Tipp-Kicker des Monats Oktober 2017: Christoph Ihme

Und schon wieder ist ein Kicker aus der jungen Garde bei der Wahl zum Tipp-Kicker des Monats ganz vorne gelandet! Dabei hat er sogar das bislang einmalige Kunststück vollbracht, die Wahl zum zweiten Mal zu gewinnen, und das innerhalb eines Jahres. Auf die vier Nominierten verteilten sich diesmal 59 Stimmen, der Gewinner schnappte sich davon beinahe die Hälfte: Christoph Ihme ist der Tipp-Kicker des Monats Oktober 2017!

Einer von zwei Titeln im Oktober: Christoph Ihme triumphiert bei der 3. Gießener Stadtmeisterschaft. (Foto: spielTrieb)


Abstimmung:


Vier Kicker waren nominiert, darunter neben den beiden Youngsters Vincent Höhn und Christoph Ihme zwei absolute Schwergewichte der Szene: Philipp Baadte und Beni Buza waren beide je zwei Mal Deutscher Einzelmeister, Baadte ist es auch aktuell noch. Buza hat darüber hinaus noch vier Sektionstitel und 21 weitere Turniere gewonnen, darunter die SDEM 2017 im Abstimmungszeitraum. Dennoch hat Christoph Ihme die Wahl gewonnen, und das nicht unverdient: Der 23-Jährige ist seit seinem Wechsel in beeindruckender Verfassung und hat neben seinen drei Turniersiegen 2017 bei der SDEM in Hirschlanden den dritten Platz hinter Buza und Baadte belegt. Beim Turniersieg in Gießen bezwang er in Halbfinale und Finale Michael Kaus und Alex Beck, bei den Cult Classics mussten Myrko Baumgart und Markus Müller dran glauben. Bei der SDEM kegelte er in den Play-Offs Jonathan Weber und Mathias Hahnel aus dem Turnier und musste sich erst dem Deutschen Meister Philipp Baadte geschlagen geben.

Christoph Ihme (rechts) im Halbfinale der 3. Gießener Stadtmeisterschaft gegen Michael Kaus. (Foto: privat)

 

Im Interview gewährt Christoph Einblicke in sein Privatleben, analysiert sein Spiel und verrät sogar, gegen welche Gegner ihm die Hosenbeine flattern!

Interview:

 

–      Hallo Christoph, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Tipp-Kicker des Monats Oktober 2017!

Hallo Rundschau, vielen Dank!

–      Du bist der Erste, dem diese Ehre schon zum zweiten Mal widerfährt. Im Januar dieses Jahres wurdest du gewählt, im Oktober schon wieder. Wird dir das nicht selbst langsam unheimlich?

Ja, ein wenig schon. Rückwirkend betrachtet war 2017 ein sehr erfolgreiches Jahr für mich. Ich fühle mich durch die erneute Wahl zum Tipp-Kicker des Monats etwas geschmeichelt. An dieser Stelle vielen Dank an die, die mich trotz der sehr starken Konkurrenz gewählt haben!

–      Erzähl doch mal, was du eigentlich so für ein Typ bist

Ich bin 23 Jahre alt, wohne in Bockenem und bin beruflich im kaufmännischen Bereich tätig. Neben der Arbeit gehe ich sehr gern mit Detlef Bastian ins Stadion, spiele selber aktiv Fußball, bin sehr gern auf Konzerten und gehe leidenschaftlich – obwohl man es mir nicht ansieht – essen. Ich selber würde mich als sehr akribisch, humorvoll und fair bezeichnen.

–       Wie lange spielst du schon Tipp-Kick und wie kam es dazu?

Ich bin im Sommer 2008 durch die vom TKV Jerze veranstaltete Ferienpassaktion zum Vereins-Tipp-Kick gekommen. Seit dem Jahr 2011 bin ich mit sehr viel Ehrgeiz und Interesse dabei, mein Spiel zu verbessern.

–        Auch dir stellen wir jetzt die Glaubensfrage: Lagerspieler – ja oder nein?

Ich bin für den Lagerspieler. Lagerspieler sind sehr wartungsarm und gerade beim Farbspiel sehe ich einen Vorteil gegenüber den konventionellen Spielern. Ich selber spiele mit drei Spielern, die alle gelagert sind, wobei mein Drehkicker ein minimales Spiel hat.

–        Du bist in der Szene dafür bekannt, dass du auch selbst Spieler baust. Wie kam es dazu und was ist das Spezielle an deinen Kickern?

