2. Bundesliga Nordost: Rückblick auf den 3. Spieltag (18. Juni 2023)
Auch am 3. Spieltag ließen die drei Spitzenteams nichts anbrennen. Am knappsten ging es dabei im Spiel Jerze I gegen Grönwohld zu, als Marcel Kreuzweiß gegen Michal Zaczek mit dem letzten Schuss zum 2:2 ausglich und damit den 17:15-Sieg sicherte.
In Spandau
Am Morgen um 5:00 Uhr kam die Nachricht aus Kiel, dass man krankheitsbedingt nicht antreten kann. Somit kam es nur zu einem Spiel in Spandau, die beiden anderen Spiele müssen gegen Kiel gewertet werden.
Spandauer Filzteufel ’09 II – SG Wolfsburg/Adersheim I 6:26 (50:76)
Keine Chance hatte die Berliner Reserve gegen das ambitionierte Team aus Niedersachsen. Bereits nach 6 Runden und einem Stand von 18:6 war das Spiel entschieden. Während auf Seiten der SG Wolfsburg/Adersheim alle 4 Spieler positiv punkteten, konnte auf Spandauer lediglich Hardy Schau mit 4:4 Punkten mithalten.
Foto: “Ohne Kiel, ohne Kiel, das ist nicht viel!” Mit Bedauern wurde die krankheitsbedingte Absage der Kieler aufgenommen. Am Fenster (Mitte): Edelfan Uwe Scheffler feuert seit Jahren die Mannschaften des Vereins an (Quelle: Myrko Baumgart)
Noch eine Erklärung zur Einzelwertung:
In der Spielordnung aus dem Februar 2023 heißt es in § 2 Punkt 6:
Bei gewerteten Spielen (Nichtantritt der Mannschaft oder gegnerische Mannschaft tritt mit einem Spieler (bei einer Dreier-Mannschaft) oder zwei Spielern (bei einer Vierer-Mannschaft) weniger an) erhält der Spieler die Punkte und Tore gutgeschrieben, wird jedoch in der Einzelwertung hinter den Spielern mit der gleichen Spielpunktanzahl eingestuft.
Diese Anweisung wurde entsprechend umgesetzt.
In Drispenstedt
TKV Jerze II – TFB ’77 Drispenstedt II 15:17 (50:47)
Bis zum 12:12 nach 6 Runden war es ein absolut ausgeglichenes Zweitliga-Spiel. Dann übernahmen die favorisierten Drispenstedter mit 15:13 die Führung, so dass sie in der Schlussrunde nur noch einen Sieg benötigten. Diesen holte Jörg Kuhn gegen Michael Pfaffenrath letztlich denkbar knapp mit 4:3. Dirk Kandziora überzeugte abermals mit 7:1 Punkten und war damit Garant für den knappen Sieg.
TFB ’77 Drispenstedt II – TFC Alemannia Neumünster 26:6 (61:34)
Ein Blitzstart und eine 11:1-Führung nach 3 Runden sorgten bereits für eine Vorentscheidung. Nach 6 Runden war die Partie bei einem Stand von 19:5 bereits entschieden. Alle vier Drispenstedter punkteten mit 7:1 bzw. 6:2 positiv, während auf Seiten Neumünsters lediglich Mario Hinz (3:5) mithalten konnte.
TFC Alemannia Neumünster – TKV Jerze II 16:16 (54:60)
Foto: Ein Spieler im Hemd (Uwe Paul), ein Spieler im Trikot (Michael Pfaffenrath) , ein Spieler im “falschen” Trikot (Guido Johannsen) (Foto: Dirk Kandziora)
In einem absolut ausgeglichenen Spiel trennte man sich schlussendlich 16:16 unentschieden. Die 10:6 Pausenführung für Neumünster egalisierten Stefan Müller und Markus Schnetzke zum 10:10, ab dann gab es nur noch drei 2:2-Punkte-Runden. Bester Neumünsteraner war wieder einmal Mario Hinz, während auf Jerzer Seite Markus Schnetzke überzeugen konnte.
In Wolfsburg
SG Wolfsburg/Adersheim II – TKV Grönwohld 10:22 (46:68)
Foto: Die zweite Mannschaft der SG Wolfsburg/Adersheim mit Marcel Becker, Thomas Radmer, Lukas Haase und Detlef Bastian (von links nach rechts) (Quelle: Detlef Bastian)
Ein starker Thomas Radmer reichte nicht aus, um dem Favoriten Paroli zu bieten. Bereits nach 6 Runden und einem Zwischenstand von 16:8 war eine Vorentscheidung gefallen. In den letzten beiden Runden schraubte Grönwohld das Ergebnis auf 22:10 und wurde seiner Favoritenrolle vollkommen gerecht. Kai Schäfer überragte mit 8:0 Punkten, während der Führende der Einzelwertung Hacky Jüttner gegen Thomas Radmer seine erste Saisonniederlage hinnehmen musste.
Foto: Spielszene SG Wolfsburg/Adersheim II vs. TKCV Grönwohld. Radmer, der spätere Jüttner-Bezwinger, vs. Martin Arp. Endstand 6:4 für den Wolfsburger (Quelle: Hacky Jüttner).
