2. Bundesliga Südwest: Rückblick auf den 3. Spieltag (18. Juni 2023)

Ein Bericht von Oliver Reupke (TKC 1986 Gevelsberg I) und Michael Link (1. TKC Kaiserslautern ’86 II)

Kurz vor dem Spieltag teilte die Mannschaft von Ruhrpott Schwerte ihren Rückzug aus dem Ligenbetrieb mit. Eine traurige Nachricht, Ruhrpott Schwerte ist nun der erste Absteiger in dieser Liga. Der DTKV und viele Spieler der 2. Bundesliga Südwest wünschen dem sympathischen Verein alles Gute für die Zukunft und ein Fortbestehen in der Regionalliga West.

Doch nun zum 3. Spieltag, der sich überaus spannend gestaltete, denn mit PWR ’78 Wasseralfingen, SG Rheinland/Düsseldorf und dem Gastgeber TKC Preußen Waltrop II trafen  gleich drei Mannschaften aus der Spitzengruppe aufeinander. In Kaiserslautern duellierte sich der bisher stark auftrumpfende Aufsteiger SV Kelheimwinzer mit dem 1. TKC Kaiserslautern ’86 II. Auch in diesem Spiel ging es darum, mit einem Sieg die theoretischen Chancen auf den Aufstieg zu wahren. In Gevelsberg wollte der leicht favorisierte Aufsteiger TKC 1986 Gevelsberg I seinen Siegeszug fortsetzen und hatte die bisher sieglosen Headbangers aus Balingen sowie TKC ’71 Hirschlanden II vor der Brust.

Die Spiele in Düsseldorf

TKC Preußen Waltrop II – SG Rheinland/Düsseldorf 18:14 (47:47)

Der Gastgeber startete mit zwei knappen Siegen in die Partie. Olaf Ruscheweyh gewann gegen die einzige Dame der 2. Bundesliga Südwest, Michaela Koegel, mit 3:2 und an der anderen Platte setzte sich Andreas Helbig mit 5:4 gegen Dirk Hansen durch. Die nächsten beiden Runden endeten ausgeglichen jeweils mit 2:2 Punkten. Nachdem die Waltroper in der 4. Runde die Nase wieder vorn hatten, lautete der Halbzeitstand 11:5 für die Hausherren. Das klingt deutlich, war aber viel knapper als es aussieht. So war es auch kein Wunder, dass die Rheinländer nach der Halbzeitpause stark auftrumpfen konnten. Einer 4:0-Runde, folgte eine 3:1-Runde, und somit glich Rheinland zum 12:12 aus. Beachtenswert dabei die Siege von Michaela Koegel gegen Andreas Helbig und Bernd Straberg. Als nach 2 unentschiedenen Spielen es mit 14:14 in die Schlussrunde ging, war alles möglich! Doch die Waltroper blieben cool: Bernd Straberg gewann gegen Felix Lennemann und Andreas Helbig konnte sich gegen das Abwehrbollwerk Stefan Biehl durchsetzen.

Beste Spieler: Auf Waltroper Seite Olaf Ruscheweyh mit 6:2 Punkten und Michaela Koegel bei der Sportgemeinschaft Rheinland und Düsseldorf mit 5:3 Punkten.

Foto 1: Spielszene Waltrop II – SG Rheinland/Düsseldorf. Im Vordergrund die stark aufspielende Michaela Koegel gegen Olaf Ruscheweyh, bester Spieler seiner Mannschaft.

SG Rheinland/Düsseldorf – PWR ’78 Wasseralfingen 5:27 (38:69)

Der haushohe Favorit aus Wasseralfingen startete gleich durch und führte schnell mit 8:0 Punkten nach 4 Spielen. In den beiden folgenden Runden gelang nur Felix Lennemann ein Punktgewinn gegen Kilian Weishaupt, so dass es zur Halbzeit 1:15 stand. Zwar gewann in der folgenden Runde Dirk Hansen gegen Felix Weishaupt, aber Georg Lortz unterlag Uli Weishaupt, so dass das Spiel bereits vorentscheidend mit 3:17 entschieden war. Die Wasseralfinger konnten die Spannung hochhalten und nur Georg Lortz konnte noch einmal doppelt punkten, mehr war einfach nicht drin an diesem Tag.

