipp-Kick alleine als Hersteller nicht überleben.

Ein Lehrer, Fabio de Nicolo, hat gerade als Projekt eine Tipp-Kick AG an seiner Schule. Da bin ich sehr gespannt, ob das erfolgreich ist. Da wäre dann eine Chance, wenn man über die Schulen gehen könnte.

 

Es ist erstaunlich, dass der große Bruder „Fußball“ die ganze Welt in Atem hält. Und der kleine Bruder „Tipp-Kick“ überschreitet nur punktuell unsere Landesgrenzen. Lediglich in der Schweiz konnte sich ein Verband und mehrere Vereine bilden. Könnte hier nicht der DTKV mehr initiieren, wie z.B. offizielle Länderspiele – und wenn es in den Anfängen erst nur gegen die Schweiz gehen würde -, oder unsere Homepage mit englischen Unterseiten? Die Länderspiele könnte man dann publikums- und medienwirksam anpreisen.

An ein Länderspiel gegen die Schweiz habe ich auch schon gedacht. Zu Bedenken ist hier der finanzielle Aspekt. Wenn ein Spieler aus dem hohen Norden zu einem Länderspiel in Bern einzuladen ist, sind unsere finanziellen Möglichkeiten schnell an ihrer Grenze. Ich befürchte auch, daß das Presseecho eher verhalten wäre. Ich schließe das aus der Anziehungskraft anderer Sportarten. Da kommen halt ebenfalls fast nur Angehörige. Selbst bei hochklassigen Veranstaltungen.

Schuld daran ist sicher das Fernsehen. Weil dort konzentriert sehr viel Fußball kommt. Wir haben zwei Hauptprogramme im öffentlich rechtlichen Fernsehen und zahlreiche dritte Programme, dazu ZDF-Info, 3 Sat etc. Warum gibt es keinen Sportsender? 24 Stunden Sport. Und dann eben auch mehr als Fußball. Da wäre dann Platz für Badminton, Curling oder Tipp-Kick. Das würde viel bewegen. Diese 3 Minuten Beiträge in der Sportreportage sind zu wenig.

Unsere Infoseiten in anderen Sprachen – ich kann nicht beurteilen, ob das nachgefragt würde – es müsste dann aber auch jeweils mit mehr als mit Schulenglisch übersetzt werden.

 

Wenn ein Anfänger Dich fragen würde, was kann mir Tipp-Kick für das Leben geben, was würdest du ihm antworten?

Im Idealfall unendlich viel Spannung, Freude, Glücksmomente, ab und zu begleitet von Ärger und Enttäuschungen (das gehört halt dazu). Ich finde, daß Tipp-Kick sehr ehrlich ist – denn im Prinzip gewinnt meist der wirklich bessere (wie z.B. im Eishockey oder Badminton, aber nur bedingt im Fußball).

Man lernt Menschen fürs Leben kennen, kommt viel rum – und das alles mit recht wenig finanziellem Aufwand. Und es gibt zahlreiche Freundschaften, die dabei entstehen. Das dürfte mit das wertvollste dabei sein.

 

Wie lange spielst Du schon Tipp-Kick und was hält dich als Spieler dabei?

Ich habe im Juni 1975 mein erstes offizielles Turnier gespielt – eine Süddeutsche Meisterschaft mit 22 Teilnehmern und zwei Runden – eine am Samstag und eine am Sonntag – was für ein Kuriosum. Süddeutscher Meister wurde übrigens Rainer Schönlau, der immer noch spielt. Fast so lange wie Wilfried Mietke aus Berlin. Weit mehr als 50 Jahre spielt Wilfried aktiv Tipp-Kick – sensationell!

Mich fasziniert Tipp-Kick immer noch. Ich habe dabei so viel erlebt und das allermeiste war gut.

 

Vermißt Du eigentlich als Spieler die alten Zeiten?

Ich habe das Tipp-Kick-Spiel ohne Farblegen als lebendiger empfunden. Wenn es einer darauf anlegen würde, könnte er heutzutage bei Führung zur Halbzeit und eigenem Anstoß das Spiel in der zweiten Halbzeit so gestalten, daß der Gegner nicht ein einziges Mal an den Ball kommt (höchstens, wenn er die Abwehr wegnimmt …). Das wäre früher nicht möglich gewesen. Und dennoch hat früher auch schon meist der bessere gewonnen, weil der Glücksfaktor viel kleiner war als der Verlierende meist vermutet hat. Ich habe keine fünf Spiele erlebt, die vom Glücksfaktor Ball entschieden wurden.

Was ich heute sehr schätze ist die Anständigkeit. Nahezu alle Top-Spieler sind auch sehr fair. Da könnte sich ein Manuel Neuer vom FC Bayern eine dicke Scheibe abschneiden (was wäre der für ein Held, wenn der beim Spiel Deutschland gegen England 2010 zum Schiedsrichter gesagt hätte – Sie haben sich geirrt, der Ball war drin). Geht nicht, sowas? Warum? Weil es um Millionen geht? Ich sehe das anders.

Die Turniere laufen dank Peter Deckert und Artur Merke programmtechnisch perfekt (egal mit welchem Modus). Das verkürzt die Wartezeiten (Ich war bei der Deutschen Meisterschaft

1983 mit 280 Teilnehmern dabei – das war zum auslosen ohne Computer eine mühselige Aufgabe). Wenn in Frankfurt beim Tourfinale die Teilnehmer präsentiert werden – da kriege ich jedesmal Gänsehaut. Wenn in Berlin zu Ostern Jahr für Jahr drei Tage Tipp-Kick perfekt organisiert wird, wenn in Hirschlanden Andreas Sigle bei jedem Teilnehmer, der schon etwas länger spielt, weiß, gegen wen der 1987 zur Halbzeit irgendwo 2:0 geführt hat – da bin ich glücklich, ein kleines Rädchen in dieser Tipp-Kick-Welt 2017 zu sein.

 

Was wünschst Du Dir als DTKV-Präsidiumsvorsitzender für 2017 besonders?

Daß die Dinge, die 2016 gut waren, auch 2017 wieder funktionieren und daß es weniger Streitfälle gibt.

Persönlich würde ich auch mal total gerne bei „Wer wird Millionär?“ mitmachen. Da würde dann in der Vorstellung stehen: „Spielt leidenschaftlich Tipp-Kick“

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

 

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Talentschmiede: Florian Stähle

Sein Brett ist deutschlandweit bereits gefürchtet wie das des großen Normann Koch. Doch Florian Stähle vom TKC 71 Hirschlanden hat noch mehr auf dem Kasten: Nicht umsonst steht der 16-Jährige auf Platz 18 der DTKV Turnierrangliste. Außerdem überzeugte er uns beim 2. Römer Cup im vergangenen Jahr, welchen er bravourös gewann!

Flo fing 2012 gemeinsam mit seinem Papa Frank mit dem Tipp-Kick an. Während dieser mittlerweile eher selten am externen Spielbetrieb teilnimmt, lässt sich der Sohnemann kaum ein Turnier entgehen. Von den großen Turnieren verpasste er 2016 nur die Westdeutsche Einzelmeisterschaft. Beim Tourfinale setzte er sich gegen namhafte Konkurrenz durch und qualifizierte sich für die Play-Offs. Dort musste er sich erst seinem Vereinskameraden Artur Merke geschlagen geben. Natürlich profitiert er vom hohen Niveau beim Training in Hirschlanden, allerdings bedarf es großer Klasse und Geduld, sich anfangs von Niederlagen nicht unterkriegen zu lassen.

Florian (l.) spielt trotz seines Alters bereits beim Konzert der Großen mit.

Neben seiner großen Stärke, dem Brett, verfügt Florian über ein breites Repertoire in der Offensive. In jeder Spielsituation ist er in der Lage, einen gefährlichen Ball aufs gegnerische Tor zu bringen. Außerdem verfällt der junge Schwabe gerne in einen Spielrausch, in dem er nur schwer zu stoppen ist. In diesem Fall fegt er wie ein Wirbelwind über die Platte und lässt dem Gegner nicht den Hauch einer Chance, zumal sein Torwart kaum überwindbar scheint.

Weitere Stärken Florians sind seine Spielübersicht und sein Spielverständnis. Man glaubt nicht, dass ein Jugendlicher an der Platte steht, wenn man ihn beobachtet, denn er gibt sich bereits unheimlich routiniert. Nichtsdestotrotz hebt er nicht ab, sondern sucht vielmehr nach Möglichkeiten, sein Spiel weiter zu verbessern. Gerade wegen dieser Einstellung wird uns Florian im kommenden Jahr noch mehr Spaß bereiten und die Arrivierten weiter aufmischen.

