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1. Bundesliga – 2016/17: Kaiserslautern weiterhin an der Spitze

Einige Überraschungen bekamen die Zuschauer beim 3. Spieltag der Tipp-Kick Bundesliga zu sehen. Während Hirschlanden unerwartet Punkte gegen Waltrop liegen ließ, rehabilitierten sich die Frankfurter durch zwei Siege vollständig von den Niederlagen am ersten Spieltag. Außerdem setzte Jerze mit dem deutlichen 20:12-Erfolg gegen Drispenstedt ein Lebenszeichen in Sachen Abstiegskampf.

 

Spiele in Hirschlanden

TKC 71 Hirschlanden – TKC Preußen Waltrop 15:17 (42:51)
Nach dem bisherigen Saisonverlauf war zu erwarten, dass die Preußen ihren Altmeister Oliver Hahne reaktivieren und mit ihm Arnold Gotzhein ersetzen. Die Hirschlander ließen sich von dieser Aufstellung anfangs nicht stören und gingen mit 3:1 und 5:3 in Führung. Völlig unbeeindruckt von diesem Rückstand drehten die Waltroper das Spiel in Form von Holger Wölk und Jochen Hahnel, die 2:1 gegen Harald Füßinger bzw. 5:3 gegen Rainer Schlotz gewannen. Die nächsten beiden Runden waren ausgeglichen und erst beim Stand von 9:11 meldeten die Hirschlander sich zurück: Harald Füßinger setzte sich mit 3:2 gegen Marcus Müller durch und Artur Merke unterstrich durch das 5:2 gegen Oliver Hahne seine gute Form. Merke machte in der nächsten Runde gegen Hahnel da weiter, wo er im Spiel zuvor aufgehört hatte und ließ seinem Gegner beim 4:2 nicht den Hauch einer Chance. Da Holger Wölk allerdings auf der anderen Platte mit 5:1 noch deutlicher gegen Max Daub gewann, war die vorläufige Entscheidung auf die letzte Runde vertagt. Beim Stand von 15:13 war klar, dass sich die Waltroper keinen Ausrutscher mehr leisten durften. Die entscheidenden Partien lauteten Rainer Schlotz gegen Marcus Müller und Harald Füßinger gegen Oliver Hahne. Während Joker Hahne beim 4:3 stach, waren alle Augen vor allem auf die andere Partie gerichtet, weil sowohl Schlotz als auch Müller bisher punktlos an diesem Tage waren. Mit 2:1 kämpfte Müller seinen Gegner nieder und entschied somit das Duell für sein Team. Schlotz war mit seinen 0:8 Punkten bedient, während sich die Waltroper bei ihren Lebensversicherungen Wölk (7:1) und Hahne (6:2) für diesen überraschenden Sieg bedanken konnten.

Der 3:2-Erfolg von Artur Merke (l.) gegen Marcus Müller reichte den Hirschlandern nicht!

TKC Preußen Waltrop – OTC 90 Amberg 23:9 (55:38)
Beflügelt vom Sieg im ersten Spiel ließen die Waltroper keine Zweifel in der zweiten Partie gegen Amberg aufkommen. Mit einem 4:0 Start legten die Preußen los, den Sebastian Wagner und Dominik Steib allerdings postwendend ausglichen. Angeführt von Oliver Hahne, der in diesem Spiel 8:0 Punkte holte und das entgegengebrachte Vertrauen zurückzahlte, legten die Waltroper nochmals einen Zahn zu. Über 7:5 bauten sie ihre Führung zur Halbzeit auf 10:6 aus. In der zweiten Halbzeit sollten die Amberger nur noch durch das 3:1 von Thomas Krätzig gegen Jochen Hahnel und das Unentschieden zwischen Holger Wölk und Krätzig zu drei Punkten kommen. Die Amberger enttäuschten in dieser wichtigen Partie im Kollektiv, vor allem aber Peter Tuma, der mit 0:8 Punkten nach Hause ging. Bei Waltrop überzeugten wiederum Wölk und Hahne, die allein 15 Punkte holten. Mit diesem Sieg machten sie einen riesigen Schritt im Abstiegskampf, den sie in Anbetracht des Restprogramms der Konkurrenten bereits gewonnen haben dürften.

Thomas Krätzig (r.) und seine Amberger hatten zweimal das Nachsehen!

OTC 90 Amberg – TKC 71 Hirschlanden 13:19 (45:66)
Ob die Amberger wie gegen Celtic Berlin nochmals ein Spitzenteam ärgern können? Vielleicht – aber nicht die Hirschlander: Zwar gestaltete sich das Spiel anfangs sehr ausgeglichen und bis zum 12:12 in der sechsten Runde sah es noch einem sicheren Unentschieden aus. Aber dann schalteten die Jungs um Harald Füßinger, der mit 7:1 Punkten brillierte, einen Gang hoch. Max Daub gewann gegen Peter Tuma mit 9:2 und Artur Merke machte Dominik Steib beim 8:3 keine Hoffnungen. Füßinger siegte gegen den Ex-TKCler Sebastian Wagner in der letzten Runde mit 3:2 und machte den Sack zu. Dass sich Thomas Krätzig und Rainer Schlotz 3:3 unentschieden trennten, dürfte eine Randnotiz bleiben. Neben Füßinger waren die 6 Punkte von Daub entscheidend für den Ausgang der Partie. Die Amberger zeigten zwar eine geschlossenen Mannschaftsleistung, allerdings zu wenig gegen die Schwaben.

