Kaiserslautern doppelt in der Bundesliga – Rommersheim vor „Altaufbau“

Der letzte Zweitligaspieltag in Rommersheim bringt das zu erwartende Ergebnis: alle drei beteiligten Teams verlassen die Spielklasse: Während die Pfälzer ihren verlustpunktfreien Durchmarsch in die Bundesliga vollenden, verliert Rommersheim trotz einem abermals starken Meuren sogar gegen die SG Bochum/Mönchengladbach und wird Letzter.

Neuaufbau oder Altaufbau? Das ist die Frage in Rommersheim. Nachdem die TG 1860 KarlMay am Sonntag  das erste Spiel des Tages gegen die SG Bochum/Mönchengladbach so klar wie kläglich mit 10:22 verloren hatte, kündigte Teamchef Daniel Meuren einen Kurswechsel nach dem ersten Abstieg in die Drittklassigkeit nach über einem Vierteljahrhundert an. „Nun ist es Zeit für einen Neuaufbau. Fortan dürfen nur noch Spieler für die erste Mannschaft spielen, die in Rommersheim aufgewachsen sind oder Meuren heißen oder eventuell Franzosen sind“, schrieb er in einem Post in einer vereinsinternen Chatgruppe, der dieser Redaktion vorliegt. Meuren, der nach einer abermals starken Leistung und 7:1 Punkten gegen Bochum sowie später fünf Zählern gegen Kaiserslautern in der Top-4 der Einzelwertung der Liga landete, schrieb diese Worte in der entsetzten Wut angesichts der desolaten Leistungen seiner Mitspieler Sebastian Großkreutz, Henning Horn und Luca Böttger, die zusammen lediglich drei Punkte einfuhren gegen den Mitabsteiger, der zuvor noch kein Spiel in der Saison gewonnen hatte. Meuren wollte also auf seine eigenen Kinder Samira und Jeremias, eventuell auf die Pfeifers und den Shootingstar der Regionalligareserve, Léandre Lançon, setzen.

Drei Stunden später hörte er sich bei seiner offiziellen Stellungnahme zum Abstieg freilich etwas versöhnlicher an. Nachdem seine Mannschaft Kaiserslautern, die sich der Aufgabe gegen  Bochum mit einem 28:4-Sieg denkbar souverän entledigt hatten, auf dem letzten Schritt Richtung Aufstieg tapfer Gegenwehr geleistet haben und erst beim Zwischenstand zum 12:16 zum Aufstieg gratulieren mussten und letztlich 12:20 verloren haben, sprach er von einem anderen Weg: „Das Spiel gegen Kaiserslautern war der erste Schritt beim Altaufbau. Darunter verstehen wir, dass wir es mit runderneuerten Routiniers wie Großkreutz und Horn versuchen werden, den direkten Wiederaufstieg anzupeilen“, sagte Meuren.

Ermutigt wurde er von Punktgewinnen und akzeptablen Leistungen von allen drei Mitspielern, die den Bundesligaaufsteigern um Michael Link Gegenwehr leisteten. „Darauf müssen die drei jetzt aufbauen und im kommenden Jahr wieder gutmachen, was sie in der abgelaufenen Saison mit den eigenen Händen zerstört haben. Dieser Abstieg war komplett überflüssig.“ Die Rheinhessen werden nun voraussichtlich mit drei Teams in der Regionalliga Südwest antreten. Auch das ein Novum.

Der TKC Kaiserslautern ’86 sieht sich indes weiter auf dem Weg zu Deutschlands Vorzeigeverein: Erstmals seit einem halben Jahrzehnt hat ein Klub zwei Erstligateams aufzuweisen, das Aufsteigerteam wird sich dem Vernehmen nach auf einer Position verändern. Sascha Fohlmeister wird den Weg in die Erstklassigkeit nach eigenen Worten nicht mitgehen, den verfügbaren Kaderplatz könnten die Lauterer auf dem Transfermarkt besetzen, wo ihr Agent Michael Link sich ja bestens auskennt.

Die sympathische SG aus einem Bochumer und drei Mönchengladbachern wird indes im Westen seine Zukunft suchen.

Von links nach rechts: 

Axel Bennemann, Achim Schmidt, Björn Groterath (alle SG Bochum/M’gladbach I), Justin Rennings (1. TKC Kaiserslautern ’86 II), Daniel Peltzer (SG Bochum/M’gladbach I), Sascha Fohlmeister, Fabian Werle, Michael Link (alle 1. TKC Kaiserslautern ’86 II), Sebastian Großkreutz, Daniel Meuren, Henning Horn und Luca Böttger (alle TG 1860 KarlMay Rommersheim I)

 

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