Flo im Duell mit Max Daub, einem seiner Vorbilder.

 

Steckbrief

Name: Florian Stähle

Alter bzw. Geburtsdatum: 16; 12.05.2000

Beim Tipp-Kick seit: 2012

Bisherige Vereine: TKC 71 Hirschlanden

Lieblingsschuss:

Erfolge: Zweiter bei der U-18 DEM 2015; Erster im 2.Römercup 2016

Vorbild: Meine Trainer

Andere Hobbies: Fußball, Akkordeon

Lieblingsmusik: alles

Lieblingsessen: Gibt’s nicht!

 

Fragebogen

Wie bist du eigentlich zum Tipp-Kick gekommen?
Über`s Fernsehen durch einen Bericht vom TKC 71 Hirschlanden.

Wie und wie oft trainierst du?
Früher: 2 mal pro Woche. Heute: alle 2 Wochen im Training und zusätzlich bis zu 1-2 mal die Woche.

Du hast im Mai den 2. Römer-Cup in Frankfurt gewonnen und beim Tourfinale die Endrunde erreicht. Welche Ziele möchtest du langfristig erreichen?
Soweit zu kommen wie möglich in den Turnieren, also Vorschlussrunde oder Endrunde setze ich mir als Ziel bei den Turnieren. Außerdem möchte ich einmal die Hall of Fame erreichen.

Von welchen Tipp-Kickern hast du am meisten gelernt? Gibt es für dich auch ein Vorbild?
Max Daub und Beni Buza.

Wo siehst du deine Stärken und wo möchtest du dich in Zukunft noch verbessern?
Stärke: Offensive. Verbessern möchte ich und muss ich mich noch in allen Bereichen.

Hast du einen Lieblingsgegner? Gibt es auch jemanden, gegen den du sehr ungern spielst?
Beides mein Vater 🙂 Wenn es um etwas geht, z.B. im Training eher ungern, sonst gerne.

Wie glaubst du, kann der DTKV mehr Jugendliche für unser Hobby begeistern?
Schwierig… übers Fernsehen, aber das ist nahe zu unmöglich. Oder über ein Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen (Werbung in der Grundschule).

Welchen Tipp würdest du einem Jugendlichen geben, der gerade mit dem Tipp-Kick angefangen hat?
Besuche das Training des Vereins in deiner Nähe und gib nicht auf, wenn etwas nicht gleich funktioniert.

Vervollständige bitte folgenden Satz: Tipp-Kick werde ich in zehn Jahren noch spielen, weil…
ich die Herausforderung und die Vielseitigkeit bei der Sportart liebe.

 

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Tipp-Kicker des Monats November 2016: Robert von Hering

Erst auf der Zielgeraden wurde die Wahl entschieden und so konnte sich Robert von Hering (SpVgg Balltick Kiel) knapp mit 14 Stimmen gegenüber Marc Koschenz (TKV Grönwohld), für den 12 Stimmen abgegeben wurden, durchsetzen. Max Daub (TKC 71 Hirschlanden) mit 9 Stimmen sowie Michael Kalentzi (Schlachtenbummler Bochum) mit 7 Stimmen liegen im Mittelfeld. Die restlichen drei Kandidaten Christian Schäl (Spieltrieb Ylipulli Gießen), William Schwaß (Oberbayern München) und Fred Elesbao (SG Hannover) kamen auf zusammen 8 Stimmen.

Unter allen Teilnehmern der Abstimmung wurde ein Materialgutschein für den DTKV-MITGLIEDERSHOP in Höhe von zehn Euro verlost. Der Gewinner ist Steve Gelhaar. Die separat ausgelobte Flasche Sekt bekommt Frank Sauter, der seine Stimme als letzter Wähler des Jahres 2016 abgab. 

Interview mit Robert von Hering:

Glückwunsch, Robert, zur Wahl „Tipp-Kicker des Monats November 2016“.
Zunächst einmal vielen Dank für die Glückwünsche und an alle, die sich an der Umfrage beteiligt haben. William, es tut mir leid, dass es auch hier nicht für einen Titel gereicht hat. Dafür seid ihr mit eurem Namen auf jeden Fall in den Top 10 bei den neugegründeten Tipp-Kick-Vereinen 2016.

Erzähle uns doch mal das Tourfinale 2016 aus deiner Sicht. Gestartet von einem der hinteren Plätze standest du auf einmal auf dem Siegertreppchen. Was ist passiert?
Ich habe für mich persönlich eine ganz gute Saison gespielt und mich sehr über meine erste Qualifikation für das Tourfinale gefreut. Ich wusste aus den vorangegangenen Turnieren, dass ich die meisten Top-Spieler auch mal schlagen kann. Das waren natürlich immer ganz besondere Siege, die einen beflügeln können. Beim Tourfinale ging es in der Vorrunde gut los und ich konnte mich durch ebensolche Siege in einen wunderbaren Tipp-Kick-Rausch spielen. Ich habe außerdem jeden Sieg (insbesondere in den Play-Offs) als Zugabe empfunden. Mehr Siege bedeuteten auch noch mehr Tipp-Kick.

Bisher stehen in deiner Vita als Tipp-Kicker lediglich 2 vordere Plätze bei Regionalturnieren. Und nun diese Leistungsexplosion. Wohin führt dein Weg?
Ein paar logische Schritte auf der Tipp-Kick-Karriereleiter habe ich einfach übersprungen. Finalteilnahme bei einem kleineren Turnier, 400er-Wertung in der Turnierrangliste, Finalsieg bei einem kleineren Turnier, Endrundenteilnahme bei einer großen Meisterschaft, … Die Liste kann ich jetzt ganz entspannt angehen.

Warum Tipp-Kick? Warum nicht Schach? Was fasziniert dich so an dieser Randsportart Tipp-Kick? Gab bzw. gibt es ein sportliches Vorbild für dich?
Beim Schach steht halt niemand daneben und ruft „Kasten, Kasten, KASTEN“ oder beschwert sich über eine zu kurze Deckung. Das würde mir schon fehlen. Ein sportliches Vorbild habe ich übrigens noch nicht. Mir gefallen aber die Tipp-Kicker, die richtig brennen. Die Besessenen. Die, die sich die Frage nach dem „Warum?“ gar nicht stellen.

Siehst du dich eher als Mannschaftsspieler oder als Einzelspieler? Was für Ziele hat dein Verein langfristig? Seid ihr dazu bereit „Legionäre“ anzuheuern?
Ein Punkt, der unseren Sport so reizvoll macht, ist gerade die Kombination aus Mannschafts- und Einzelspielbetrieb. Natürlich machen Siege mit der Mannschaft mindestens dreimal so viel Spaß wie alleine, andererseits lernt man an einem langen Turniertag viel dazu, was auch wieder dem Team zugutekommt. Wir alle kennen Tipp-Kicker, die sich trotz einer Mannschaftsniederlage über ihre eigenen 5,6,7,8 Punkte freuen. Ich bin jedoch froh, in einem Verein zu spielen, bei dem die Mannschaft an erster Stelle steht und auch ein einzelner Punkt eines Einzelnen der 17. Punkt der Mannschaft sein kann.

Natürlich wollen wir als Mannschaft den Aufstieg in die Erste Liga schaffen. Im letzten Jahr hat es knapp nicht gereicht, jetzt ist unsere Motivation noch höher. Flo geht seit dieser Saison einmal in der Woche zum Stimmtraining, um seine Tore noch lauter bejubeln zu können. Simon hat seine Computer-Tastatur an die Wand gelehnt und schreibt Mails nur noch mittels präziser Bretter. Und Olli hält schon seit Monaten sämtliche Kicker-Bestellungen an Spieler aus unserer Liga zurück. Die liegen alle fertig bei ihm auf dem Post-Stapel. Langfristiges Ziel kann dann eigentlich nur lauten, der beste Verein in der Geschichte Schleswig-Holsteins zu werden. Die Kombination aus unserem blau-weißen Logo und der Tatsache, dass S. Winckelmann als bekennender Anti-Kieler gilt, ist meiner Meinung nach übrigens die einzige Möglichkeit, die Fantastic Four im Rahmen eines Mannschafts-Ehrenkampfes wieder zu vereinen. Dies ist eine offizielle Herausforderung!

Daneben setze ich in diesem Jahr viel auf unsere Zweite. Die haben sich alle in letzter Zeit stark verbessert und gehören in die Regionalliga.

Ach ja, und Legionäre nehmen wir natürlich nur, wenn sie Hansen heißen. Das sieht ja sonst nicht aus auf dem Spielprotokoll.