Beste Spieler bei der SG Rheinland/Düsseldorf waren Dirk Hansen und Georg Lortz mit je 2:6 Punkten, bei Wasseralfingen überzeugten Jakob Weber, Uli und sein Bruder Kilian Weishaupt mit je 8:0 Punkten.

PWR ’78 Wasseralfingen – TKC Preußen Waltrop II  21:11 (69:58)

Im dritten Spiel des Tages kam es nun zum Showdown zwischen Wasseralfingen und Waltrop, denn beide Mannschaften wiesen zu diesem Zeitpunkt 8:2 Punkte auf.

In der ersten Runde gab es zwei knappe Duelle: Martin Weichmann schlug Felix Weishaupt 4:3 Toren, während Kilian Weishaupt gegen Olaf Ruscheweyh mit 2:1 gewann. In der zweiten Runde gingen die Wasseralfinger in Führung, obwohl Bernd Straberg gegen Jakob Weber stark spielte und ein 3:3 erreichte konnte, doch Andreas Helbig verlor gegen Uli Weishaupt mit 3:7 deutlich. In den Folgerunden baute Wasseralfingen den Vorsprung auf 10:6 aus. Waltrop war nun unter Druck gewinnen zu müssen. Doch Uli Weishaupt und Jakob Weber spielten bärenstark und erzielten die 14:6 Führung. War der Drops gelutscht? Nein! Kilian Weishaupt verlor nun klar gegen Andreas Helbig mit 3:9 und an der anderen Platte gab es ein Torfestival ersten Ranges. Felix Weishaupt, der von Punktspiel zu Punktspiel immer mehr reift, gewann gegen Bernd Straberg mit 8:7. Damit war mit dem 16:8 das Unentschieden für Wasseralfingen gesichert und man hatte noch einige Matchbälle in der Hinterhand. Doch schon die nächste Runde brachte die Vorentscheidung trotz der 3:1 Punkte für die Waltroper. In der Schlussrunde gab es kaum Gegenwehr und letztendlich gewann Wasseralfingen das Spitzenspiel deutlich mit 21:11.

Beste Spieler waren Uli Weishaupt mit 7:1 Punkten bei Wasseralfingen, sowie Andreas Helbig auf der Gegenseite mit ausgeglichenen 4:4 Punkten.

Foto 2: Vorne: Georg Lortz, Michaela Koegel, links dahinter Felix Lennemann. Dann von links nach rechts: Martin Weichmann, Olaf Ruscheweyh, Jakob Weber, Dirk Hansen, Andreas Helbig, vor ihm Bernd Straberg, daneben Felix und Uli Weishaupt. Nur ansatzweise erkennbar, links von Andreas Helbig, sein Vereinskamerad Stefan Biehl. Kilian Weishaupt war wohl der Fotograf.

Das Spiel in Kaiserslautern

Da Ruhrpott Schwerte aus dem Spielbetrieb ausgestiegen war, fand in der Tipp-Kick-Hölle Kaiserslautern nur ein Spiel statt. Wenn in einer Liga mit neun Mannschaften Platz 5 gegen Platz 6 antritt und beide 5:3 Punkte aufweisen, kann man durchaus vom Spiel um die berühmte goldene Ananas sprechen. In der aktuellen 2. Bundesliga Südwest jedoch haben die Plätze 1 bis 4 allesamt 6:2 Punkte und somit nur einen Punkt Vorsprung, also kann man auch noch von einem Verfolgerduell sprechen. Aber eines war klar: Nur der Sieger dieser Partie sollte weiterträumen dürfen. Dementsprechend gaben beide Mannschaften alles.

