Tipp-Kick im Ausland – Eine historische und heutige Bestandsaufnahme

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf viele Sportarten. Viele Jugendliche verbrachten ihre Zeit zu Hause und suchten nach sinnvollen Beschäftigungen. Ein Glücksfall für Spielehersteller wie die TIPP-KICK GmbH, die Absätze gingen deutlich in die Höhe. Deutschland als Heimat des Tipp-Kick-Sportes erfreut sich langsam wieder zunehmender Beliebtheit, doch wie sieht es in den Fankurven anderer Länder aus?

Ein Blick in die Tipp-Historie zeigt, dass in unseren Nachbarländern Österreich und der Schweiz über viele Jahrzehnte der Tipp-Kick-Sport intensiv gepflegt wurde. Der langjährige Präsident des Schweizer Tipp-Kick-Verbandes (STKV), Gottfried Balzli, organisierte mit viel Herzblut das Verbandsgeschehen. Turnierbesuche in Winterthur, Bern oder Zürich waren in den 80er Jahren Highlights in der Karriere eines jeden Tipp-Kick-Spielers. Die Verbandshomepage der Schweizer Tipp-Kick-Freunde (hier) informiert umfangreich über das dortige Geschehen. Die ältesten Schweizer Vereine waren 1. TKC Zollikon 64 (nahe Zürich) und TFC Wimmis/Reutigen, die schon in den 60er Jahren auf den grünen Beilagezetteln der Tipp-Kick-Spiele als Ansprechpartner für Interessenten ihrer Region vermerkt waren.

Foto: Gottfried Balzli leitete viele Jahre als Präsident die Geschicke des Schweizer Tipp-Kick-Verbandes (STKV)

In Österreich war Tipp-Kick ebenso populär. Es gab Vereine in Salzburg, Ybbs und natürlich Wien. Hier kam es sogar zu einem Ländervergleich, den die deutschen Tipp-Kicker haushoch gewannen. Selbst aus Ungarn wurde ein Verein gemeldet (SK Mezökovácsháza).

Foto: Drei Mitglieder des ungarischen Tipp-Kick Vereins TKC Mezőkovácsháza. Diese Ortschaft liegt sehr nahe der Grenze zu Rumänien. Der älteste der drei abgebildeten Tipp-Kicker heißt Zsigmond Ormai (1929-1999, Lebenslauf siehe hier). Er war katholischer Priester und der Klubchef des Vereins. Das Foto stammt aus dem Jahr 1982. Erstmalig wurde 1979 in der Rundschau von diesem Verein berichtet.

 

Ende der 90er Jahre hatte der Deutsche Tipp-Kick-Verband (DTKV) sogar einen eigenen Auslandsbeauftragten, Uli Weishaupt (PWR 78 Wasseralfingen), dessen Aufgabe hauptsächlich darin bestand, Anfragen aus dem Ausland zu beantworten. Ihm wurde ein eigener Etat zugebilligt.

Foto: Uli Weishaupt, Auslandsbeauftragter des Deutschen Tipp-Kick-Verbandes (DTKV), bekleidete diesen Posten über mehrere Jahre.

Aber was tut sich heute im Tipp-Kick-Ausland? Aus der Schweiz, Tschechien, Frankreich und Spanien berichten Manuel Häfeli, Thomas Krätzig, Peter Funke und Uwe Szyszka. Ein Blick in die sozialen Medien zeigt Tipp-Kick-Turniere in Japan.

 

Schweiz

Manuel Häfeli berichtet:

Die Corona-Pandemie hat die Tipp-Kick-Szene in der Schweiz nahezu zum Erliegen gebracht. Es gab kein Ligaspielbetrieb und im Jahr 2022 wurde einzig die Einzelmeisterschaft durchgeführt. Dennoch gibt es aktuell 10 aktive Schweizer Tipp-Kicker, welche am Ligaspielbetrieb in Deutschland teilnehmen. Mit den Leppard United besteht sogar ein Tipp-Kick Verein komplett aus Schweizer Tipp-Kickern.