Gibt es eigentlich einen Zeitpunkt, an dem du weißt, jetzt ist es Zeit aufzuhören? Und wann wäre der für dich?
Man kann seine Tipp-Kicker nicht „an den Nagel hängen“. Da halte ich es wie Oliver Schell: Es ist wie mit einem Toaster. Man benutzt ihn vielleicht eine Zeit lang nicht, hat ihn aber zumindest irgendwo stehen und ist bereit, auf Knopfdruck sofort wieder richtig harte Bretter zu toasten.

Vielen Dank, Robert, für deine Antworten, dir einen guten Start in ein gesundes neues Jahr 2017 und viel Tipp-Kick-Spaß!

 

Eine kleine, manchmal bitte nicht ernst zu nehmende, statistische Auswertung der Stimmen ergab:

  • Bei der Wahl zum „Tipp-Kicker des Monats November 2016“ wurden genau 49 gültige Stimmen abgegeben, bei einer ungültigen Stimme. Mal wieder wählte aus dem Südwesten der Republik ein Spieler doppelt und zwei unterschiedliche Spieler. Die zweite Stimme wurde als ungültig erklärt.
  • Es wählten nach Regionen: Norden (23 Stimmen), Süden (14 Stimmen), Westen (6 Stimmen) und der Osten (3 Stimmen). Und schon wieder erweist sich der Osten als Multikulti: 3 Stimmen für 3 verschiedene Bewerber.
  • Betrachtet man jede Region für sich, erzielte der Kandidat Michael Kalentzi den Spitzenwert von 83 %. Unglaublich, aber wahr, der Westen ist Kalentzi-Land!
  • Diesmal wählte kein Kandidat sich selbst (abgesehen von einem Sohnemann, der seinen Papa wählte, was aber legitim ist). Aber es gab ein echtes Novum: Ein aufgestellter Kandidat wählte einen seiner Konkurrenten. Applaus, welch großartiger Sportler!
  • Der Dezember ist bekannt für seine Weihnachtsfeiern. Und prompt schlug sich das bei der Wahl nieder. Im Minutentakt bekam ein Kandidat mal eben 8 Stimmen … diese Teilnehmer sind mir gänzlich unbekannt und man hätte sich gewünscht, Sie hätten den Button „Tipp-Kick-Interessent“ statt der Region gewählt … so nahmen „offiziell“ nur 2 Tipp-Kick-Interessenten teil.
  • Gleich 11 Bundesliga-Spieler beteiligten sich an der Wahl. Rekord! Ginge es nach ihnen, hätte Max Daub vor Marc Koschenz und Robert von Hering gewonnen.
  • 2 Damen nahmen an der Wahl teil und verteilten Ihre Gunst in verschiedene Himmelsrichtungen.
  • Insgesamt „nur“ 49 Teilnehmer sind Durchschnitt und insgesamt noch relativ mager. Vielleicht interessiert ja eine Wahl „Sexiest Tipp-Kicker alive 2017“ im kommenden Sommer während der Saure-Gurken-Zeit? Kandidaten mögen sich bei mir mit aussagekräftigen Fotos melden!
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Talentschmiede: Daniel Bialk

Talent, Jugend und eine gesunde Portion Ehrgeiz sind wichtige Zutaten für eine aussichtsreiche Tipp-Kick-Karriere. Diese Attribute treffen auf Daniel Bialk aus Falkensee zu. Daniel nimmt seit 3 Jahren aktiv am DTKV Spielbetrieb teil und kann trotz dieser kurzen Zeit beachtliche Erfolge aufweisen: Bereits zweimal durfte er beim Tourfinale teilnehmen, beim Latscho-Cup erreichte er das Finale und überdies ist er amtierender Deutscher U18-Meister.

Der Teenager kam durch seinen Papa André zum professionellen Tipp-Kick. Dieser war bereits früher aktiv und kennt daher die Szene bestens. Von dieser Erfahrung hat Daniel von Anfang an enorm profitiert. Doch nicht nur das: Das Vater-Sohn-Gespann bereist gemeinsam ganz Tipp-Kick-Deutschland und pflegt ein sehr gutes Verhältnis, denn lange Touren schweißen bekanntlich zusammen. Es ist schön zu sehen, dass die Leidenschaft für Tipp-Kick über Generationen hinweg zu vermitteln ist!

Daniel und André Bialk: Ein starkes Team!

Für sein Alter verfügt Daniel über eine überdurchschnittliche Verteidigung. Vor allem durch die geschickte Positionierung von Abwehrkicker und Torwart macht er es seinen Gegnern schwer, einen Treffer zu erzielen. Doch auch wenn er sich mal nicht auf sein Bollwerk verlassen kann, ist Daniel sehr gefährlich, denn er zeichnet sich an der Platte durch einen großen Kampfgeist aus. Selbst einen Rückstand von mehreren Toren vermag der Liebhaber schwäbischer Maultaschen noch aufzuholen. Er hat bereits früh verstanden, dass im Tipp-Kick alles möglich ist und man niemals aufgeben darf. Außerdem merkt man ihm an, dass er das Spiel taktisch verstanden hat und damit auch nominell stärkere Gegner schlagen kann.

Auf seine starke Verteidigung kann sich Daniel verlassen!

Bleibt Daniel am Ball, steht ihm eine große Zukunft im Tipp-Kick-Bereich bevor. In knappen Spielen kann sein Kampfgeist entscheidend über Sieg und Niederlage sein. Außerdem gewinnt man bekanntlich Titel durch eine solide Abwehr. Wenn die Leistungskurve weiterhin so geradlinig nach oben verläuft, wird er in wenigen Jahren die Tipp-Kick-Elite aufmischen.

 

Steckbrief

Name: Daniel Bialk

Alter: 16 Jahre

Beim Tipp-Kick seit: 2013

Bisherige Vereine: Spandauer Filzteufel, Drispenstedt

Lieblingsschuss: Heber bei kurzer Deckung

Erfolge: U18-Meister, 2-facher Teilnehmer Tourfinale, 2. Platz Latscho-Cup

Vorbilder: spielerisch Christian Kuch, menschlich Dirk Kandziora, Martin Leinz und Siddharta Poppat

Andere Hobbys: Fußball

Lieblingsmusik: von Alan Walker „Fade“

Lieblingsessen: Schwäbische Maultaschen

Daniel und eines seiner Vorbilder: Martin Leinz.

 

Fragebogen

Wie bist du eigentlich zum Tipp-Kick gekommen?
Durch meinen Vater, dessen Tipp-Kick-Platte jahrelang im Keller unbenutzt stand.

Wie und wie oft trainierst du?
Bei Celtic, gelegentlich bei den Filzteufeln oder in Wolfsburg, am häufigsten mit meinem Vater abends im Keller.

Beschreibe doch mal bitte, was dich an Tipp-Kick so sehr reizt.
Ich kann es nicht beschreiben, Tipp-Kick ist einfach ein geiles Spiel. Jedes Mal andere Situationen an der Platte, die Leute zu treffen, aber auch die langen Autofahrten mit meinem Vater.

Du hast Anfang Oktober die Deutsche U18 Meisterschaft gewonnen. Was bedeutet dieser Titel für dich und wie fühlt es sich für dich an, Deutscher Meister zu sein?
Es war mein erster offizieller Titel und ich bin stolz darauf. Doch leider war mein Hauptkonkurrent um diesen Titel nicht mit dabei. Es gibt zu wenig U18-Spieler, daher sind für mich das Erreichen von Endrunden oder des Tourfinales größere Ziele.

Du teilst dein Hobby mit deinem Papa André. Was hast du dir alles von ihm abgeschaut?
Den Kampfgeist bis zur letzten Sekunde und mich nicht unterbuttern zu lassen. Spielerisch unterscheiden wir uns jedoch völlig, in Bezug auf Erfahrung liegt er aber noch deutlich vorne.

Von welchen Tipp-Kickern außer deinem Papa hast du viel gelernt?
Ich habe einige Tipp-Kicker schon angesprochen und gefragt, wie diese den oder jenen Schuss machen. Und alle haben sich die Zeit genommen, es mir in Ruhe zu erklären. Das rechne ich Alexander Beck, Fabio de Nicolo und Jonathan Weber hoch an.

Wo siehst du deine Stärken und wo möchtest du dich in Zukunft noch verbessern?
Meine Stärken liegen in meiner Ruhe und in der Abwehr. Im Sturmspiel habe ich noch deutlichen Verbesserungsbedarf.

Hast du Lieblingsgegner? Gibt es auch jemanden, gegen den du sehr ungern spielst?
Einen Lieblingsgegner gibt es nicht. Natürlich gibt es auch Spieler, gegen die ich häufig verliere und gegen die ich (noch) kein Mittel finde.

