Wer wird Deutscher Mannschaftsmeister? DTKV-Pokalsieger? – Eine Vorschau auf das Wochenende am 22./23. November in Ditzingen

 

Kann der TKC ’71 Hirschlanden den Mannschaftstitel verteidigen? Triumphiert im Pokal der TKC Gallus Frankfurt erneut?

Am 22. und 23. November 2025 stehen in Ditzingen bei Stuttgart zwei Tipp-Kick-Mannschafts-Großereignisse und ein Einzelturnier an.

Am Samstagvormittag startet in der Karl-Koch-Halle in Hirschlanden um 9.30 Uhr das Achtelfinale der DTKV-Pokalendrunde. Erstmalig nehmen an dieser Pokalendrunde mehr als die üblicherweise 16 qualifizierten Mannschaften teil. Der Veranstalter des TKC ’71 Hirschlanden zögerte nicht lange und stimmte zu, dass 20 Mannschaften um Tore, Punkte und Pokale kämpfen dürfen. Das diesjährige Motto der großen Tipp-Kick-Familie lautet: „Wenn so viele spielen wollen, dann sollen auch alle spielen dürfen.“ Und da der Deutsche Tipp-Kick-Verband die Bildung von Wunschmannschaften seit einigen Jahren zulässt, wird das Ereignis auch interessant für Mannschaften mit Fantasienamen wie z.B. Schwarz-Weiß Tippi-Taka Würzburg oder die Mainz 05 Allstars. Extra für den Pokal gründete sich eine zweite Mannschaft des TKC Gallus Frankfurt mit illustren Namen und den Altstars Jens König, William Schwaß, Sven Leu und Patrick Malessa, die nicht nur als beste Torjäger oder Punktesammler der Bundesliga etliche Titel einsammelten. Die beste 2. Mannschaft eines Vereines aller Zeiten? Da werden die Hausherren aus Hirschlanden schnell ihr Veto einlegen, denn gleich zweimal gewannen sie in der Vergangenheit mit ihrer zweiten Mannschaft den höchsten aller Mannschaftstitel, die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

Foto 1: Schießt Ralf Item das erste Tor für Schwarz-Weiß Tippi-Taka Würzburg?

Foto 2: Daniel Meuren (links) spielt in der neugegründeten Mannschaft „Mainz 05 Allstars“. 

Die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft spielt nach dem Pokalachtelfinale ab 17 Uhr in den Bundesliga-Play-Off-Duellen den Deutschen Mannschaftsmeister aus. Im ersten Halbfinale hat der Gastgeber und zuletzt dreifache Deutsche Mannschaftsmeister TKC ’71 Hirschlanden Heimrecht gegen die Spandauer Filzteufel ’09. Diese konnten sich erst am letzten Bundesliga-Spieltag mit zwei Siegen knapp für das Play-Off qualifizieren und gelten nicht nur daher als krasser Außenseiter. Platz 1 in der regulären Bundesligasaison, die Einzelranglistenplätze 2, 6, 7 und 11, massig Erfahrung in unzähligen Play-Off-Duellen und natürlich der Heimvorteil der Hirschlandener, ja, da müssen die Spandauer sehr aufpassen, nicht völlig unter die Räder zu geraten. Nicht umsonst sagte daher Christian Kuch, der Emotional Leader seinen Mannen: „Wir können ohne jeglichen Druck nach Hirschlanden fahren, das Maximum ist bereits erreicht. Lasst uns das Wochenende einfach aufsaugen und genießen.“ Auf Seiten der Hirschlandener wird der ehemalige deutsche Einzelmeister Florian Stähle zurückerwartet. „Belastungssteuerung“ wird das Wort des ersten Tages sein, um nach 3 Pokalspielen keine unnötigen Körner verloren zu haben.

Foto 3: Holt Benjamin Buza seinen 9. DMM-Titel?

In der Spielordnung (§ 2, Abs. 9) heißt es: „Für Spiele nach Beendigung der Hauptrunde (z.B. das Play-Off-Finale) sind nur diejenigen Spieler spielberechtigt, die bereits in der abgelaufenen Punktrunde in dem jeweiligen Verein eingesetzt wurden, sowie Spieler, die in der zu Saisonbeginn erfolgten Kadermeldung der Mannschaft standen und in keinem Punktspiel eingesetzt wurden.“ Einige Absätze weiter (DTKV-Spielordnung, § 2, Abs. 21), folgt eine Ergänzung: „Der Wechsel eines Spielers in eine höherrangige Mannschaft gilt auch für das Play-Off-Halbfinale und -Finale als ein Spieltag (auch wenn dieser zwei Spieleinsätze umfasst) nur im Sinne eines einmaligen Wechsels.Und bei der Kadermeldung zu Saisonbeginn hatte der TKC Gallus Frankfurt gleich 8 Spieler gemeldet. Und man informierte sich vor einigen Tagen über den Modus des Hochziehens einzelner Spieler.

