Leon Böttger (Kaiserslautern) wird als neuer NDEM-Sieger neues Mitglied der Hall of Fame – 76 Tipp-Kicker aus ganz Deutschland und der Schweiz am Start –

Bereits zum elften Mal richteten die Kicker des TKV Jerze die NDEM aus. Mit 76 Teilnehmern (nach 71 im letzten Jahr) war man beim Veranstalter sowohl mit der Masse, als auch mit der Klasse hochzufrieden: von Hamburg bis Kelheimwinzer und Waltrop bis Berlin war den Kickern kein Weg zu fern. Die weiteste Anreise hatte der Schweizer Christian „Chrigru“ Meister aus Wangen (bei Zürich), dem über 730 km Anfahrt (und dann auch Rückfahrt) nicht zu weit waren. Mit dabei in Bornum waren auch die 14 besten Kicker aus den Top 20 der Rangliste (Turnierwertigkeit 4,09). Lediglich der Frankfurter Titelverteidiger Michael Kaus hatte seine Teilnehme kurz vorher abgesagt.

NDEM Runde 1:

Pünktlich um 09:30 Uhr erfolgte nach der Begrüßung durch den Jerzer Spielwart Andreas Hofert der Turnierbeginn. In der ersten Runde wurde das Teilnehmerfeld von 76 auf 48 verkleinert. Die Veranstalter entschieden sich dabei für den „harten“ Modus, was am Ende eine Runde Zeitersparnis ergab. Diese Hürde war schon für einige gestandene Spieler wie Andreas Kröning und Detlef Bastian (Wolfsburg/Adersheim), Stefan Müller und Tobias Witte (TKV Jerze), Bernd Straberg und Arnold Gotzhein (Waltrop) und Dirk Kandziora (Drispenstedt) zu hoch; sie schieden aus und konnten/mussten den Traum vom NDEM Titel begraben bzw. nur weiterträumen. Dies traf auch auf den NDEM-Sieger von 1999 Jens Foit (Preußen Waltrop) zu, der als einziger gesetzter Spieler in der „Todes“-Gruppe elf die Segel streichen und stattdessen den Kickern Mathias Hahnel (Kaiserslautern), Alexander Beck (Frankfurt), Kai Schäfer (Grönwohld) und Joachim Pohl (vereinslos) den Vortritt lassen musste. Letztlich konnten aber alle ausgeschiedenen der ersten beiden Runden mit dem 6. Jerzer Dorfpokal an einem startgeldfreien Zweitturnier starten.

NDEM Runde 2:

Klassisch wurde das Teilnehmerfeld von 48 in acht Sechser-Gruppen auf 24 halbiert. In Gruppe eins hatte der Chefarchivar des DTKV André Bialk aus Drispenstedt das Nachsehen. In Gruppe zwei erwischte es den an Top 2 gesetzten Lauterer Philipp Baadte, der in einem Dreiervergleich seinem Vereinskameraden Leon Böttger und dem Kelheimwinzer Ralf Item unterlag. In einer starken Gruppe drei setzten sich der Bundesspielleiter Aimé Lungela (Drispenstedt) vor Michael Kalentzi (Filzteufel Berlin) und Olaf Holzapfel (Gevelsberg) durch. Alexander Beck (Frankfurt), Fabian Werle (Kaiserlautern) und Christian „Lohmeier“ Lorenzen (Celtic Berlin) hatten in dieser Gruppe das Nachsehen. In Gruppe fünf musste sich das Lauterer Urgestein Michael Link (jetzt Filzteufel Berlin) als gesetzter Spieler zusammen mit Christian Schäl (Ylipulli Giessen) verabschieden. In Gruppe sieben konnte mit Stephan Pfaff (Wolfsburg/Adersheim) ebenfalls ein gesetzter Spieler sein Köfferchen packen und schied ebenso wie sein Vereinskamerad Martin Leinz aus. Auch dem Grönwohlder Kai Schäfer blieb der Eintritt in Runde drei verwehrt. Mit Hacky Jüttner (Grönwohld), Marcus Socha (Drispenstedt) und Joachim Pohl (vereinslos) konnten ebenfalls weitere langjährig erfahrene Kicker aus Gruppe acht fortan bei der NDEM nur zugucken.

NDEM Runde 3:

In der üblichen Vorschlussrunde wurde das Teilnehmerfeld erneut von 24 auf die Endrunde der besten 12 halbiert. In Gruppe 1 hielten sich die gesetzten Frank Hampel (Frankfurt) und Knut Asmis (Filzteufel Berlin) sowie Valentin Tenner (Ylipulli Giessen) schadlos und zogen vor Thomas Krätzig (Amberg), Max Gottschalk (Frankfurt) und Hardy Schau (Filzteufel Berlin) in die Endrunde ein. In der zweiten Gruppe holte sich der Ranglisten“neuling“ Sebastian Baadte (Kaiserslautern) den ersten Platz vor dem Drispenstedter Aimé Lungela und dem Jerzer Lokalmatador Marcel Kreuzweiß. Ralf Item (Kelheimwinzer), der gesetzte Dripenstedter Jörg Kuhn und der Gevelsberger Clubchef Siggi Gies hatten hier das Nachsehen. In Gruppe drei hielten sich der Ranglistenwebmaster Artur Merke (Kaiserslautern) und der vereinslose Peter Tuma schadlos. Leon Böttger (Kaiserslautern) sicherte sein Weiterkommen knapp vor seinem gesetzten Vereinskameraden Jochen Hahnel, dem Gevelsberger Oliver Reupke und dem Spandauer Filzteufel Michael Kalentzi. Mit 9:1 Punkten war Mathias Hahnel (Kaiserslautern) klar vor Christian Kuch (Spandauer Filzteufel) in Gruppe vier auf Endrundenkurs. In diese „mogelte“ sich klammheimlich Olaf Holzapfel (Gevelsberg), der sich mit 4:6 Punkten „deutlich“ vor dem Drispenstedter Daniel Bialk, Detlef Schirmer (Filzteufel Berlin) und dem gesetzten Berthold Nieder (Drispenstedt) (alle 3:7 Punkte) durchsetzen konnte.