Wie bewertest du die Anzahl der Jugendlichen und Kinder im professionellen Tipp-Kick und wie schätzt du die aktuelle Leistungsdichte ein?
Leider gibt es viel zu wenige Jugendliche im Tipp-Kick. Richtig gut sind von diesen Jugendlichen auch nur eine Handvoll Spieler. So muss man sich dann eben mit den Erwachsenen messen.

Wie glaubst du, kann der DTKV mehr Jugendliche für unser Hobby begeistern?
Im meinem Umfeld kennt keiner Tipp-Kick. Daher muss das Spiel bekannter werden. Z.B. durch Ferienpassaktionen in ganz Deutschland, Werbefilme im Internet oder vielleicht auch im Fernsehen.

Welchen Tipp würdest du einem Jugendlichen geben, der gerade mit dem Tipp-Kick angefangen hat?
Niemals aufgeben, immer weiterspielen. Aus Niederlagen lernen. Bei den guten Spielern zuschauen und aus deren Spiel lernen.

Vervollständige bitte folgenden Satz: Tipp-Kick werde ich in zehn Jahren noch spielen, weil…
ich noch verschiedene Titel gewinnen möchte.

Daniel ist der amtierende deutsche Jugendmeister im Tipp-Kick!

 

Porträt: Schlachtenbummler Bochum

Sie sind bei (fast) jeden Turnier in Deutschland dabei und tragen dunkelblaue Trikots: Die Schlachtenbummler Bochum, liebevoll SchlaBos genannt. Seit der Gründung im Jahre 2010 geht es mit den Bochumern qualitativ und quantitativ stetig bergauf: In der aktuellen Saison wurde erstmals eine zweite Mannschaft gemeldet und die erste ist große Titelfavorit in der Regionalliga West. Grund genug, einmal die Geschichte der SchlaBos nachzuvollziehen, vielleicht stehen andere Vereine ja gerade am Anfang ihres Weges…

2006 : Der Startschuß einer großen Leidenschaft

Kurz nach der Fussball Weltmeisterschaft in Deutschland bekam Achim Schmidt ein Tipp-Kick Stadion mit Netztoren geschenkt. Die beiligenden Spieler waren noch die Neandertaler-Figuren mit dem Klumpfuß aus der Urzeit des Tipp-Kicks. Da man ja bereits als 7-8 jähriges Kind das kleine Rollfeld bespielt hatte, wusste man auch schon über moderne Tipp-Kick Männchen Bescheid, die prompt besorgt wurden. Die TOP-Kicker!
Mit Fabian Schrenk und Marco Murgia wurden dann bei Achim Schmidt einige Matches bestritten, wobei die Paarung Achim vs. Fabian aufgrund der räumlichen Nähe zum Klassiker wurde. Bereits nach der 3. Partie entschied man sich spontan, alle Ergebnisse schriftlich niederzulegen. Gespielt wurde natürlich nach eigenen Regeln, da man das Regelheft entsorgt hatte. Sieger war derjenige, der zuerst 5 Tore erzielt hatte, wobei analog zum Tennis ein 2 Toreabstand erforderlich war. Bei einem 5:5 musste dann das Elfmeterschießen entscheiden.

Mit Achim Schmidt fing alles an und auch heute noch ist der Gründer aktiv!

Nach dem ersten Rausch der ausgetragenen Spiele wurden dann unsere Regeln modifiziert. Es wurden die WM-Classic Teams erworben, so dass fortan jeder je 3 Spielfiguren (Kicker, Top-Kicker & Star-Kicker) und einen Keeper besaß. Derjenige, der nicht in die Gunst des Anstoßes durch Balleinwurf kam, platzierte sofort seine 3 Mannen als Abwehrmauer kurz vorm eigenen Strafraum. Der Spieler, mit dem man geschossen hatte, musste am letzten Schussort stehen gelassen werden.
Bis Mitte 2007 wurden nach dieser Spielordnung von Achim und Fabian 570 Spiele bestritten, von denen in 96 Partien der Sieger erst nach dem Elfmeterschießen gekürt wurde.

2007 : Eine neue Welt

Zwar ballerten sich Fabian und Achim noch relativ regelmäßig die Bälle um die Ohren, dennoch war der Reiz nicht mehr ganz so groß wie in den Anfangszeiten. So wurde Achim auf der Mieg-Homepage auf einen Verein in Gevelsberg aufmerksam und nahm Kontakt auf. Nach erfolgter Einladung ins Bergische stand Achim mit seinem Spielermaterial nun in Siggis nach einem Swingerclub anmutenden Kellernamen „Blue Moon Arena“ und kam sich vor wie auf einem anderen Planeten. Nicht dass die Einheimischen so fremd wirkten, nein, deren Spielermaterial hatte schon etwas von einem Mini-Terminator: einfarbige Metallkörper, lasergefeilte Schussbeine und Torhüter ohne Druckknöpfe lagen auf den Platten. Außerdem faselten die Anwesenden die ganze Zeit irgend ein wirres Zeugs von Farbspiel und Drehern. Dann kam auch noch der 12-jährige Sohnemann des Hausherrn und schickte Achim mit 8:0 von der Platte. Sieglos und entgeistert ging es zurück nach Bochum.

Auf Revanche sinnend besuchte Achim nun regelmäßig die Gevelsberger und konnte auch bald seine ersten Siege feiern. Auch Fabian hatte Interesse und war das eine oder andere mal zu Gast im Ennepe-Ruhr-Kreis. Achim schloß sich dem Verein an und bestritt dann in der Saison 2007/08 einige Verbandsligaspiele und ein Regionalligaspiel. Die Verbandsligasaison wurde von ihm überraschend positiv mit einer 16-3-9 Bilanz und auf Platz 9 der Einzelstatistik abgeschlossen.

Mitte 2007 wurde dann der erste Versuch gestartet, einen eigenen Bochumer Tipp-Kick Verein auf die Beine zu stellen. Es wurden sogar 8 Turniere mit bis zu 9 Teilnehmern ausgerichtet. Aber das Interesse der anderen Teilnehmer ließ dann doch zu schnell nach.Höhepunkt des Jahres war dann die erste Teilnahme von Achim an der Westdeutschen Einzelmeisterschaft in Gevelsberg, die immerhin in Runde 2 führte.

Die SchlaBos besuchen fast jedes Turnier und sind aus der Szene nicht mehr wegzudenken!

2008 : Regionalliga und Deutsche Einzelmeisterschaft

Das Vorhaben, einen eigenen Club zu gründen, war in diesem Jahr nicht mehr vorhanden. Marco und Fabian besuchten zwar unregelmäßig die Blue Moon Arena, waren aber nicht mit dem nötigen Ehrgeiz bei der Sache. Turniere wurden in der Kellerbar zum Ruhrstadion auch nicht mehr ausgetragen, lediglich einige Spiele gegen Marco oder Fabian wurden noch gespielt. Dafür startete Achim Schmidt in seine erste komplette Regionalligasaison. Am Ende stand eine fast ausgeglichen Bilanz zu Buche: 13- 2-17 bei einem positiven Torverhältnis.

Absolutes Highlight war dann die erste Teilnahme an einer Deutschen Einzelmeisterschaft. Achim wurde die Ehre zu Teil, sein Eröffnungsspiel gegen keinen geringeren als Normann Koch bestreiten zu dürfen. Sensationelle 4 Tore konnte Achim erzielen, musste aber (natürlich) auch doppelt so viele kassieren. Und es sollte sogar für die 2 Runde reichen, in der sich dann aber die Spreu vom Weizen trennte.

2009 : Der vierte Mann…

… fehlt uns noch!!!

Achim, Fabian und Marco waren sich über die Gründung eines Bochumer Tipp-Kick Vereins einig. Doch zu dritt war dies leider nicht möglich, aus Bochum stammende Kandidaten zeigten leider nicht das nötige Interesse. Und einen Fussballfan aus Ückendorf oder Lüdenscheid mochte auch keiner in seiner Truppe haben. Wir wollten eine reinrassige, blau-weisse Truppe aus Bochumer Schlachtenbummlern bleiben! Aber die Begeisterung fürs Tipp-Kick war bei allen Dreien vorhanden. Fabian bestreitete 2 Regionalligaspiele für die zweite Gevelsberger Mannschaft und war der siegbringende Mann des vereinsinternen Duells gegen die erste Mannschaft im entscheidenen letzen Spiel. Er warnun auch häufiger zum Training in der Kellerbar zum Ruhrstadion. Achim gelang ein Sieg gegen Sprockhövels Urgestein Paulo Vicente in seinem Abschiedsspiel für Gevelsberg und er belegte den 59. Platz bei der WDEM.