 

Spiele in Grönwohld

TKV Grönwohld – TKC Gallus Frankfurt 13:19 (43:49)
Der Meister von 2015 traf auf den Meister von 2016: Anfangs entwickelte sich das mit Spannung erwartete knappe Duell. Fabio De Nicolo und Frank Hampel sowie Marc Koschenz und Beni Buza trennten sich jeweils 3:3. Die 6:2-Führung der Gäste glichen die Grönwohlder zum 6:6 aus. Durch das Unentschieden von Alex Beck gegen Kai Schäfer und den Sieg von Michael Kaus gegen de Nicolo gingen die Frankfurter mit einem knappen Vorsprung in die Halbzeit. Diesen Abstand hielten sie konstant bis zum 11:13. Mit zwei Siegen konnten Buza und Hampel bereits in der vorletzten Runde den Sack zumachen: Beide erledigten ihre Hausaufgaben mit jeweils 4:2 gegen de Nicolo und Schäfer! Das Spiel war ohnehin schon entschieden und daher war die ausgeglichene Schlussrunde nicht mehr entscheidend für das Ergebnis. Man of the Match wurde Marc Koschenz mit 7:1 Punkten, dessen Mannschaftskameraden aber weit hinter ihrem Potenzial blieben. Die Frankfurter konnten sich vor allem auf den amtierenden Deutschen Einzelmeister Michael Kaus verlassen, der 6 Zähler zum Sieg beisteuerte.

Michael Kaus überzeugte beim Frankfurter Erfolg!

TKC Gallus Frankfurt – Celtic Berlin 25:7 (55:41)
Ersatzgeschwächt gingen die Berliner in die Partien: Vereinschef Christian Lorenzen sprang für Patrick Malessa ein. Für die schlechte Kollektivleistung darf dies aber keine Ausrede sein. Zwar holte Lorenzen keine Punkte, aber dass die Berliner von den 16 Einzelpartien lediglich eine gewinnen konnten, war bezeichnend für die Leistung. Max Gottschalk besiegte in der ersten Runde Frank Hampel mit 5:2, aber im weiteren Spielverlauf bauten die Frankfurter eine hohe Führung immer weiter aus. Die 8 Punkte von Alex Beck bei 13:7 Toren gilt es auf Frankfurter Seite hervorzuheben, wobei alle eine positive Punktausbeute aufwiesen.

Celtic Berlin – TKV Grönwohld 19:13 (59:55)
Im abschließenden Duell der beiden Verlierer lag sehr viel Druck auf den Schultern der Akteuere. Durch einen Sieg konnten die Play-Off Chancen erheblich verbessert werden. Diese Chance wussten die Berliner von Anfang an besser zu nutzen. Zwar stand es nach zwei Runden 4:4 unentschieden, aber beim 11:5 zur Halbzeit war bereits eines kleine Vorentscheidung gefallen. Den Deckel machte in der siebten Runde Altmeister Christian Lorenzen beim 5:4 gegen Fabio de Nicolo höchstpersönlich drauf. Zwar gewann Kai Schäfer gegen Marcel Horchert parallel mit 6:2, aber aufgrund der Niederlage an der anderen Platte war dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, ebenso wie der Sieg von Michal Zaczek in der letzten Runde gegen Kuch. Im Duell der an diesem Tage stärksten Akteure lieferten sich Max Gottschalk und Marc Koschenz einen harten Fight, den der Berliner mit 8:6 für sich entschied. Bedanken können sich die Berliner auf jeden Fall bei Christian Lorenzen, dessen 6:2 Punkte neben den 7 von Gottschalk die Basis für den Erfolg darstellten.

Patrick Malessa und Marcel Horchert nahmen zwei Punkte aus Grönwohld mit!

 

Spiele in Kaiserslautern

TKC Kaiserslautern ´86 – TKV Jerze 27:5 (65:27)
Der Tabellenführer traf auf das Schlusslicht – und ebenso gestaltete sich der Spielverlauf. Die Gastgeber gingen mit 4:0 in Führung, allerdings ließen sich die Gäste anfangs nicht unterkriegen. Beim 11:5-Halbzeitstand keimte noch ein wenig Hoffnung in den Köpfen der Jerzer, aber diese wurde in der zweiten Hälfte nicht erfüllt, weil die Pfälzer nicht nur einen, sondern gleich zwei Gänge hochschalteten: Von den acht Partien gingen alle an die Lauterer und das teilweise sehr deutlich. Der 27:5-Sieg war auch in der Höhe gerecht, denn 27 geschossene Tore sind für die erste Liga einfach zu wenig. Einzig Hacky Jüttner zeigte mit 3:5 Punkte Normalform, während auf der anderen Seite Mathias Hahnel mit 8:0 und 20:3 (!) aus einer homogenen Leistung hervorstach.