Es herrscht große Aufbruchsstimmung und Enthusiasmus.

Mit der Einzelmeisterschaft am 22. Oktober 2023 findet das nächste grosse Event statt. Aktuell sind 25 motivierte Tipp-Kicker angemeldet und kämpfen um den Titel des Schweizer Einzelmeisters. Erfreulicherweise konnten wir das weltbekannte FIFA-Museum in Zürich als Austragungsort gewinnen. Wir hoffen auf viele Zuschauer und nutzen diese Plattform, um neue Tipp-Kicker für unseren tollen Sport zu mobilisieren.

SEM23SMM

Ende November findet die Hauptversammlung des STKV statt. Dort werden die Weichen für eine neue Ära im Schweizer Tipp-Kick gestellt. Ziel ist es, dass wir im 2024 wieder einen regulären Ligaspieltbetrieb durchführen können sowie weitere Einzelturniere zu organisieren.

Die Tipp-Kick-Szene Schweiz lebt!

Anmerkungen durch die Redaktion: In der Saison 2023 spielten mehrere Schweizer in der Tipp-Kick-Bundesliga: Knut Asmis (Spandauer Filzteufel), Philipp Derungs, Manuel Häfeli (beide Flinke Finger Bruck) und Christian Meister (TG 1860 KarlMay Rommersheim). Manuel Häfeli holte als bester Schweizer beachtliche 31:33 Punkte.

Foto: Manuel Häfeli (rechts) in einem Bundesligaspiel gegen Berthold Nieder (TFG Drispenstedt 77)

 

Tschechien

Auch in Tschechien wird seit Jahren Tipp-Kick gespielt. Genauer gesagt in Bohumin, einer schlesischen Grenzstadt zu Polen. Es finden nach Jahren der Etablierung schlesische Meisterschaften und Einzelturniere statt. Die zahlreichen Aktivitäten des Vereines können bei Facebook (Link: hier) nachgelesen werden. Regelmäßige Besuche durch deutsche Tipp-Kicker wie Thomas Krätzig, Alexander Breuß, Peter Funke und Franz Putz zeigen, dass ein Besuch dieses Vereines lohnenswert ist.

Foto: Tipp-Kick-Begeisterung in Bohumin (Tschechien)

Am 9. September fand bereits die 7. Ausspielung des Schlesischen Pokals statt. Thomas Krätzig nahm an diesem Turnier teil und so konnte er berichten:

7. Schlesischer Pokal (Slezky Pohar) in Bohumin (CZ)

Zum 7. Mal fand nun schon der Schlesische Pokal, das Traditionsturnier Tschechiens, in Bohumin statt. Thomas Krätzig und Franz Putz vom OTC 90 Amberg nahmen die Reise nach Mähren auf sich. Franz Putz immerhin schon zum zweiten Mal. 2018 gewann er dort sein erstes Turnier seiner Laufbahn.

Am Sonntag den 09. September 2023 fanden sich nun 14 Teilnehmer im Restaurant Struzku ein, um den Slezky Pohar („Schlesischen Pokal“) auszutragen. Traditionell wurden zunächst die Hymnen der anwesenden teilnehmenden Nationen abgespielt. Es nahmen neben tschechischen und deutschen Teilnehmern erstmalig  auch eine ukrainische Familie teil. Mit an Bord auch der regional bekannte  Schauspieler David Vacke aus Uherske Hradiste.

Die 14 Teilnehmer wurden in zwei 7er-Gruppen aufgeteilt, wobei die ersten Vier ins Viertelfinale einzogen und die Ausgeschiedenen die Plätze 9-14 ausspielen sollten.