2010: SchlaBO GOAL, GOAL, GOAL

Bochum, 08.05.2010, 13:30 Uhr, Biergarten der Gaststätte Ritterburg an der Castroper Straße. Zwei Stunden vor Anpfiff des letzten Spieltages der 1. Bundesliga zitterten Achim Schmidt, Fabian Schrenk, Marco Murgia und Dennis Vorberg dem entscheidenden Spiel unseres heißgeliebten VfL Bochum 1848 gegen die „Nie Da“ Sachsen entgegen. Wir schweiften kurz vom Thema Fußball ab und kamen auf Tipp-Kick zu sprechen. Marco, Fabian und Achim bekundeten nochmals ihre Bereitschaft zur Gründung des „Tisch-Fußball-Vereins Schlachtenbummler Bochum“. Dennis Vorberg, ein Studienkollege von Fabian, hörte gespannt zu und sprach dann den entscheidenden, bahnbrechenden und historischen Satz aus: „Ich mach mit!“ Der magische Moment, die Geburt der Schlachtenbummler! Dennis Vorberg, derjenige der zuvor noch NIE Tipp Kick gespielt hat, stieg als vierter Mann in unsere Truppe ein. Genial!

Ein fester Trainingstermin wurde vereinbart und nach dem grauenhaften VfL-Abstieg in Liga 2 gleich ein neues Ziel gesteckt: Der Doppelaufstieg des VfL Bochum 1848 und der Schlachtenbummler Bochum. Kurzerhand wurden die SchlaBOs beim Deutschen Tipp-Kick Verband angemeldet. Nur wenige Wochen später traute Achim seinen Augen nicht, in seinem E-Mail-Account erschien die Nachricht: Tipp-Kick – Interessent! Der Absender der Mail wurde kurzerhand eingeladen und kam mit seinem King-Kong Spielermaterial zum Training. Verwundert darüber, dass wir nicht im Sitzen spielten, bekam er große Augen. Ein positiv Verrückter, der nicht einschlafen konnte, sollte er nicht 50 Bälle gespielt haben. Marcus Ernst schraubte unsere Mitgliederzahl zwischenzeitlich auf 5 in die Höhe.

In der Saison 2010/2011…

…starteten die Schlachtenbummler zu ihrem Jungfernflug in der Verbandsliga West, konnten jedoch ähnlich wie der VfL Bochum in der 2. Bundesliga, ihre ambitionierten selbstgesteckten Ziele nicht ganz erfüllen und belegten nach einer spannenden Spielzeit letztendlich hinter den Zweitvertretungen von Sprockhövel und Gevelsberg den 3. Tabellenplatz und schrammten so knapp am Aufstieg vorbei. Für ihr Debüt trotzdem eine respektable Leistung und Ansporn für die folgende Saison!

Die Schlachtenbummler behielten jedoch vorerst den Parallel-Kurs zum VfL Bochum bei und verbrachten weitere 2 Saisons in der Verbandsliga West und belegten 2011/2012 den vierten, 2012/2013 abermals den dritten Tabellenplatz. Für den erhofften Aufstieg reichte es bei beiden Vereinen (noch) nicht. Während dieser Zeit kehrte bei den SchlaBOs jedoch keine Stagnation ein, ganz im Gegenteil! Hinter den Kulissen hatte sich einiges getan: Gründungsmitglied Dennis Vorberg musste sein Hobby aus Zeitgründen und veränderter Wohnsituation bereits zum Ende der Startsaison aufgeben und verließ den Verein. Die 4 verbliebenen Schlachtenbummler schlugen sich wacker, taten sich jedoch schwer kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.

Zur Saison 2012/2013…

…stieß dann endlich ein fünftes Mitglied zu den SchlaBOs: Matthias Wietoska ließ sich durch Fabian zum Tipp-Kick überreden und hatte bei seiner ersten Trainingssession gleich Blut geleckt und eine neue Leidenschaft entdeckt. Durch natürlichen Ehrgeiz und hartes Training mit Sonderschichten in den heimischen vier Wänden entwickelte er sich vom talentierten Ergänzungsspieler schnell zur zuverlässigen Stammkraft. Im weiteren Verlauf der Vereinsgeschichte gelang es ihm in der folgenden Saison sogar sich gemeinsam mit Achim als Leistungsträger der SchlaBOs zu etablieren.

Die SchlaBos tragen ihren Verein nicht nur im Herzen, sondern auch als Branding auf dem Koffer!

Doch bevor wir zur Saison 2013/14 kommen,…

…gab es noch weiteren Zuwachs für die SchlaBO-Familie: Christoph Schmidt fand über die Internetseite den Weg in den Trainings-Keller und brachte kurzerhand seinen Papa und seinen Schwager aus Dorsten-Rhade zum Schnupper-Training mit. Die drei hatten zwar über Internet-Recherche bereits eine Ahnung vom „professionellen“ Tipp-Kick bekommen, fröhnten bis dahin allerdings noch bei familieninternen Duellen der Cup-Variante aus dem Spielwarenhandel und wollten sich bei den Schlachtenbummlern nun in die „große Welt des Tipp-Kicks“ einführen lassen. Da das Interesse bereits vorhanden war und von Anfang an Sympathie zwischen allen Beteiligten herrschte, wurde Christoph nach ein paar weiteren Trainingsessions dann auch offiziell ein Schlachtenbummler und komplettierte den Verbandsligakader der Saison 2013/14.

Mit einer personell, wie auch leistungsmäßig breit gefächerten Mannschaft, wurde abermals das große Ziel „Aufstieg“ in Angriff genommen und die Vorzeichen standen dafür gut. Achim spielte auf konstant hohem Niveau, Matthias konnte immer öfter durch starke Leistungen überzeugen und durch den Neuzugang Christoph war im Training nun auch bei den anderen SchlaBOs deutlich mehr Ehrgeiz im Kampf um die 4 Startplätze im jeweils nächsten Ligaspiel zu spüren, so dass man sich gegenseitig positiv pushte und alle schnell Fortschritte machten. Nach seinem mit 4:4 Punkten ausgeglichenem Debüt in Mönchengladbach, gelang es Christoph dann sogar regelmäßig sich über Trainingsergebnisse in die Startformation zu spielen. Kurz darauf mussten Fabian Schrenk (Knie) und Marcus Ernst (Rücken) die Saison leider verletzungsbedingt vorzeitig beenden, diesmal konnte man die Ausfälle jedoch personell ersetzen. Lediglich im Spiel gegen die Duisburger Hardcore Blitze, musste man auf den Einsatz von Christoph’s Papa Uli zurückgreifen um vollzählig antreten zu können. Nach turbulentem Verlauf und einer besonders spannenden Schlussphase wurde es die bis dato erfolgreichste Saison in der jungen Bochumer Vereinsgeschichte: Die SchlaBOs belegten am Ende den ersten Platz, erreichten den lang ersehnten Aufstieg in die Regionalliga und krönten die Saison mit der Verbandsliga-Meisterschaft.

Das Ziel für die Saison 2014/15…

…der Schlachtenbummler war ganz klar: der Klassenerhalt und Verbleib in der Regionalliga West. Nach einem zunächst guten Start folgten knappe Niederlage in Essen und Düsseldorf, so dass man nach den Rückzügen von Sprockhövel und Ostwestfalen Magic zwar nicht mehr absteigen konnte, aber auch jegliche Chance oben mitzuspielen vertan hatte. Ein solider 4. Platz stand für die Bochumer Recken letztendlich zu Buche, die sich dank anhaltender Verletzungsmisere wiederholt mit Uli verstärken mussten.

Trotz der durchwachsenen Vorsaison…

…vertrauten die SchlaBOs auf ihre Qualitäten und gaben für 2015/2016 das ambitionierte Ziel „Zweitliga-Aufstieg“ aus. Dass sie den Mund nicht zu voll genommen hatten, bewiesen sie im weiteren Verlauf der Spielzeit, in dem sie Sieg um Sieg einfuhren und diesmal auch knappe Spiele für sich entscheiden konnten. Zum Saisonende stand dann das große Finale gegen die ebenso ungeschlagenen Dortmunder Tornados an. Diese hatten die Liga souverän dominiert und waren so klarer Favorit gegen die Bochumer Underdogs, zu mal ihnen an heimischer Spielstätte bereits ein Unentschieden zur Meisterschaft genügte. Die Atmosphäre auf den Rängen war eines Endspiels absolut würdig, denn es hatten sich zahlreiche Schaulustige aus den benachbarten Vereinen zu diesem Kräftemessen eingefunden. Leider mussten sie mit anschauen, wie sich auch in diesem Spiel eine starke Dortmunder Mannschaft mit dem Einzug in Liga 2 belohnte, während glücklose Bochumer enttäuscht in die Röhre guckten.

