2. Spieltag der 1. Bundesliga: Noch alles offen!

2. Spieltag der 1. Bundesliga: Noch alles offen!

Der zweite Spieltag der neuen Saison 2023 ist in der Zwischenzeit Vergangenheit, die Hälfte der Saison wurde absolviert. Dieses Mal wurde in Drispenstedt, Hirschlanden und Kaiserslautern um die Punkte gerungen. Die Fragen um Tabellenplatz eins, nach der vierten Play-Off-Mannschaft und nach den Absteigern ist weiterhin offen, erst der letzte Spieltag wird wohl diese Fragen endgültig klären.

Die neun Spiele des ersten Spieltages im Einzelnen:

Spielort Hirschlanden:

Mit zwei klaren Siegen gegen TKC Preußen Waltrop I und den Flinken Fingern Bruck hat die erste Mannschaft des TKC ’71 Hirschlanden weiterhin beste Chancen auf die Titelverteidigung am 18. November in der Karl-Koch-Halle in Ditzingen. Da die Konkurrenz aus Frankfurt und Kaiserslautern im direkten Vergleich unentschieden spielten, führt man nun unangefochten mit 8:0 Punkten die Tabellenspitze an.

TKC Preußen Waltrop I – TKC ’71 Hirschlanden I   8:24 (40:58)

Im ersten Spiel des Tages ging es gegen den letztjährigen Play-Off Konkurrenten aus Waltrop. Doch das deutliche Endergebnis zeigt, dass die Mannen um Holger Wölk zu keinem Zeitpunkt gegen die Schwaben mithalten konnten. Zwei Unentschieden von Harald Füßinger und Rainer Schlotz gegen Jens Foit und Oliver Hahne waren die einzigen Punktverluste beim Halbzeitstand von 2:14. Zwar verlor dann Max Daub mit 0:5 deutlich gegen den Altmeister Oliver Hahne, doch die Mitspieler machten schnell den Sack zu. Beim aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister läuft es, auch wenn der eine oder andere Mitspieler nur ein ausgeglichenes Punkteverhältnis aufweisen kann. Harald Füßinger und punktgleich Rainer Schlotz waren die erfolgreichsten Spieler auf Seiten der Hirschlandener, Jens Foit und Oliver Hahne mit je 3 Punkten als beste Spieler der Waltroper zeigen die Chancenlosigkeit.

Bild 1:  Altmeister Oliver Hahne (Waltrop) gegen Jungmeister Florian Stähle (Hirschlanden). Die Jugend konnte sich mit 5:3 durchsetzen

Flinke Finger Bruck – TKC Preußen Waltrop I   11:21 (44:54)

Ohne Vincent Höhn und Peter Funke traten die Brucker gegen Waltrop an. Routinier Peter Tuma wurde kurzerhand nachgemeldet. Auf wenn Manuel Häfeli mit 8:0 Punkten einen Glanztag erwischen sollte, reichte es den Bruckern nicht, Waltrop in Verlegenheit zu bringen. Nach einem doppelten Punktgewinn der Waltroper im zweiten Durchgang, gab man die Führung nicht mehr her und als man im fünften und siebten Durchgang doppelt punktete, war die Entscheidung zugunsten der Waltroper gefallen. Holger Wölk und Oliver Hahne auf Seiten der Waltroper erzielten jeweils 6:2 Punkte, Manuel Häfeli holte alleine 8 der 11 Spielpunkte.

Bild 2:   Philipp Derungs (Bruck) gegen Arnold Gotzhein (Waltrop), Endstand 4:1

TKC ’71 Hirschlanden I – Flinke Finger Bruck   21:11 (56:36)

Der Spielverlauf 3:1, 6:2, 8:4, 11:5, 15:5, 17:7 zeigt deutlich, wer Herr im Hause war. Hirschlanden ließ nichts anbrennen und untermauerte seine Ambitionen auf mehr. Auf viel mehr! In diesem Spiel überzeugte besonders Max Daub mit 7:1 Punkten, während Rainer Schlotz sich mit 2:6 Punkten eine Ruhepause gönnte und sich dabei glücklich schätzen durfte, zwei weitere bärenstarke Mitspieler an seiner Seite zu haben. Und wohl dem, der einen Benjamin Buza in der Hinterhand hat. Wolfgang Renninger gelang mit 5:3 Punkten ein beachtliches Resultat gegen den Titelverteidiger, die restlichen drei Mitspieler verloren zwar viele Spiele knapp, aber  immerhin reichte es zu sechs weiteren Punkten.

Spielort Kaiserslautern:

Die ersatzgeschwächten Gießener sollten nur als schmückendes Beiwerk für das Spitzenspiel zwischen Kaiserslautern und Frankfurt dienen. Dementsprechend gingen beide Spiele für die Gießener haushoch verloren und es droht der direkte Abstieg. Das Spitzenspiel endete unentschieden und steigert somit die Spannung um den ersten Tabellenplatz.

