Regionalliga West: XXL-Wochenende im Jugendzentrum “Offene Tür” in Bochum-Weitmar

Wo die Sonne verstaubt…

ist Tipp-Kick besser, viel besser, als man glaubt!

Eine leicht veränderte Textpassage aus Grönemeyers Song “Bochum” bringt das XXL-Wochenende im Jugendzentrum “Offene Tür” in Bochum-Weitmar auf den Punkt.

Zum Anfang ein paar Zahlen für den besseren Überblick:

– 33 Tipp-Kicker

– 11 Spiele

– 8 Teams

– 6 Platten

– 3 Räume

– 2 Ligen & Spielsysteme

– 1 Ort

Es geht hier um kein Turnier, sondern ausschließlich um den normalen Ligaspielbetrieb. Sowohl 3 Spiele aus der 2. Bundesliga Südwest als auch 8 Spiele in der Regionalliga West wurden an diesem Tag ausgefochten. Insgesamt waren 33 Tipp-Kicker aus 8 Teams an 6 Platten in 3 verschiedenen (aber nebeneinander liegenden) Räumen im Einsatz, haben ihr Bestes gegeben und um jeden Punkt gekämpft.

Das Team mit weitesten Anreise kam aus Hirschlanden. Deren Zweitvertretung duellierte sich in einem Dreierspieltag der zweiten Bundesliga Südwest mit Ruhrpott Schwerte und Waltrop 2. Im Gymnastikraum der OT (Offene Tür) ging es heiß her, die Einzelheiten zu diesen im Jahrzehntelang erprobten Spielsystem “4 vs. 4” und diesem Spieltag entnehmt ihr bitte dem Bericht von Jakob Weber zur 2. Bundesliga. Es lohnt sich die Zeit dafür zu nehmen.

Die Regionalliga West spielt seit dieser Saison in einem abgewandelten und abgespeckten Spielsystem. Es treten nur noch 3 Spieler pro Mannschaft an. Dafür gibt es auf Grund der geringeren Anzahl an Einzelspielen direkt nach dem Duell ein Rückspiel. Hier dürfen dann die Mannschaften ihre Aufstellung neu bestimmen oder aber auch weitere Tipp-Kicker zum Einsatz bringen.

Sollte es der Spielstand hergeben, gibt es im Gegensatz zur letzten Doppelrunde bei 4 vs. 4 bei Dreierteams ein richtiges Endspiel um den Sieg an einer einzigen Platte. Und das ist Dramatik, Spannung und vor allem Stimmung pur.

Kommen wir zu den Spielen. 

Phönix Herne ist wieder da, und wie. Im Billard- und Gemeinschaftsraum der OT legten sie los wie die Feuerwehr und setzten sich im Ruhrpottduell gegen Tornado Dortmund mit 16:2 und 15:3 durch. Ein ganz starkes Comeback nach dem Rückzug in der Coronazeit.

Zeitgleich war es im Trainingsraum der SchlaBOs deutlich spannender.

Im ersten Spiel Bochum 1 vs. Mönchengladbach konnte sich der Gladbacher Axel Bennemann 3 Siege in 3 Spielen erkämpfen. Trotzdem lag die Truppe vom Niederrhein vor dem Endspiel mit 7:9 zurück. Simon Winzer, Matthias Wietoska und Achim Schmidt hatten für die Bochumer Führung gesorgt. Daniel Peltzer konnte dann den Gladbachern mit einem knappen 5:4 Herzinfarktspiel das Remis noch sichern. Es sollte nicht das letzte knappe Spiel und Unentschieden gewesen sein.

Auch das Rückspiel endete mit dem gleichen Ergebnis. Doch diesmal gaben nicht die Bochumer den Matchball aus der Hand. Gladbach führte scheinbar uneinholbar mit 9:3, da auch Björn Groterath stark aufspielte. Doch Bochum 1 schlug zurück. Erst brachten Marcel Kapp und Achim Schmidt die SchlaBOs mit 2 Siegen ins Endspiel und Matthias Wietoska krönte mit einem 6:3 Erfolg die Aufholjagd mit einem Punktgewinn. 2 Spiele, 2 Remis. Spannender geht nicht! Oder doch?