Nachdem die Enttäuschung über die verpasste Chance verflogen war,…

…machte man sich in Bochum mit Feuereifer an die Saisonvorbereitung 2016/17.

„Jetzt erst recht!“ lautete das Motto und so verstärkten sich die SchlaBOs während der Sommerpause nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, so dass man erstmals eine zweite Mannschaft für den Spielbetrieb in der Verbandsliga West melden konnte. Die erste Mannschaft um Achim, Matthias und Christoph verstärkt fortan Michael Kalentzi, der mit seinem Sohn aus K’lautern wechselte. Alexis Kalentzi stößt in der zweiten Mannschaft zu Uli Schmidt und Björn Schulte, die nun ebenfalls auch offiziell Schlachtenbummler sind, sowie den Routiniers Marco und Fabian. Außerdem stößt noch Nico Girolami aus Langendreer neu hinzu und startet seine Tipp-Kick-Karriere. Bisher hatte er nur gelegentlich im familiären Kreis mit seinem Onkel Uli, Cousin Christoph und Schwip-Schwager Björn an der Filzplatte gestanden. Last-Minute wechselte dann noch Marcel Kapp und seine Mutter Elena vom TKC Gevelsberg an die Hattinger Straße nach Bochum und komplettieren damit den Verbandsliga-Kader der SchlaBOs.

Leider gibt es aber auch einen Abgang zu beklagen: Der verletzungsgeplagte Marcus Ernst pausiert seine aktive Tipp-Kick-Karriere und tritt deshalb vorerst nicht mehr für die Schlachtenbummler an.

Seit 2016 sind die Bochumer TIPP-KICKer übrigens auch als offizieller Fanclub des VfL Bochum aktiv und machen nun auch beim Rasenfußball dem Vereinsnamen alle Ehre. Vielleicht nähert man sich so langsam dem großen Traum an, ein großes TIPP-KICK – Turnier in der VIP-Loge des Bochumer Ruhrstadions zu veranstalten…?!

Der VFL ist das zweite gemeinsame Hobby der SchlaBos!

Aktuelle Informationen über die Schlachtenbummler findet ihr auf Facebook oder der Bochumer Homepage!

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Tipp-Kicker des Monats Oktober 2016: Michael Kaus

Wir befinden uns im Jahre 2016 nach Chr. Ganz Germanien ist vom Kaus-Virus infiziert … Ganz Germanien? Nein! Ein von unbeugsamen Neddersassen bevölkertes Dorf namens Honovere hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

Und so kam es, dass der Gewinner der Deutschen Einzelmeisterschaft 2016, stets fair an der Platte, von charismatischer Ausstrahlung umgeben und mit Tränen in den Augen bei seiner Rede als frischgebackener Deutscher Meister, deutschlandweit auf „nur“ 31 Stimmen (= 58,5 %) kam. Herzlichen Glückwunsch! Doch wer konnte diesem Sympathieträger Nr. 1 sensationell die Stirn bieten? Vanessa Weichelt (Pegasus ´92 Hannover), ebenso sympathisch und Ihres Zeichens Deutsche Damenmeisterin des Jahres 2016, kam auf hervorragende 19 Stimmen (35,8 %). Toll! Die restlichen 3 Kandidaten waren wie erwartet chancenlos, konnten aber auf Grund von Stimmengleichheit (zusammen 5,7 %) gemeinsam den 3. Platz belegen.

Unter allen Teilnehmern der Abstimmung wurde ein Materialgutschein für den DTKV-MITGLIEDERSHOP in Höhe von zehn Euro verlost. Der Gewinner ist Simon Hansen.

 

Interview mit Michael Kaus:

Hi Micha,
schön dich zu hören. Du schwimmst im Augenblick auf der Welle des Erfolges ganz oben. Deutscher Meister 2016, letztes Wochenende Turniersieger in Gießen und jetzt noch „Tipp-Kicker des Monats Oktober 2016“. Herzlichen Glückwunsch! Wie erklärst du dir selbst diesen Lauf? Was ist so anders an Dir?
Ja, es läuft tatsächlich ganz gut. Neben der Tatsache, dass ich den DEM-Titel „hinten raus“ doch etwas glücklich gewonnen habe, bin ich derzeit sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben. Nicht zuletzt durch den Gewinn des noch „fehlenden“ Titels kann ich jetzt völlig entspannt und mit einer gewissen Lockerheit auf die Metall-Männchen drücken. Natürlich habe ich zuvor auch schon den einen oder anderen Ball mal ordentlich getroffen oder auch abgewehrt, dennoch verspüre ich seit Lautern eine absolute Erleichterung und Zufriedenheit mein „Tipp-Kick-Lebenswerk“ quasi vollendet zu haben.

Was fasziniert dich an unserer Sportart so sehr, dass du seit Jahrzehnten mit Leidenschaft dabei bist?
Mir gefällt einfach der Facettenreichtum des Spiels. Es sind neben den technischen Attributen auch viele Eigenschaften gefordert, die man benötigt und weiterentwickeln kann. Ich denke, dass ich einige Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Tipp-Kick Bereich ins sonstige Leben übernehmen und dort auch positiv für mich nutzen konnte. Nicht zuletzt auf der mentalen Ebene passiert aus meiner Sicht eine Menge in unserem Sport und ist m.E. mit den Anforderungen an einen Leistungssportler vergleichbar. Am Ende des Tages entscheidet oftmals sowohl im Spitzensport als auch im beruflichen und privaten Bereich die mentale Stärke und Einstellung über Erfolg und Misserfolg.

Außerdem fühlt es sich richtig geil an, wenn der Außenristdreher links an der Abwehr vorbei ins lange Eck rauscht und dort, vor lauter Drall, lange Zeit benötigt um zum Stillstand zu kommen und den Ergebniszähler auf der Habenseite um ein Tor erhöht. Das Geräusch eines leidenschaftlichen Bretts in den oberen Winkel des gegnerischen Tores löst bei mir ebenfalls immer noch einzigartige Emotionen hervor. In diesem Kontext kann ich auch nicht unerwähnt lassen, dass mich mein gelegentlich schwaches Farbspiel dermaßen in der Abwehr fordert, dass die Oberschenkel zu brennen beginnen und ich unter höchster Konzentration und Einsatz dem Dauerdruck meines Gegners standhalte. Das ich am Ende der Partie auch noch hier und da als Sieger hervorgehe, setzt der Sache in Sachen Emotion und Intensität die Krönung auf. Neben den beschriebenen Faktoren spielen auch der intensive Zusammenhalt und die Freundschaft zu meinen Mannschaftskollegen und vielen weiteren liebenswerten Zeitgenossen in unserer Szene eine ganz große und vielleicht sogar entscheidende Rolle. Dies ist wohl auch der Grund warum ich immer noch gerne dabei bin und keine Wege und Mühen scheue, dass immer wieder aufs Neue (mit euch) zu erleben.

Im Laufe dieser Jahrzehnte hat sich das Tipp-Kick-Spiel geändert. Regeln kamen hinzu, das Farblegen, die Spielfiguren werden zu Hightech-Figuren umgebaut. Welche revolutionären Änderungen würdest du begrüßen?
Ehrlich gesagt, hatten wir zuletzt einige und weitereichende Änderungen vorgenommen. Persönlich hatte ich lange Zeit Probleme die 3 Sekunden Regel in Verbindung mit der „festen“ Abwehr zu akzeptieren. Diese Regeländerung führte grundsätzlich zu mehr Fairness, trug aber auch zu einer Angleichung der Spielstile bei. Vor dieser Regeländerung war die Bandbreite von Spielertypen deutlich höher. Schnellere Spielaktionen, variablere Schusstechniken, flexibleres Defensivverhalten, mehr taktische Variationen waren auszumachen. Ich stand immer auf dem Standpunkt, dass wir mit einer konsequenten Umsetzung des Regelwerks (u.a. Freistöße oder Elfmeter schießen bei Handspielen) ähnliche Verhaltenänderungen bewirken hätten können. Diese wären aber deutlich konfliktbehafteter und zu Lasten der Schiedsrichter gegangen und deshalb auch in der Umsetzung wahrscheinlich nicht so erfolgreich gewesen, wie die Einführung der 3 Sekunden Regel.