In Gruppe A gewann diese mit 15 Punkten Martin Polak, langjähriges Mitglied aus Bohumin, überraschend vor Franz Putz. Franz gewann zwar die direkte Begegnung gegen Martin, gab aber überraschend jeweils einen Punkt gegen David Vackes Partnerin Zdenka Skupinova (Profifußballerin) und gegen den mehrfachen tschechischen Meister Lubomir Latal ab. Die Vorrunde wurde übrigens mit zweimal 3 Minuten ausgetragen. Auch wird in Bohumin nach der 3-Punkte-Regelung gespielt, etwas ungewohnt für DTKV-Verhältnisse, aber vertretbar.

In Gruppe B gewann Thomas Krätzig alle seine Matches und belegte Platz 1. Die Ukrainischen Teilnehmer gaben sich alle Mühe und waren sehr interessiert bei der Sache. Trotzdem gelang es hier leider keinem ins Hauptfeld einzuziehen. David Vacke konnte sich mit seinem einfachen Rundfuß Spieler noch den vierten Play-off-Platz ergattern.

Im Viertelfinale nun gelang dann überraschend David Vacke ein knappper 3:2 Sieg nach 0:2 Halbzeitrückstand gegen Martin Polak. Er durfte sich nun über den Halbfinaleinzug freuen. Franz Putz tat sich etwas schwerer gegen die überraschend starke Vietelfinalistin Alice Bannertova aus Bohumin. Am Ende reichte aber das 3:0.

Somit stand dem bayerischen Halbfinale nichts mehr im Wege. Hier setzte sich nach spannenden Verlauf (Halbzeit 2:2), Thomas Krätzig mit 5:2 durch. Wie schon öfter in Bohumin bestritten das Finale Lubomir Latal und Thomas Krätzig. Der Oberpfälzer gewann mit 7:2.

Viertelfinale:

Martin Polak (Bohumin)   – David Vacke (Hradiste)         2:3
Franz Putz  (OTC 90)     – Alice Bannertova (Bohumin)     3:0
Jiri Krutny (Bohumin)    – Lubomir Latal (Bohumin)        1:3
Thomas Krätzig (OTC 90)  – Zdenka Skupinova (Hradiste)   10:2

Halbfinale:
David Vacke – Lubomir Latal  1:4   /  Thomas Krätzig – Franz Putz  5:2

Finale:
Thomas Krätzig – Lubomir Latal  7:2

Die Siegerehrung fand im Saal des Restaurants Struzku statt. Sämtliche Kategorien wurden geehrt. Nach dem Turnier gab es noch ein ebenfalls traditionelles Beisammensein beim Struzku bis weit in die Nacht hinein. Ein erlebnisreiches Turnier fand somit einen würdigen Abschluss. Fazit: Eine Reise nach Bohumin ist das Turnier allemal wert.

Als in Bohumin noch nicht getippkickt wurde, gab es einen Tipp-Kick-Begeisterten in Nymburg. Rene Chytry, der in Kolin nahe Prag einen Antiquitätenladen betreibt, reiste 2017 zu einem deutschen Turnier, um sich über das deutsche Tipp-Kick zu informieren. Doch sein Tipp-Kick-Interesse scheint erloschen zu sein.

Foto: Rene Chytry (rechts) im März 2017 bei den norddeutschen Amateurmeisterschaften in Delligsen

 

Frankreich

Erste französische Kontakte zum DTKV knüpfte Pierre Troestler aus Mulhouse (Mülhausen i. Elsaß), der dort einen Spielkreis aufgebaut hatte und mehrfach um Regelauskünfte und auch mal um Tipp-Kick-Bälle bat.  Jens Foit, Mitgliederbetreuer des DTKV, versorgte ihn dann mit den Spielbällen, die anscheinend im Ausland schwierig zu beziehen sind. In der Zwischenzeit ist er beim Subbuteo gelandet und hat einen Club in Guebwiller gegründet.