Die Frankfurter gehen mit Demut in das Bundesliga-Play-Off. Enttäuscht von den Ausgängen der letzten Jahre und überrascht von dem Verlust der Tabellenführung am letzten Bundesliga-Spieltag muss man sehen, ob die ersten Ermüdungserscheinungen einzelner Spieler, die seit Jahrzehnten von Erfolg zu Erfolg eilen, noch einmal weggedrückt werden können, um das große Ziel „DMM 2025“ zu erreichen. Zwar gewann man in der Vergangenheit sechsmal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, was den Platz 4 in der Ewigen Tabelle einbrachte, doch die 12 Titelgewinne der Lübecker scheinen als Fernziel unerreichbar. Der Gegner der Frankfurter ist der 1. TKC Kaiserslautern ’86. Die Lautrer, die sich selbst gerne feiern („Geilster Club der Welt“), arbeiten hart und sehr strategisch für ihre Erfolge. Um in der 1. Mannschaft spielen zu können, spielen eine Reihe von Faktoren und Maßstäben eine Rolle. So kommt es auch nicht von ungefähr, dass der zweifache Deutsche Einzelmeister Artur Merke zwar große Turniertitel einheimst, aber in der Einzelwertung der diesjährigen Saison nur auf Platz 20 gelandet ist und so in der internen Kritik steht. Hier scheinen sich die Wege nach der Saison zu trennen …

Bild 4: Artur Merke fehlt überraschenderweise im Pokalkader vom 1. TKC Kaiserslautern ’86.

Fragt man einzelne Bundesliga-Spieler, lautet das wahrscheinlichste Finale „TKC ’71 Hirschlanden vs. TKC Gallus Frankfurt“. Der Autor dieser Zeilen gibt folgende Prognosen ab: Hirschlanden gewinnt 24:8 gegen die Spandauer, um dann gegen die Frankfurter mit 14:18 das Finale zu verlieren, die ihrerseits in einer hochdramatischen Halbfinalpartie gegen Kaiserslautern 16:16 spielten und trotz negativem Torverhältnis ins Finale einzogen. Der Spezialregel sei dank: „Für die Entscheidungsfindung gilt: Bei Ausgang eines Spiels von 16:16 ist die Mannschaft Sieger, die in der Bundesliga-Abschlusstabelle besser platziert war.“ Diese Regel wird dann auf dem kommenden Bundestag am 9. Dezember eingehend diskutiert werden, prophezeit der Autor dieser Zeilen.

Bild 5: André Bialk (rechts), ältester Deutscher Mannschaftsmeister der diesjährigen Play-Off-Kader mit Medo Kickers Hannover (Saison 1985/86) und ältester Bundesliga-Play-Off-Teilnehmer mit Fortuna Hamburg (Saison 1991/92). Er spielt für die Spandauer Filzteufel.

Zurück zur Pokalendrunde. Am Samstag spielen die 20 gemeldeten Mannschaften in 5 Gruppen. Die vier Gruppenersten und die drei besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für das Viertelfinale am Sonntag.

Foto 6: Immer gerne dabei, dieses Mal als Aufsteiger in die 2. Bundesliga Südwest, der TKC Headbangers Balingen. Was geht am Samstag?

Wer sich neben den üblichen Verdächtigen (Hirschlanden, Gallus und Kaiserslautern) für den Sonntag qualifizieren wird, hängt von der Auslosung ab, der Tagesform und dem Momentum. Gute Außenseiterchancen haben der TKC Gallus Frankfurt II, die Waltroper, die Drispenstedter, die sich mit Thomas Krätzig verstärken, aber auf ihren Spitzenspieler Aimé Lungela verzichten müssen, die 2. Mannschaft der Lautrer mit dem frischgebackenen Süddeutschen Einzelmeister Michael Link, oder die Wasseralfinger mit dem neuen Deutschen Einzelmeister Jakob Weber, der erstmalig wieder Seite an Seite mit seinem Bruder Jonathan Weber spielen wird und die kampfstarken Wolfsburger – in dieser Reihenfolge. Alle diese letztgenannten Mannschaften haben sehr gute Chancen, das Halbfinale zu erreichen und hoffen insgeheim, dass sich die „big three“ gegenseitig durch Auslosungspech eliminieren. Und schließlich entscheiden die Körner, die man zuvor in den zahlreichen Spielen oder beim Feiern in der Nacht zuvor gelassen hat, über den Gewinn des DTKV-Pokals.

Foto 7: Wer jubelt am Sonntag?

Gewinnen kann man auch am Sonntag in dem Einzelturnier des 2. Strohgäu-Pokals. Dieser Pokal wurde erstmalig 1986 vom TKC Leonberg ausgerichtet. Der Strohgäu ist wörtlich übersetzt eine „Strohanbaugegend“, während der Glemsgau eine Gaugrafschaft darstellte, die historisch deckungsgleich mit dem Gebiet des Strohgäus war. So ähnlich erläuterte die ehemalige Club-Ikone und DTKV-Ehrenmitglied Andreas Sigle die Namensfindung des Pokals. Titelverteidiger ist übrigens Klaudio Kazmierczak, der heute als Klaudio Lange versuchen wird, diesen Titel zu verteidigen. Übrigens können an diesem Einzelturnier auch noch alle Ausgeschiedenen des Viertelfinales des DTKV-Pokales teilnehmen – mit einer Wildcard.

Foto 8: Klaudio Lange (Archivbild der SDEM 2017)

„Tipp-Kick pur“, nur wenige Vereine im DTKV können ein solches Turnier organisatorisch stemmen und man kann sicher sein, dass der TKC ’71 Hirschlanden allen ein großartiges Event bereiten wird.

PS: Die hervorragenden vor Ort angebotenen schwäbischen Maultaschen sind schon alleine ein Grund, nach Ditzingen zu reisen.

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Turnierbericht 1. Strohgäu-Turnier am 8. März 1986

Quelle: Privatarchiv Andreas Sigle

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