Der DTKV macht sich viele Gedanken um unsere Sportart. Die Anzahl der Vereine und die der Spieler nimmt kontinuierlich ab. Du bist seit Jahrzehnten Bestandteil der Szene. Was wäre dein Konzept bzw. was empfiehlst du dem Verband, damit unsere Sportart wieder bessere Zeiten erlebt?
Hier mal eine stichwortartige Aufzählung meiner Gedanken:

  • Verhältnis Aufwand / Erlebnis (Anfahrt / Tipp-Kick Zeit) erhöhen bzw. reduzieren
  • Jugendspieler erreichen, begeistern, integrieren und in einen regelmäßigen Wettbewerb bringen
  • Die Ligenstruktur bzw. das Ligasystem an die regionale Situation der Anzahl der Vereine/Mannschaften schnellstmöglich bzw. umgehend anpassen (u.a. (Dreier-Spieltage , feste Spieltage, komplette Spieltage an Wochenenden, vorgelagerte regionale Ausspielung von Meisterschaften)
  • „Kleine“ regionale Turniere attraktiver machen (höhere Ranglistenrelevanz durch höhere Punktevergabe)
  • Ggf. Leistungskategorien einführen, um Spielern schnellere und transparentere Erfolge und Aufstiegsmöglichkeiten (Ziele) zu geben. Steigerung der Langzeitmotivation
  • Einführung weiterer Turnierstatistiken (Turniersiege, wie oft TOP 3, wie oft Endrunde….) auf artbot auch unterhalb von DEM und Sektionsturnieren. Aufnahme Tour-Finale in Hall of Fame.
  • Ausrichtung von Turnieren für Veranstalter noch attraktiver/lukrativer machen (höhere Subvention durch Verband, alternativ Durchsetzung und Akzeptanz höherer Startgelder und Gastropreise durch Spieler), es muss sich für den Veranstalter auch wirtschaftlich lohnen. Der Überschuss kann im Verein für Auswärtsfahrten, Trikots, Aktionen etc. genutzt werden.
  • Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit Mieg und sozialen Medien noch weiter ausbauen

Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass unsere Prognose zum Fortbestand nicht besonders rosig aussieht.

Neben der Abhängigkeit zum Spielehersteller Mieg und seiner weiteren Geschäftsaktivität sind Themen wie Spiele-Apps, -Konsolen oder auch das veränderte Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen im digitalen Zeitalter ein hohe Bürde für den Tipp-Kick Sport, dem wir vermutlich nicht dauerhaft standhalten können

Die Tipp-Kick-Szene vergreist zunehmend. Die Grauhaarigen nehmen zu. Ich erinnere an ein Interview mit Jens König als es heißt: „A: Michael Kaus ist ein weiser Mann. B: Michael Kaus ist ein greiser Mann. C: Michael Kaus hat ́ne Meise, Mann. D: Michael Kaus ist gar kein Mann. Hauptsache bei Wahl des 50/50-Jokers fällt nicht ausgerechnet A weg.“ Wie lange willst du noch spielen? Ist ein Karriere-Ende in Sicht?
Normalerweise sagt man ja, man soll aufhören wenn es am schönsten ist (siehe aktuell Rosberg). Da ich aber immer noch große Lust und Freude empfinde mit meinen Jungs auf Punktejagd zu gehen und mit euch schöne gemeinsame Momente (wie zuletzt bei der NEM und in Gießen) zu erleben, denke ich nicht über ein ernsthaftes Ende meiner Karriere nach. Jetzt macht es doch erst richtig Spaß!

Natürlich möchte der geneigte Leser auch persönliches von dir erfahren. Dinge, die nur wenige wissen. Wie alt bist du? Hast du Familie, Kinder? Was machst du beruflich? Welche anderen (sportlichen) Leidenschaften hast du?
Was wird da nur mein persönlicher Datenschutzbeauftragter zu sagen? Er muss es ja nicht mitbekommen! Ich gehöre dem Tipp-Kick Jahrgang 1970 an. Meinem Wissen nach wurden in diesem Jahr u.a. auch Oli Schell, Jens König und Sebastian Krapoth geboren. Ich bin seit 2003 glücklich verheiratet und aus der Ehe gingen zwei tolle Kinder (9 und 11) hervor. Darüber hinaus bin ich seit einer gefühlten Ewigkeit bei der Bahn im Controlling und IT-Bereich tätig. Als gebürtiger Frankfurter lebe ich seit ein paar Jahren in einem schönen Vorort von Frankfurt und würde der Beschreibung zufolge als typischer deutscher Bausparkunde eingruppiert. Neben dem Tipp-Kick fahre ich sehr gerne Fahrrad, bin Fußball und Eintracht Fan, beschäftige mich darüber hinaus viel und gerne mit Ernährungs-, Finanz- und allgemeinen bzw. alternativen Lebensthemen. Meine größte Herausforderung ist die Balance zwischen Familienleben, dem Beruf (Broterwerb) und meiner Vielzahl von Interessen und Aktivitäten herzustellen und aufrecht zu erhalten.

Tipp-Kick und Humor. Ein schwieriges Thema. An der Platte wird selten gelacht, eher geflucht und gebrüllt, Gibt es eigentlich Tipp-Kick-Witze? Wenn ja, erzähl uns einen!
Tipp-Kick Witze würde ich nicht sagen bzw. kenne ich ehrlich gesagt spontan keinen. Ist eh nicht mein Ding, bin eher ein Freund von Situationskomik.

Dazu hätte ich eine Anekdote vom diesjährigen Tour-Finale zur Hand. Im Spiel gegen André hatte ich schnell 3:0 geführt und jedes Tor bis dahin mit dem Spruch „schönes Tor“ kommentiert. Nach dem 3:0 hat er dann humorvoll und selbstironisch darauf hingewiesen, dass es sich für ihn im Augenblick nicht sooo „schön“ anfühlt. Als dann kurz darauf das 4:0 fiel, hat er dann gesagt, dass jetzt wohl die Phase 2 des Torjubels gestartet wurde, da ich mein Tor diesmal nicht als schön sondern als geil bezeichnet hatte. Danach mussten wir und der Schiri (wer war es noch mal?) eine ganze Weile über diese Situation lachen, dass mir sogar die Tränen kamen. Im weiteren Verlauf wurde die Phase 3 dann mit dem Ausspruch „Weltklasse“ eingeläutet. Eine vergleichbare Situation hatte ich bislang während eines Kicks im Wettkampf noch nicht erlebt.

Viele Sportler sind abergläubisch. Du auch?
Ein bisschen schon. Hatte mir lange überlegt, ob ich zur Deutschen die neuen blauen Vereinsturnschuhe tragen sollte. Ist ja noch mal gut gegangenJ!!!

Welche Frage würdest du dir selbst in einem Interview stellen? Und dann wie beantworten?
Kannst du eigentlich auch weniger ausschweifend erzählen bzw. schreiben? Nein!!!!!

Vielen Dank, Micha, für deine Antworten, dir eine schöne Adventszeit und weiterhin viel Tipp-Kick-Spaß!

 

Eine kleine, manchmal bitte nicht ernst zu nehmende, statistische Auswertung der Stimmen ergab:

  • Bei der Wahl zum „Tipp-Kicker des Monats Oktober 2016“ wurden genau 53 gültige Stimmen abgegeben, bei diesmal keiner ungültigen Stimme.
  • Es wählten nach Regionen: Norden (27 Stimmen), Süden (12 Stimmen), Westen (10 Stimmen) und der Osten (4 Stimmen). Der Osten ist übrigens, hier belegbar, echt Multikulti: alle 4 Stimmen fielen auf 4 verschiedene Bewerber.
  • Gleich und gleich gesellt sich gern. Die Bedeutung dieses Sprichwortes erschließt sich von alleine und der Statistik-Freund kann diese auch belegen: 5 Bundesliga-Spieler stimmten mit ab und alle wählten wohl wen? Richtig, den Bundesliga-Spieler Michael Kaus. Ein weiterer Beleg ist gewünscht? An der Wahl nahmen 6 Damen teil. Und wen wählten diese? Fast komplett die aufgestellte Kandidatin.
  • Gegensätze ziehen sich an. Auch hier erschließt sich die Bedeutung dieses Sprichwortes von alleine und der Statistik-Freund kann natürlich auch diese Weisheit irgendwie belegen: Woher bekommt der am weiten im Süden lebende Kandidat seine Stimme? Richtig, von dem einzigen Teilnehmer aus dem hohen Norden.
  • Bei der letzten Wahl wurde berichtet, dass sich ein Kandidat selbst wählte. Hier beobachten wir eine neue Tradition in seiner Entstehung, denn prompt wählte sich wiederum ein(e) Kandidat/-in selbst. Übrigens nicht der Kandidat auf Platz 3.
  • Ein Tipp-Kicker brachte es fertig, nicht zu wissen, in welcher Region sein Verein spielt. Und dabei ist die Promotionsdichte in diesem Verein verdammt hoch…
  • Natürlich ist immer interessant zu sehen, ob ein Kandidat von seinen eigenen Vereinsmitgliedern mit Stimmen unterstützt wird. Was könnte das zeigen: die Akzeptanz im eigenen Verein? Oder auch: wird die DTKV-Homepage auch wirklich von seinen eigenen Mitgliedern gelesen? Oder … oder … Hier die statistische Auswertung: Kandidat 1 bekam 1 Stimme von seinem Mannschaftskameraden. Kandidat 2 bekam 1 Stimme von seinem Papi, Kandidat 3 bekam genauso wie Kandidat 4 keine Stimmen von seinen Mannschaftskameraden, Kandidat 5 mobilisierte wirklich den ganzen Verein und Mami und Papi und und …
  • Und noch eine Wahrheit: Facebook ist schuld an allem, denn Facebook steuert die Wahl. Unmittelbar nach Einstellung der Kandidaten bei Facebook trudeln die Stimmen ein. Dann gibt es ein, zwei Zuckungen bis hin zum zweiten Aufruf, kurz vor Abstimmungsschluß und der Erinnerung doch bitte noch schnell zu wählen. Und nun trudeln wieder die Stimmen ein. Was sagt uns das: Auf der DTKV-Homepage fehlt die Option „Newsletter“!
  • Zu guter Letzt: jeder Statistiker weiß, dass man Statistiken drehen, wenden und verfälschen kann, inbesondere, wenn man nur 53 Werte hat. Aber es gibt auch unsinnige Betrachtungsweisen, hier 2 Beispiele: beide Teilnehmer, deren Vornamen auf –i bzw. –y enden, fanden ihre Endung so einzigartig, dass sie sich nicht mit Nachnamen anmeldeten. Gut, dass Tipp-Kick familiär ist und man sich kennt. Dann kann auch mit dem ausgelobten Gutschein nichts schieflaufen. Doch zum Abschluß zurück zum Tipp-Kicker des Monats Oktober: Michael hat fast genau 58 % seiner Finalspiele verloren (er erreichte genau 60 Endspiele) und mit wie viel Prozent gewann er diese Wahl?

 

 

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Talentschmiede: Valentin Tenner

Er ist einer der Newcomer des Jahres in der Tipp-Kick Szene: Valentin Tenner von Ylipulli Gießen. Bei mehreren Turnieren stellte er unter Beweis, welch großes Talent in ihm steckt und wie abgeklärt er im Alter von 14 Jahren bereits ist. Neben einem 5. Platz bei der 5. Berlin Open überraschte er alle mit seinem Erfolg beim 2. Jerzer Dorfpokal, bei dem er sich gegen namhafte Konkurrenz durchsetzte. Deshalb hat die Rundschau-Redaktion Valentin im Rahmen der neuen Rubrik „Talentschmiede“ interviewt und unter die Lupe genommen. In Zukunft werden hier junge Talente und Senkrechtstarter porträtiert.

Valentin spielt seit frühester Kindheit Tipp-Kick. Gemeinsam mit seinem Vater Christoph Jilo begann er in Zusammenhang mit der Gründung des Vereins in Gießen seine Laufbahn- ein Glücksfall für alle Seiten wie sich herausstellen sollte. Während Valentin behutsam durch seinen Vater und Routiniers wie Christian Schäl und Jens Jepp geformt wird, wird der Verein in den kommenden Jahren vom enormen Potenzial des Talents profitieren. Schon in der laufenden Saison könnten die Hessen aus der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga Südwest aufsteigen, was ganz eng mit der sportlichen Entwicklung Valentins zusammenhängt.

Valentin nach seinem ersten Turniersieg beim Jerzer Dorfpokal

Es gibt wohl kaum einen Spieler, der in diesem Alter bereits so komplett ist wie Valentin: Stark in der Defensive, technisch versiert im Sturm und gesegnet mit einer hohen Spielintelligenz. Bleibt er am Ball, wird er in die Spitzengruppe der deutschen Tipp-Kicker vorstoßen. Beachtlich ist auch, wie abgeklärt er als Schiedsrichter fungiert und auch neben der Platte auf sehr hohem Niveau beim Tipp-Kick-Fachsimpeln teilnimmt und Tipps und Tricks aufsaugt.

Wie andere Kinder, die mit dem Tipp-Kick angefangen haben, musste auch Valentin anfangs Niederlagen hinnehmen, doch durch diese ließ er sich nie unterkriegen. Man solle Spaß am Spiel haben und sich von Niederlagen nicht unterkriegen lassen, sondern vielmehr von ihnen lernen. Bleibt zu hoffen, dass Valentin der Spaß am Tipp-Kick nicht vergeht und er uns in den kommenden Jahren weiterhin mit seiner Art Spiele zu spielen entzücken wird.

Auch beim Fachsimpeln ein gefragter Gesprächspartner: Valentin kann mit jedem im DTKV!

 

Steckbrief

Name: Valentin Tenner

Alter und Geburtsdatum: 14 Jahre, 3.1.2002

Beim Tipp-Kick seit: Mit 6 Jahren angefangen, mit Papa zu spielen, seit 2009 bei Ylipulli Gießen – also seit der Gründung des Vereins

Bisherige Vereine: Ylipulli Gießen

Lieblingsschuss: Von hinten links Außenrist-Dreher

ErfolgeU18-Pokale bei verschiedenen Turnieren, Lucky-Loser-Cup Berlin 2014, 3. Platz Viertelfinale Berlin Open 2015, 3. Platz beim Latscho-Cup Düsseldorf 2016, Jerzer Dorfpokal 2016, Teilnahme am Tourfinale 2016

Vorbild: In der Defensive Alex Beck, im taktischen Bereich Marcus Socha

Andere Hobbies: Fußball, Geige, Lesen

Lieblingsmusik: Charts

Lieblingsessen: Burger

Valentin in Action gegen Patrick Malessa (Celtic Berlin)

 

Fragebogen

Wie bist du eigentlich zum Tipp-Kick gekommen?

Papa.

Wie und wie oft trainierst du?

Ich spiele mehrmals in der Woche mit Papa.

Du konntest auf den letzten Turnieren enorm überzeugen und sogar den 2. Jerzer Dorfpokal gewinnen. Wie gehst du damit um, schon in deinem Alter so viel Erfolg zu haben?

Ich freue mich natürlich, wenn ich gewinne. Ich habe einfach Spaß am Spiel.

Du teilst dein Hobby mit deinem Papa Christoph. Was hast du dir alles von ihm abgeschaut und gibt es etwas, das du ihm beibringen musstest?

Am Anfang hat er mir die Grundlagen beigebracht: wie man Farbe legt, wie man dreht, wie man die Abwehr stellt usw. Inzwischen geben wir uns gegenseitig Tipps und tauschen uns über unsere Spiele aus.

Du spielst bei deinem Verein in der ersten Mannschaft. Was sind deine Ziele im Team und im Einzel für das kommende Jahr?

Mit der Mannschaft versuchen wir, in die 2. Liga aufzusteigen. Für mich selber will ich Spaß haben und weiter spielen.

Wo siehst du deine Stärken und wo möchtest du dich in Zukunft noch verbessern?

Meine Stärke sehe ich normalerweise im Tor, wenn ich mich konzentriere. Taktisch möchte ich mich noch verbessern.

Gab es ein Spiel oder eine Spielsituation, das bzw. die du nie vergessen wirst?

Mein Comeback im Finale des Jerzer Dorfpokals gegen Freddy. Ich lag bis Mitte 2. Halbzeit mit 0:2 hinten. Und dann habe ich noch vier Tore geschossen, zwei davon in der letzten Minute.

Beim Spiel mit der ersten Mannschaft gegen Baden Hotspurs lag ich zur Halbzeit 1:4 gegen Michael Blügel hinten. Zum Schluss stand es 5:4 für mich. Wir haben die Partie 19:13 gewonnen.

Mein erstes Turnierspiel habe ich gegen Alex Beck gespielt und 0:4 verloren.

Wie glaubst du, kann der DTKV mehr Jugendliche für unser Hobby begeistern?

Mehr Aktionen für Kinder und Jugendliche fördern (Ferien-Pass, AGs), weil viele noch nie von Tipp-Kick gehört haben. Das Interesse kommt dann von ganz alleine.

Welchen Tipp würdest du einem Jugendlichen geben, der gerade mit dem Tipp-Kick angefangen hat?

Spaß haben und sich durch Niederlagen nicht entmutigen lassen.

Vervollständige bitte folgenden Satz: Tipp-Kick werde ich in zehn Jahren noch spielen, weil…

… ich noch Spaß habe.