Foto: Pierre Troestler (Foto stammt von seinem Facebook-Profil)

Doch erst mit dem Auftritt von Léandre Lançon auf der SDEM 2023 verdankt Frankreich sein Erscheinen auf der Tipp-Kick-Weltkarte. Der Franzose reiste aus seiner Heimatstadt Laon zur Süddeutschen Einzelmeisterschaft (28. Mai 2023), gewann viele Eindrücke (s.a. hier), Sympathien und einen Pokal. Zurückgekommen treibt er seitdem mit viel Herzblut das französische Tipp-Kick voran.

Foto: Léandre Lançon und das neue geplante Tipp-Kick-Trikot (rechts)

Unser Tipp-Kick-Botschafter Peter Funke, regelmäßiger Gast in der Schweiz und Tschechien, reiste prompt mit dem Velo nach Laon und übersandte folgenden Bericht:

Am 1. September 2023 war es soweit – das offizielle Gründungsturnier des TKC Axonais in Frankreich. Der Name kommt vom Departement Aisne, nordöstlich von Paris gelegen. Die Bewohner dort werden Axonais genannt. Beheimatet ist der Verein in Laon, einer Stadt mit 24 000 Einwohnern. Gründer des Clubs ist Léandre Lacon, ein 33 jähriger Franzose, den es aus dem vom Automobilsport bekannten Le Mans in den Norden Frankreichs zog, wo er mit Frau und zwei Kindern lebt.

Die auf einem Tafelberg thronende Kathedrale über der Stadt Laon reicht locker aus alle Einwohner darin unterzubringen. So unglaublich groß. Historikern ist die Stadt vor allem deshalb ein Begriff, weil sie vor Paris die Hauptstadt von Frankreich war. Und so war sogar der Spielort war dem Anlaß entsprechend – ein tempelartiger Raum, aus dem vielleicht einmal der eine oder andere Tipp-Kick Gott hervorgeht …

Vier erwartungsvolle Einheimische und als Gast Peter Funke traten zum Eröffnungsturnier an. Mit Hingabe und Leidenschaft wurden die ersten Spiele absolviert. Zwischendurch entwickelten sich immer wieder tolle Gespräche, die auf englisch geführt wurden. Wobei es gerade bei den Fachbegriffen etwas schwierig wurde. Tipp-Kick war aber so verbindend, dass alle Sprachprobleme völlig nebensächlich wurden. Natürlich gab es auch einiges zu staunen, ist doch das Tipp-Kick der unbezahlten Profis auch etwas für die Augen. Am Schluß stand ein knapper Sieg des Gastes, der aber Léandre Lancon das bessere Torverhältnis überlassen musste.

Dank der Gastfreundschaft inklusive Übernachtung wurde bei Léandre daheim auch noch am Abend und am Samstag fleißig gespielt, so dass der Filz schon zu rauchen begann. Es zeigte sich, dass Léandre ein absolut begeisterter Tipp-Kicker ist. Mit viel Engagement baut er dort einen Club auf. Dazu kann man nur von Herzen viel Erfolg wünschen. Alles Gute!

Hier einige Bilder vom Gründungsturnier:

 

Spanien

Die fußballverrückten Spanier sind eigentlich prädestiniert für das Tipp-Kick-Spielen. Warum und wieso dort kein Tipp-Kick landesweit gespielt wird, ist nur schwer zu erahnen, aber der folgende Bericht von Uwe Szyszka erklärt, warum das Spiel auch in fußballinteressierten Ländern nur schwer zu etablieren ist:

Tipp-Kick à la Espana

Vorab kurz zu mir. Die wenigsten werden mich noch kennen (zum Glück!). Meine eigene Tipp-Kick „Karriere“ bei der TFG 38 Hildesheim und beim TFB Drispenstedt 77 hat bereits in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts geendet und ich war letztlich eine kleine Randnotiz, die ein paar Jahre mitgekickt hat. Durch die langjährige gute Freundschaft mit Dirk Kandziora war ich aber immer ein wenig informiert und konnte so das Schrumpfen des organisierten Spielbetriebes verfolgen.