Durch einen Bekannten komme ich an Material jeglicher Art. Dieser ist in der CNC-Branche tätig, so bin ich vor einiger Zeit an Spielergewichte, Knöpfe und Beine gekommen. Mittlerweile habe ich nur noch einen kleinen Handbestand für mich privat und verkaufe daher keine Spieler mehr.

–        Was denkst du: ist die Technik beim Spielerbau schon ausgereizt oder kommt da noch was?

Ich glaube schon, dass die Technik beim Spielerbau ausgereizt ist. Bei den aktuellen Lagerkickern sehe ich kaum noch Verbesserungspotenzial. Wenn ich an meine Anfangszeit denke, mit welchen Kickern ich damals gespielt habe und wie sich die Quantität und Qualität der Spieler heute im Vergleich darstellt, sehe ich kaum eine Möglichkeit, noch bessere Kicker herzustellen.

–         Du wirst aufgrund deiner Spielweise gerne als „Techniker“ bezeichnet. Wie würdest du selbst dein Spiel charakterisieren?

Vielen Dank für die Blumen. Meine Stärken sehe ich vor allem in der Defensive. Durch die Spielzeiten 2015/2016 und 2016/2017 in der 1. Liga habe ich enorm an Erfahrung dazugewonnen und konnte mich in dieser Zeit am besten weiterentwickeln. Ein weiterer Pluspunkt ist mein Farbspiel. Vielleicht werde ich auf Grund meiner Dreher aus dem Halbfeld als Techniker bezeichnet. Ich selber sehe mich aber in meinen technischen Fähigkeiten eher begrenzt und möchte mich dort noch verbessern.

–         Wo siehst du weitere Schwächen bzw. Verbesserungspotential?

Meine Konstanz würde ich sehr gern verbessern. Top-Spieler wie Baadte, Beck, Buza oder Kaus sind fast bei jedem Sektionsturnier in der Endrunde, bei mir müssen schon sehr viele Faktoren stimmen, um bei einem großen Turnier ganz oben mitzuspielen. Sehr gerne würde ich die Anzahl der Bälle auf das Tor und meine Aufsetzer bei kurzer Abwehr verbessern.

–         Gegen welche Spieler hast du Probleme? Gibt es gar einen „Angstgegner“?

Ja, auf jeden Fall! Eine sehr schlechte Bilanz habe ich gegen den amtierenden Deutschen Einzelmeister Philipp Baadte, gegen Myrko Baumgart und gegen Marcus Socha.

–         Du bist zur neuen Saison für viele überraschend von deinem „Heimatverein“ TKV Jerze 80 km nordöstlich zur TKG Wolfsburg gewechselt. Was waren die Gründe dafür?

Ein Tapetenwechsel war nötig 🙂

–         Seit deinem Wechsel hast du binnen kurzer Zeit zwei Turniere gewonnen und den dritten Platz bei der SDEM belegt. Ist das Zufall oder hat der Wechsel auch einen Motivationsschub bewirkt?

Ich denke schon. Ich war auf allen drei Turnieren sehr fokussiert und konzentriert und habe so ziemlich mein bestes Tipp-Kick auf der Platte gezeigt. Vieles lief, Defensive, Farbspiel und auch die wichtigen Bälle kamen zum richtigen Zeitpunkt konstant. So sollte ich mal öfter spielen 🙂

–         Du bist seit einiger Zeit Sektionsleiter im Norden. Wie kam es dazu?

Nach mehr als 10 Jahren Sektionsleiter Nord wollte Olli Schell sein Amt abgeben, irgendwie wurde mein Name dann ins Spiel gebracht und seit Sommer 2016 bin ich der Ansprechpartner im Norden. Ich kümmere mich um die Pokalqualifikation Nord, die Regionalliga Nord, um Regelfragen und um alles weitere, was so anfällt. Natürlich mache ich diese Arbeit sehr gerne.

–          Gehörst du auch zu denen, die befürchten, dass der Tipp-Kick-Szene über kurz oder lang der Nachwuchs ausgehen wird?

Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Ich denke aber eher weniger. Tipp-Kick ist der Wohnzimmerklassiker schlechthin und vielen Leuten ein Begriff. Durch gute Vereins- und Verbandsarbeit ist es möglich, neue Spielerinnen und Spieler für unser Hobby zu begeistern.

        Welche Schlagzeile würdest du gerne mal in der Rundschau über dich lesen?

Christoph Ihme schafft Einzug in die Hall of Fame 😉


 

Gewinner des Materialgutscheins:

Unter den 59 Teilnehmern der Abstimmung haben wir wieder einen Materialgutschein in Höhe von 10.- Euro verlost. Der Gewinner ist:

Fred Elesbao

Herzlichen Glückwunsch von der Rundschau-Redaktion!

 

 

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