SV Kelheimwinzer – 1. TKC Kaiserslautern ’86 II  12:20 (45:61)

Gespielt wurde in der besagten Tipp-Kick-Hölle. Doch die Gäste schienen davon noch nichts gehört zu haben, ließen sich nicht beeindrucken und erwischten den besseren Start, ohne jedoch gefährlich davonzuziehen. Sie führten 5:3 und 7:5, bevor die zweite Vertretung der Lautrer noch auf 8:8 ausgleichen konnten.

Nach der Halbzeit das gleiche Bild. Zuerst eine Punkteteilung zum 10:10, wobei Markus Meyer in einer von Taktik geprägten Partie gegen den Kelheimer Jürgen Prem erst kurz vor Schluss das erlösende 2:0 erzielen kann. Doch dann folgt ein Doppelschlag der Pfälzer, als Sascha Fohlmeister und Michael Link gegen Jochen Gabler bzw. Oliver Brunner jeweils doppelt punkten können. In der Folgerunde ein spektakuläres 10:6 von Fabian Werle und der 16. Punkt war eingetütet. Das Unentschieden war gesichert. Doch das wäre auf Grund der Ausgangssituation zu wenig gewesen. Sascha Fohlmeister und Michael waren sich dessen bewußt, spielten konzentriert und gewannen ihre Spiele relativ ungefährdet. Damit war klar: Für den SV Kelheimwinzer war der heimliche Aufstiegstraum ausgeträumt und trotzdem kann man der Mannschaft eine gute Saisonleistung bescheinigen.

Team-Kapitän Michael Link war mit 7:1 Punkten Man of the Match, bei den Niederbayern überzeugte Alexander Huhnholz mit 6:2 Punkten.

Foto 3: Die zweite Mannschaft des 1. TKC Kaiserslautern ’86 mit Sascha Fohlmeister, Michael Link, Fabian Werle und Markus Meyer (von links nach rechts)

Foto 4: Der SV Kehlheimwinzer mit Oliver Brunner, Jürgen Prem, Jochen Gabler und Alex Huhnholz (von links nach rechts)

Spieltag in Gevelsberg

Headbangers Balingen I – (H) TKC 1986 Gevelsberg I  10:22 (44:61)

Den Auftakt in Gevelsberg machten die beiden Aufsteiger Headbangers Balingen und TKC 1986 Gevelsberg I. Die Gevelsberger starteten sogleich mit zwei Siegen in der ersten Runde:  Thomas Will fehlte zu früher Stunde der Kaffee, er verlor klar gegen Olaf Holzapfel mit 2:8. Ivan Pulice fuhr einen ungefährdeten 4:1 Sieg ein. In der zweiten Runde konnte der Schweizer Daniel Nater den ersten Sieg für die Balinger gegen Nils Mettegang einfahren. Ersatzspieler Dawood Malik dagegen verlor gegen den Routinier Oliver Reupke mit 6:2. Auch in den nächsten beiden Runden konnte Balingen nicht doppelt punkten. Drei Unentschieden und ein Sieg durch Olaf Holzapfel sorgten für die sichere 5:11 Führung. Dabei war allerdings auch etwas Spielglück. Die nächsten beiden Runden waren wieder ausgeglichen und es stand nun 9:15. Dann gelang den Headbangers nur noch ein beachtenswerter Punkt von Dawood Malik gegen die Gevelsberger Neuverpflichtung Olaf Holzapfel.

Auf Balinger Seite überzeugte Dawood Malik mit 4:4 Punkten, bei der ersten Mannschaft der Gevelsberger erzielten Olaf Holzapfel und Oliver Reupke je 7:1 Punkte.