Aber jetzt zum eigentlichen Punkt. Alle fragen sich, wie man Nachwuchs für das Tipp Kick gewinnen kann. Darauf habe ich keine Antwort, aber ich habe in Spanien erlebt, an welchen Gründen es liegen könnte.

Privat und berufsbedingt habe ich gute spanische Freunde. In der Corona-Pandemie waren alle daheim und ein Freund erzählte mir, dass sein 8-jähriger Sohn unerträglich sei, weil mittlerweile selbst TV und Internet nicht mehr interessant sind und er sich langweilt. Bei meinem Besuch 6 Monate später hatte ich ein Tipp-Kick-Spiel (Junior Cup für 59 €) im Gepäck. Als ich es dem Jungen überreichte, strahlten die Augen – Begeisterung. Sofort wurde es aufgebaut und es sollte losgehen. Die anfängliche Euphorie verwandelte sich schnell in grenzenlose Enttäuschung, als er versuchte, mit den mitgelieferten Spielern (Rundfüsse) zu schießen. Sein einziger empörter Kommentar „No funciona!“. Dann sah ich selbst das Desaster. Der Junge hatte recht. Rundfüsse sind aus Sicht eines Tipp-Kickers furchtbar. Wenn das die Spieler gewesen wären, die ich bei meinem ersten Kontakt mit Tipp Kick in den Händen gehabt hätte, dann wäre mein Interesse am Tipp Kick im Keim erstickt worden. Der Fairness halber muss ich allerdings auch sagen, dass das restliche Spielmaterial (Torhüter, Spielfeld …) gut verwendbar ist. Aber wenn die Spieler nicht funktionieren …?!?!

Die Story geht weiter. Ich bat meinen Freund, das Spiel nicht vor meinem nächsten Besuch zu entsorgen. Daraufhin bin ich in den Keller daheim gegangen und habe die alte Kiste mit meinen Tipp-Kick-Spielern rausgesucht. Aus dem 40 Jahre alten Material bastelte ich notdürftig 4 Spieler zusammen, die ich bei meiner nächsten Reise im Gepäck hatte. Als ich diese dem Jungen überreichte, war die Enttäuschung noch riesengroß und nur dank der mitgelieferten Großpackung Haribo-Goldbären ließ er sich dazu überreden, das Tipp Kick noch einmal aufzubauen und es mit den neuen Spielern zu probieren. Nach ein paar Minuten hörte ich plötzlich begeisterte Rufe des Jungen. Dann wurde mein Freund für die nächsten Stunden genötigt, mit seinem Sohn zu spielen und fortan war Tipp Kick die zentrale Beschäftigung zwischen Vater und Sohn. Das hat aber zwei neue Probleme geschaffen:

1) Der Junge hat ein Problem selbst zu spielen, wenn sein Vater und seine Onkels (auch begeistert) da sind.
2) Bei schlechtem Wetter (Hitze) kommen die Freunde des Jungen gern zu ihm, um Tipp Kick spielen, was der Frau meines Freundes mittlerweile mächtig auf die Nerven geht.

Dieses Erlebnis beschreibt vielleicht ein Puzzleteil des Mitgliederschwunds. Die erste Erfahrung mit dem Spiel (im Kindheitsalter) ist ganz wichtig. Das organisierte Tipp Kick ist darauf angewiesen, dass dort Begeisterung oder zumindest Interesse geweckt werden. Ein Schlüssel, auf den der DTKV und seine Mitglieder keinen Einfluss habt, liegt in den Händen vom Hersteller Mieg. Das standardmäßig verkaufte Spiel muss funktionieren und familienfreundlich sein. Rollfelder und Rundfüsse gehören allenfalls noch in einen Nostalgieset. Ein voll funktionsfähiges Material, der von Mieg nicht ganz billig verkauften Spiele, ist eine Voraussetzung dafür, heutige Kinder/Jugendliche zukünftig für unser Hobby zu gewinnen.