TKV Grönwohld – TKV Jerze I 15:17 (52:48)
Foto: Sie kamen, sahen und verloren. Die ehemaligen deutschen Mannschafts- und Einzelmeister in Diensten des TKV Grönwohld: Hubertus “Hacky” Jüttner, Michal Zaczek, Kai Schäfer und Martin Arp (Quelle: Detlef Bastian)
Vor der letzten Runde stand es 14:14 und es knisterte vor Spannung. Während Tobias Witte gegen Martin Arp einen 5:3 Sieg einfahren konnte, stand es auf Platte 1 bis 10 Sekunden vor Schluss 2:1 für M. Zaczek, was für die Grönwohlder für ein 16:16 gereicht hätte. Dann traf Marcel Kreuzweiß allerdings zum Ausgleich und führte seine Mannschaft zum Sieg. Tobias Witte überragte mit 8:0 Punkten auf Seiten des Siegers.
Foto: Die Funktion des “digitus tertius” in der Randsportart Tipp-Kick. Hier gut zu sehen im Spiel Kai Schäfer (Grönwohld, links) gegen Andreas Hofert (Jerze, rechts) (Quelle: Marcel Becker)
Andreas Hofert, Teamkapitän von Jerze, schreibt zu diesem Spiel auf der Jerzer Homepage (https://tkvjerze.de/)
Im ersten Spiel gegen Grönwohld entwickelte sich die erwartet enge Partie. Konnten sich die Mannen um Kai Schäfer anfänglich noch mit 4:0 und 6:2 absetzen, gelang ein Doppelschlag zum Ausgleich auf 6:6 Punkte. Die folgenden vier Partien endeten mit Sieg und Niederlage für jede Mannschaft. Die Führung zum 14:10 für Jerze konnte Grönwohld in der Vorschlussrunde postwendend zum 14:14 ausgleichen. Somit musste die letzte Runde die Entscheidung bringen. Tobias Witte, dem in diesem Spiel die Maximalausbeute von vier Siegen gelang, holte mit dem 5:3 gegen Martin Arp die Punkte 15 und 16. Marcel Kreuzweiß lag bis zum allerletzten Schuss mit 1:2 gegen Michael Zaczek hinten und konnte sage und schreibe zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff auf 2:2 ausgleichen und sorgte so für den siebzehnten Punkt zum Sieg bei 48:52 Toren aus Jerzer Sicht. Am Ende ein glücklicher Sieg, da waren sich alle Beteiligten einig. Auf Grönwohlder Seite holte der Ex-Jerzer und Routinier Hacky Jüttner mit 6:2 Punkten das beste Ergebnis.
TKV Jerze I – SG Wolfsburg/Adersheim II 19:13 (66:49)
Schnell zog der haushohe Favorit aus Jerze über 13:3 und 15:5 auf 16:8 davon, doch dann verkürzten Marcel Becker gegen Christian Reymann und Thomas Radmer gegen Andreas Hofert mit 2 Siegen auf 16:12, so dass auch für die letzte Runde noch Spannung angesagt war.
Auch hier berichtet Andreas Hofert:
Im zweiten Spiel gegen den Gastgeber sah es nach dem sicheren 15:5 Zwischenstand nach Punkten schon nach einem Kantersieg für Jerze aus. Dann jedoch kamen die Wolfsburger Punkt für Punkt auf und sorgten so beim Stand von 16:12 Punkten noch einmal für Spannung. Erneut mussten die letzten Partien die Entscheidung herbeiführen. Während Tobias Witte beim 1:1 gegen Detlef Bastian schon für den notwenigen letzten Punkt sorgte, machte Marcel Kreuzweiß, der mit Hexenschuss erst im zweiten Spiel zur Höchstform auflief und insgesamt 7:1 Punkte beisteuerte beim 4:2 gegen Lukas Haase alles klar. Mit 19:13 Punkten und 66:49 Toren ein am Ende unnötig knapper Sieg gegen immer tapfer kämpfende Wolfsburger. Beim Gastgeber war Marcel Becker mit 5:3 Punkten am erfolgreichsten.
Fazit Andreas Hofert:
In der aktuellen Tabelle bleibt alles beim Alten: die erste Mannschaft des TKV Jerze grüßt von der Tabellenspitze mit 12:0 Punkten und ist mit dem Überraschungstabellenzweiten TFB Drispenstedt (ebenfalls 12:0 Punkten) sogar spielpunktgleich. Dritter und in mehr als Lauerstellung ist die erste Vertretung der SG Wolfsburg/Adersheim mit 11:1 Punkten. Alle drei haben somit noch beste Aufstiegschancen und treffen wie man es anders kaum hätte besser planen können am letzten Spieltag am 24.09. in Drispenstedt direkt aufeinander.
Foto: Und von oben grüßen mal wieder die Tipp-Kicker aus Jerze. Von links nach rechts: Andreas Hofert, Marcel Kreuzweiß, Christian Heymann und Tobias Witte (Quelle: Detlef Bastian)
Fazit Detlef Bastian:
Der Showdown findet am letzten Spieltag in Drispenstedt statt!! Die 3 ungeschlagenen Teams Jerze I, Drispenstedt II und Wolfsburg/Adersheim I treffen dort aufeinander und ein Ausgang ist nicht vorhersehbar. Spannender kann eine Saison nicht enden. Wahrscheinlich wird die Tagesform entscheiden.
In der Einzelwertung schloss Dirk Kandziora zu Hacky Jüttner auf, beide liegen mit 40:8 Punkten jetzt vor Martin Leinz (38:10), Myrko Baumgart und Stephan Pfaff (beide 37:11) sowie Mario Hinz mit 36:12 Punkten.