Spieltrieb Ylipulli Gießen – 1. TKC Kaiserslautern ’86 I   5:27 (36:65)

Auf Seiten der Gießener fehlten Valentin Tenner und Jens Jilo. Joachim Spahn, der am Osterwochenende in Berlin wichtige Spielpraxis sammeln konnte, wurde nachgemeldet. Von Beginn an dominierten die Mannen um die beiden Baadte-Brüder. 1:7 und 3:13 waren die Zwischenstände und nach dem 6. Durchgang war die Niederlage bei einem Zwischenstand von 5:19 bereits besiegelt. Zu diesem Zeitpunkt gelang nur Christian Schäl ein doppelter Punktgewinn gegen Sebastian Baadte. Bei Kaiserslautern überzeugte der erstmalig eingesetzte Artur Merke mit makellosen 8:0 Punkten. Doch auch seine drei Mitspieler holten alle mindestens 6 Punkte. Auf Seiten der Gießener konnte nur Christian Schäl mit 3:5 Punkten halbwegs mithalten.

Bild 3:   Valentin Tenner (Gießen) fehlte seiner Mannschaft heute sehr.

TKC Gallus Frankfurt – Spieltrieb Ylipulli Gießen   26:6 (57:29)

Auch die Bembels um ihren Capitano Michael Kaus zeigten den Gießenern ihre Grenzen auf. Die Zwischenstände waren fast identisch wie beim Spiel zuvor und wieder war es Christian Schäl, der bis zur Halbzeit den einzigen doppelten Punktgewinn einfahren konnte. Ihm gebührt auch der Titel „Man of the Match“, den er gewann in sensationeller Höhe mit 8:2 gegen Frank Hampel und 5:3 gegen Michael Kaus. Klaus Höfer und Joachim Spahn reichten sich brüderlich die Hände, frei nach dem Motto: „Außer Spesen, nichts gewesen“. Auf Frankfurter Seite alle Spieler mit positivem Punkteverhältnis, lediglich das negative Torverhältnis von Frank Hampel ist beachtenswert.

Bild 4: Die Tipp-Kick-Hölle von Kaiserslautern machte ihrem Namen alle Ehren: Die Gießener Christian Schäl und Christoph Jilo scheinen nach den Kantersiegen der Gegner frustriert.

1. TKC Kaiserslautern ’86 I – TKC Gallus Frankfurt 16:16 (34:45)

Das Spiel zwischen den beiden Spitzenteams war sehr eng: Ein 8:8 und ein 12:12 deuteten schon auf das Endergebnis 16:16 hin. In der vorletzten Runde ging Kaiserslautern zwar noch mit 15:13 in Führung, konnte jedoch nicht mehr nachlegen. Philipp Baadte und Artur Merke konnten in der Schlussrunde zusammen nur einen Punkt erringen. Auf Seiten der Frankfurter punkteten alle vier Spieler ausgeglichen, Michael Kaus war wieder der erfolgreichste Spieler mit 5:3 Punkten. Die Leistungen bei Kaiserslautern dagegen schwankten stark: Mathias Hahnel mit 7:1 Punkten und Artur Merke mit 1:7 Punkten erfüllten die Rolle der beiden Antipoden.

Bild 5: Alexander Beck (Gallus) vs. Artur Merke (Kaiserslautern)

Spielort Drispenstedt:

Die Mannen um Daniel Meuren und Georg Schwartz überraschten – aber nur mit der Umbenennung ihres Vereinsnamens. Trotz kämpferischen Einsatzes mussten die weitgereisten Spieler mit leeren Händen die Heimfahrt antreten. Das Endspiel des Tages bestritten die Filzteufel und Drispenstedt, die beide mit einem Augen in Richtung Play-Off schielten (hinter verdeckter Hand).

TFB ’77 Drispenstedt I – TG 1860 KarlMay/Rommersheim   28:4 (73:45)

Die Hausherren starteten furios. Bereits nach fünf Runden war mit 17:3 Punkten das Spiel eingetütet. Und wohlwissend um die Wichtigkeit des Spielpunkteverhältnis ließen die Drispenstedter nicht nach. Am Ende stand ein 28:4 und die vier Punkte resultierten aus vier Unentschieden. Bester Spieler der Hausherren war Daniel Bialk, dem 8:0 Punkte gelangen. Bei den Gästen fiel kein Spieler besonders auf, alle vier erzielten 1:7 Punkte, das beste Torverhältnis hatte Daniel Meuren.