Besonders schön war es für mich zu sehen, dass vor allem die Kinder einfach „drauflos“ spielten und jede Menge Spaß hatten. Ob sich daraus einmal ein Spielkreis/Verein entwickelt und ob sich die Jungen mit dem Regelwerk und der Spielweise des heutigen organisierten Tipp-Kicks anfreunden würden …???

Aber das Wichtigste ist, dass sie – wie die Lautstärke während der Spiele eindeutig belegt – jede Menge Spaß haben!

Anmerkung der Redaktion:

In der Zwischenzeit erhielt Uwe Szyszka einige Kugellagerspieler, Torhüter und Bälle von André Bialk (TFB Drispenstedt 77) übersandt. Mit diesem Material und einem neuen Spielfeld kann Uwe Szyszka seine nächste Spanienreise beruhigt antreten, vielleicht startet auch er ein Comeback und wenn es nur beim Veteranenturnier auf der DEM 2024 in Villingen-Schwenningen ist.

 

Japan

Eine Suche in den sozialen Medien lässt erahnen, dass Tipp-Kick in so manchen Winkeln dieser Erde neue Freunde gefunden hat. Exemplarisch ein Blick nach Japan. Insbesondere in Schulen und Kinderbetreuungsstätten spielen Kinder verschiedenen Alters mit aller Ernsthaftigkeit sogar Turniere aus. Ein Fall für unseren Tipp-Kick-Botschafter Peter Funke, aber bitte nicht mit dem Velo anreisen 😁.

Foto: Tipp-Kick-Botschafter Peter Funke auf Tour

Hier einige Eindrücke aus Japan (Quelle: Instagram Japan)

Update:

Jochen Mieg (TIPP-KICK GmbH) berichtet von guten Umsatz-Zuwächsen in Frankreich und Spanien – dank Amazon. Natürlich ist der Hersteller auch von verkaufstüchtigen Vorort-Vertretern (z.B. Großhändler) zusätzlich abhängig. So lief das Italien-Geschäft dank der dortigen Vertretung „gut, auch dank der zusätzlichen Amazon-Abverkäufe“.

Neue Märkte gibt es aber auch außerhalb Europas. So schreibt Jochen Mieg: „Nach Korea haben wir Anfang diesen Jahres je 1.000 Spiele TIP-KICK Cup und Junior Cup mit Schachteln in koreanischem Design nebst reichlich Zubehör verkauft.“ Verkauft werden die Spiele von Jade Yoo, immerhin heißt es bei den Tipp-Kick-Spielern: „Sold out“. Wer immer mal sehen wollte, was Tipp-Kick-Bälle in Südkorea kosten, nehme seinen Währungsrechner zur Hand.

Ferner gibt es neue Geschäftsbeziehungen nach Südafrika: „Auch in Südafrika haben wir einen neuen Großhändler gefunden, der gut eingekauft hat. Dort ist aktuell die wirtschaftlich schwierige Gesamtsituation (teilweise Energieabschaltungen, Wasserrationierungen, hohe Zinsen…) Grund für schleppende Verkäufe an Verbraucher.“

Interessant auch die südafrikanischen Preisangaben.  Während vor 40 Jahren 1 ZAR noch 5 DM entsprachen, müssen heute fast 5000 ZAR bezahlt werden, also über 200 Euro pro Spiel. Das kann man sich kaum vorstellen.

In der anhängenden Bildergalerie auch noch ein Bild vom National Football Museum in Manchester, das ein historisches Tipp-Kick-Spiel der 30er Jahre in seinem Fundus führt.

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Das Beitragsbild (roter Tipp-Kick-Spieler in dem türkischen Amphitheater in Side) stammt von Andreas Schrödter (Spandauer Filzteufel 09).

 

 

 

 

 

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