Philipp Baadte (r.) ließ Tobi Witte beim 3:0 keine Chance!

TKV Jerze – TFB 77 Drispenstedt 20:12 (44:43)
Im direkten Duell der beiden Abstiegskandidaten musste insbesondere Jerze abliefern, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Die TFB hätte sich mit einem Sieg am letzten Spieltag ein wenig zurücklehnen können, denn die Abstiegssorgen wären damit schon fast vom Tisch gewesen. Den 1:3 Rückstand konterten die Jerzer mit Siegen von Tobi Witte gegen Berthold Nieder und Christoph Ihme gegen Marcus Socha. Überraschend deutlich setzte sich der Veranstalter der DEM 2017 von der Konkurrenz ab, sodass beim Stand von 16:8 nach der sechsten Runde zumindest ein Unentschieden erreicht war. Während Andreas Hofert auf der einen Platte beim 2:4 gegen Aimé Lungela kein Land sah, verteidigte Ihme ein 1:0 gegen Max Bartels und sammelte damit die Punkte 17 und 18. Die letzte Runde wurde ausgeglichen gestaltet, sodass am Ende ein 20:12-Erfolg für Jerze auf dem Papier stand. Bei der starken Jerzer Teamleistung stach Hacky Jüttner hervor (7:1), während Andreas Hofert mit 1:7 deutlich abfiel. Lediglich Lungela konnte für die TFB ausgeglichen Punkten – zu wenig in diesem Abstiegsduell.

TFB 77 Drispenstedt – 1. TKC Kaiserslautern ´86 11:21 (30:54)
Nach dem 0:4 und 2:6-Rückstand kämpften sich die Drispenstedter wieder ins Spiel und glichen zum 6:6 aus. Durch den 5:4-Sieg von Marcus Socha gegen Florian Wagner sollte es bei gleichzeitiger Niederlage von Max Bartels gegen Philipp Baadte sogar unentschieden zur Halbzeit stehen. Doch die Lauterer legten ähnlich wie im ersten Spiel nach der Halbzeit deutlich zu: die zweite Hälfte ging mit 3:13 klar an die Meisterschaftsfavoriten. Abermals überragend war Philipp Baadte mit 7:1 Punkten, während Max Bartels ohne Punkte auskommen musste. Nur Berthold Nieder konnte mit den Lauterern Schritt halten und mit 5:3 Punkten sowie mit seiner Leistung sehr zufrieden sein. Durch diese beiden Erfolge können die Pfälzer sehr sicher für Delligsen planen.

Berthold Nieder und die anderen Drispenstedter müssen sich am letzten Spieltag dem Abstiegskampf stellen!

 

Die Tabelle

Egal ob unerwartete Ergebnisse oder unerwartet hohe Siege – dieser Spieltag hatte einige Überraschungen parat! Dennoch bleibt der alte Tabellenführer aus Kaiserslautern weiterhin an der Tabellenspitze, gefolgt von den Frankfurtern, die den verkorksten 1. Spieltag nun endgültig verdaut haben. Celtic Berlin und Hirschlanden belegen aktuell die Plätze 3 und 4, die die Play-Off Teilnahme bedeuten würden. Das Mittelfeld bilden der TKV Grönwohld und der TKC Preußen Waltrop, die mit 6:6 Punkten rechnerisch sowohl noch in die Play-Offs einziehen als auch absteigen könnten. Allerdings ist dies beim Restprogramm der Abstiegskandidaten nicht zu erwarten. Die TFB Drispenstedt steht mit 3:9 Punkten nur aufgrund des besseren Spielpunkteverhältnisses vor Amberg auf dem rettenden siebten Rang. Im direkten Duell zwischen Jerze und Amberg am letzten Spieltag kann sich jedoch in der Abstiegsfrage noch einiges tun.

 

Restprogramm

Am 30.4. kommt es in Drispenstedt, Frankfurt und Waltrop zum abschließenden 4. Spieltag der 1. Bundesliga. Dort werden zwei Fragen entschieden: Wer steigt ab und wer kann für die Play-Offs in Delligsen planen?

Spiele in Drispenstedt

TFB 77 Drispenstedt – TKC 71 Hirschlanden

TKC 71 Hirschlanden – Celtic Berlin

Celtic Berlin – TFB 77 Drispenstedt

Spiele in Frankfurt

TKC Gallus Frankfurt – TKV Jerze

TKV Jerze – OTC 90 Amberg

OTC 90 Amberg – TKC Gallus Frankfurt

Spiele in Waltrop

TKC Preußen Waltrop – TKV Grönwohld

TKV Grönwohld – 1. TKC Kaiserslautern ’86

TKC Kaiserslautern ’86 – TKC Preußen Waltrop

Bilder: TKV Jerze, Archiv

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