TG 1860 KarlMay/Rommersheim – Spandauer Filzteufel ’09 I   10:22 (40:58)

Im direkten Aufsteigerduell hatten die Filzteufel gleich die Nase vorne und brauchten eine Runde mehr als die Drispenstedter zuvor, um das Spiel mit 17:7 nach Hause zu bringen. Es gab noch einige Punktverluste, anscheinend war man mit dem Kopf beim folgenden Spiel. Zitat eines Spielers von KarlMay: „Wenn ein Georg Schwartz in zwei Spielen nur 2:14 Punkte holt, was wird dann zu erwarten sein?“ Jan Komareck mit sauberen 8:0 Punkten und Christian Kuch mit 7:1 Punkten, beides Ex-Celticer-Bundesligaspieler mit viel Erfahrung, stachen auf Seiten der Filzteufel hervor, bei der Multi-Regio-Mannschaft mit dem neuen Vereinsnamen der sehr kämpferische und wieselflinke Daniel Meuren mit 5:3 Punkten. Zu erwähnen auch Henning Horn, der mit archaischen Spielfiguren 30 Tore erzielte und damit nur wenige Tore hinter dem Top-Torjäger des Tages lag. Respekt.

Bild 6:   Die TG 1860 KarlMay/Rommersheim war heute chancenlos. Von links nach rechts: Henning Horn, Daniel Meuren, Christian Meister und Georg Schwartz.

Spandauer Filzteufel ’09 I – TFB ’77 Drispenstedt I   15:17 (38:44)

Das Spiel begann mit zwei ausgeglichenen Runden. Doch dann der Paukenschlag. Die Filzteufel zogen mit einem Zwischensprint und 8:0 Punkten auf 12:4 davon. Jan Komareck, der bis zu diesem Zeitpunkt 12:0 Punkte geholt hatte und ein entfesselnd aufspielender Christian Kuch mit 2 Siegen gegen Aimé Lungela und André Bialk, inspirierten die Mitspieler ebenso zu punkten. Doch dann geschah das, wovon jeder Tipp-Kicker in seinem Leben träumt: ein Spiel zu drehen, obwohl der Drops gelutscht schien, die Messen gelesen waren. Runde um Runde kämpften sich die Drispenstedter heran. Das vermutlich stärkste Vater-Sohn-Gespann im Tipp-Kick-Zirkel Bialk Junior und Bialk Senior holten in der 2. Spielhälfte zusammen 8:0 Punkte und sechs Punkte davon gegen Kuch und Komareck. Ausgerechnet die beiden Ex-Filzteufel! Vor der letzten Spielrunde gingen die Drispenstedter erstmalig mit 15:13 in Führung. Doch auch die Schlussrunde bot Dramatik pur. Kuch konnte seine Führung gegen Berthold Nieder knapp behaupten und Jan Komareck lag in seinem letzten Spiel gegen Daniel Bialk bis zur letzten Minute vorne. Doch dann zwei blitzsaubere Treffer des Falkenseers und ein Jubelschrei mit der Schlusssirene. Kuch auf Seiten der Filzteufel mit 6:2 Punkten, das Bialk-Bialk-Gespann ebenso mit je 6:2 Punkten. Doch was nutzen jeder Mannschaft die Punkte der Spitzenspieler? Nichts. Es kommt auf die Punkte der Mitspieler an! Und wenn es nur der eine, der entscheidende Punkt ist.

Bild 7:   Klimakleber Kuch? Eher weniger. Christian Kuch zeigt seiner Mannschaft, wo es lang geht und dem Gegner, wo der Ball liegt.

Fazit und Ausblick:

Die großen Favoriten auf die Play-Off-Plätze Frankfurt, Hirschlanden und Kaiserslautern sind weiterhin auf Play-Off-Kurs. Nun liegt Hirschlanden mit einer makellosen Bilanz von 8:0 Punkten in der Tabelle vorne, da sich Kaiserslautern und Frankfurt die Punkte teilten. Um Platz 1 zu halten, darf jedoch in den kommenden Spitzenspielen von Seiten der Schwaben nicht verloren werden. Am dritten Spieltag treten die Mannen um Harald Füßinger bei Gallus an. Schau’n mer mal, wer dann am Ende des Tages die Nase vorne haben wird.

Der begehrte vierte Play-Off-Platz wird noch für viel Spannung sorgen. Zwar gelang den Drispenstedtern ein wichtiger Sieg gegen die Filzteufel, doch der Weg ist lang und die Waltroper und Bruck werden nicht tatenlos Spalier stehen.

Die Abstiegsfrage ist ebenso spannend. Zwar deutet vieles bereits jetzt auf Gießen und KarlMay/Rommersheim hin, aber durch das direkte Duell am dritten Spieltag könnte der Sieger noch einmal einen Aufschub bekommen.

Fazit: Es ist spannend, es bleibt spannend.

Bild 8:  Daniel Bialk (TFB ’77 Drispenstedt I) als Gewinner der Einzelwertung des 2. Spieltages auf dem Weg zum Play-Off?

Bildquellen (auch der Bilder der Galerie):

Homepage Hirschlanden (https://tkc71.wordpress.com), u.a. Bild 1 u. 2

Private Sammlung André Bialk, u.a. Bild 3, 6 u. 7

Private Sammlung Joachim Spahn, u.a. Bild 4 u. 5

Private Sammlung Christoph Ihme, u.a. Bild 8

Einige Bilder vom Spieltag:

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