NDEM Endrunde:

Somit trafen in der Endrunde vier Kicker aus Kaiserslautern (Sebastian Baadte, Mathias Hahnel, Leon Böttger und Artur Merke) auf zwei Berliner Filzteufel (Knut Asmis und Christian Kuch) und je einem Kicker aus Giessen (Valentin Tenner), Frankfurt (Frank Hampel), Jerze (Marcel Kreuzweiß), Drispenstedt (Aimé Lungela) und dem vereinslosen Peter Tuma. Immerhin waren noch fünf gesetzte Spieler vertreten.

In Gruppe A holte der nervenstarke Peter Tuma drei Siege mit je einem Tor Differenz und zwei Unentschieden heraus. Diese 8:2 Punkte brachten ihn so auch ins Finale. Ihm am ärgsten auf den Fersen war Valentin Tenner, der jedoch seine Endspielträume nach dem letzten Spiel und der 2:5 Niederlage gegen Knut Asmis mit 6:4 Punkten begraben musste. Unerwartet deutlich blieb am Ende der Vorjahresfinalist und an Top 1 gesetzte Frank Hampel mit 2:8 Punkten bei überraschenden 10:19 Toren als Sechster irgendwie hinter seinen Möglichkeiten zurück.

In Gruppe B wurde wegen der drei Lauterer Spieler der Ablauf ein wenig umgestellt. Erstaunlich war, dass keines der drei Duelle untereinander unentschieden ausging. Bis zum Ende hatten Böttger und Hahnel die besten Chancen auf den Finaleinzug. Hahnel verspielte diesen jedoch in Runde vier durch die 2:3 Niederlage gegen den starken Jerzer Kreuzweiß, so dass Leon Böttger mit einem starken 6:3 gegen Lungela und 8:2 Punkten genau ein Pünktchen vor seinem Clubkameraden Hahnel (7:3) lag und  infolgedessen ins Finale einzog.

Finale:

Mit Leon Böttger und Peter Tuma standen sich zwei Spieler gegenüber, die noch nie in einem Finale einer Sektionsmeisterschaft gestanden hatten und vor dem Turnier nicht unbedingt zu den großen Favoriten zählten. Beide trafen allerdings in Gruppe drei der dritten NDEM-Runde schon mal aufeinander. Hier behielt Tuma mit 9:6 die Oberhand… ein gutes Omen? Das Finale wurde wie immer vom Jerzer Spielwart Andreas Hofert routiniert geleitet. Nach einer Minute des Abtastens fand Böttger durch ein Brett aus Nahdistanz die Lücke zum 1:0 und konnte nach fast vier Minuten durch einen Drehschuss über Abwehr und Torwart hinweg auf 2:0 davonziehen, was auch gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete. Aber Tuma gab nicht auf und konnte kurz nach dem Pausentee auf 1:2 mit einem Heber über die Abwehr verkürzen. Weitere gute Schüsse Tumas konnte der stark parierende Torwart Böttgers abwehren und sicherte sich mit dem knappen 2:1 zum ersten Mal den Titel einer Sektionsmeisterschaft und so auch den Einzug in die begehrte Hall of Fame.

Hier noch ein paar Anekdoten/Details am Rande:

– superpünktlicher Beginn und mit 20:20 Uhr vorausgesagtes Endspiel der NDEM
– Jochen Hahnel und Leon Böttger waren erstaunt, dass die „Großstadt“ Bornum (ca. 600 Einwohner) keinen Geldautomaten hatte; letztlich konnten sie beim Veranstalter per PaypalFreunde bezahlen
– mit sage und schreibe zwölf Kickern war Gevelsberg vor dem Veranstalter aus Jerze (neun) und Drispenstedt (acht) am stärksten vertreten
– mit 76 Teilnehmern war die NDEM nach der DEM insgesamt am besten besucht – mit 46 Kickern liegt das Zweitturnier 6. Jerzer Dorfpokal als Vierter von den Teilnehmerzahlen unter den Top 5 aller Turniere der aktuellen Rangliste
– 76 Teilnehmer vertilgten am Ende 70 Steaks und 75 Bratwürstchen
– die Jerze Whatsappgruppe mit dem Ergebnisdienst rund ums Turnier hatte in der Spitze 48 Teilnehmer (und dabei waren auch Fans aus der Ferne wie Jakob Weber oder Michael Kaus)
– ohne Torhüter spielten offenbar bei der NDEM Stephan Pfaff (Wolfsburg/Adersheim) gegen Oliver Reupke (Gevelsberg) beim 7:12 (damit fielen im Schnitt 1,9 Tore die Minute)
– mit massiver Abwehr mauerten sich offenbar bei der NDEM die Lauterer Jochen Hahnel und Leon Böttger beim einzigen 0:0 des Turniers die Tore zu (was einen Schnitt von 0 Toren die Minute bedeutete)

Alle Einzelergebnisse und viele Fotos sind auf der Website des TKV Jerze unter www.tkvjerze.de oder auf den Social Media Kanälen wie Facebook oder Instagram verfügbar.

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