Foto 5: TKC 1986 Gevelsberg I mit Oliver Reupke, Nils Mettegang, Ivan Pulice und Olaf Holzapfel (von links nach rechts)

TKC ’71 Hirschlanden II – Headbangers Balingen I  21:11 (74:59)

Die beiden Südvereine starteten ausgeglichen. Daniel Nater gewann knapp gegen Stefan Poetsch mit 2:1, Marco Germeroth dagegen verlor 5:7 gegen Michael Kleofasz. Doch dann schaltete Hirschlanden einen Gang höher und holte souveräne 8:0 Punkte zum 10:2 Zwischenstand. Zwar versuchten sich die Balinger mit zwei Unentschieden zurück in die Partie zu kämpfen, aber der Halbzeitstand von 12:4 war deutlich. Diesen Punktestand nahm sich dann Marco Germeroth zum Vorbild und schickte Michael Bräuning mit einem 12:4 von der Platte. Und der zuverlässig in dieser Liga punktende Daniel Nater gewann knapp mit 1:0, so dass es auf einmal nur noch 12:8 für die Hirschlandener stand. Doch jetzt ließen sie nichts mehr anbrennen und gewannen letztendlich verdient mit 21:11 die Partie. Bitter für Balingen, denn es bedeutete nur wenige Monate nach dem Aufstieg der direkte Abstieg in die Regionalliga Süd.

Bester Spieler bei Hirschlanden war Michael Kleofasz mit 6:2 Punkten und bei den Headbangers konnten Daniel Nater und Thomas Will mit je 4:4 Punkten die Balinger Fahne hochhalten.

Foto 6: Headbangers Balingen I mit Thomas Will, Dawood Malik, Daniel Nater und Marco Germeroth (von links nach rechts)

TKC 1986 Gevelsberg I – TKC ’71 Hirschlanden II  15:17 (74:59)

Die Zusammenfassung vorneweg: Das Spiel war völlig ausgeglichen. Fünf Unentschieden und sieben Partien mit einem Tor Unterschied bezeugen das enge Spiel. So war es auch kein Wunder, dass dem 2:2 in der ersten Runde ein 4:4, ein 6:6 und ein 8:8 Halbzeitstand folgten. Doch dann gelangen den Hirschlandenern fast vorentscheidende 6:2 Punkte in 2 Runden. Zwar gelang es den Bundesliga-erfahrenen Spielern Olaf Holzapfel mit einem 4:3 gegen Stefan Poetsch und Marcus Müller mit einem 2:2 gegen Michael Bräuning die Verkürzung des Spielstandes auf 13:15, doch in der letzten Runde behielten die Schwaben die Nerven. Reupke gewann seine Partie klar und nervenstark, doch Ivan Pulice hielt nur bis zur Halbzeitpause mit, Gevelsberg führte zu diesem Zeitpunkt 17:15! Doch dann zeigte sich die fehlende Spielerfahrung. Ivan Pulice wurde immer nervöser und in der vorletzten Minute ging Michael Kleofasz erstmalig in Führung. Diese verteidigte er bis zum Schlußpfiff. Aus! Aus der Traum vom Aufstieg für Gevelsberg!

Foto 7: Da lachten sie glücklich, ob des knappen Sieges. TKC ’71 Hirschlanden II mit Stefan Poetsch, Christoph Haag, Michael Bräuning (hinten) und Michael Kleofasz (von links nach rechts)

Fazit:

Fazit 1: PWR ’78 Wasseralfingen kann den Sekt kaltstellen. Was soll gegen die Headbangers aus Balingen noch passieren?

Fazit 2: Kaiserslautern hat die Klasse gehalten. Gratulation! Die Aufstiegschancen sind trotz des 2. Tabellenplatzes nur noch theoretischer Natur.

Fazit 3: Neben Ruhrpott Schwerte sind auch die Balinger abgestiegen. Und was passiert, wenn aus der 1. Bundesliga zwei Südvereine absteigen? Ja, dann wird es ganz ganz heiß im Südwesten! Waltrop und Gevelsberg mit 6:4 Punkten stehen besser da als Kelheimwinzer mit 5:5 Punkten. Es folgen Hirschlanden und die SG Rheinland/Düsseldorf mit 4:6 Punkten. Enge Kiste!

Noch zwei Fotos zum Abschluss des Spieltages:

Foto 8: Alles wie früher: Ergiebiger Plausch nach dem Spiel …

Foto 9: Ja, die Tipp-Kick-Welt ist so klein. Noch-Erstligist Rommersheim trifft Bald-Erstligist Wasseralfingen am Nabel der rheinischen Welt

 

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