Jetzt kam die zweite Mannschaft der Schlachtenbummler mit vermeintlicher Bestbesetzung ins Spiel. Doch Gladbach war “On Fire” und holte sich den ersten Sieg des Tages in der Besetzung der ersten beiden Duelle mit einem recht deutlichem 12:6. Uli Schmidt, Björn Schulte und Dominik Bonnemann hatten hier das Nachsehen.

Jetzt wurde vor dem Rückspiel munter durchgewechselt. Ein gelungener “Neben”effekt der 3er Teams. Bei den Gladbachern Hardcoreburger kam mit Georg Winzer ein ganz alter Hase zum Einsatz. Dieser krönte seinen Einsatz gleich mit einem 2:1 Erfolg. Bochums Zweitvertretung schickte mit Oliver Müller einen kompletten Neueinsteiger der Tipp-Kick Szene ins Rennen. 4 Monate zuvor spielte dieser noch mit Spielfiguren aus einer Handelskette die Bundesliga nach. Wie dieser Oli als BxB-Sympathisant den Weg ins VfL-durchseuchte Bochum gefunden hat ist allen Beteiligten immer noch ein Rätsel. Und sein Einstand kam gleich einem Wunder gleich. Mit seinen sensationellen 4:2 Punkten konnte Oliver Müller nachts bestimmt kein Auge mehr zumachen. Und auch Bochums Dame Lena Kapp konnte einen an diesem Tag bärenstarken Axel Bennemann im besten italienischen Catenaccio mit 1:0 besiegen. Ganz ohne Schwalben und Zeitspiel. So gab es ein durchaus überraschenden 11:7 Erfolg der Bochumer, bei dem auch Dominik Bonnemann 2 Punkte dazu steuern konnte und sich zum lautstärksten Spieler des Tages krönte.

Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Zeitgleich gab es das nächste Ruhrpottduell zwischen Herne und Bochum 1. Ihr werdet es schon ahnen. Dieses Spiel endete erneut Unentschieden. Wie auch sonst könnte man ja sagen. In der letzten Runde und somit erneut in einem Endspiel und vor vielen Zuschauern war Marcel Kapp zum Siegen verbannt. Bochum 1 lag mit 7:9 in Rückstand. Es ging “nur” um einen einzigen Punkt und um das Abwenden einer Niederlage. Zur Halbzeit sah es aus Bochumer Sicht sehr bescheiden aus. Herne lag mit 2:0 in Front und hatte fast schon beide Hände am doppelten Punkterfolg. Doch in der letzten Minute konnte Marcel, der bereits zum 2:2 ausgeglichenen hatte, mit einem Dreher und Konter die (Bochumer) Stimmung in der OT zum Siedepunkt bringen.

Neben den starken Leistungen der Herner Michael Guhl und Jens Schüring ist es besonders erfreulich, dass mit Mohammed Al-Siray ein weiterer Neueinsteiger den Weg in den Tipp-Kick Sport gefunden hat. Toll, weiter so.

Und es ging so weiter.

Nun gab Siegmar Apelt seinen Einstand in den Ligaspielbetrieb. Fantastisch. Aber diesmal rauschten beide Teams knapp an einem Unentschieden vorbei und Bochums Erstvertretung konnte sich trotz großem Widerstand einen knappen 10:8 Sieg sichern.

Ein großer Kampftag ging zu Ende. Von 8 Spielen gab es 3 Unentschieden. Und es gab gleich 3 Neueinsteiger. Über Siege kann man sich freuen und über Niederlagen ärgern. Aber diesen Punkt gilt es zu würdigen.

Zu Abschluss noch eine Danksagung die von Herzen kommt und eigentlich an den Anfang gehört. Jörg Borling und Michael Vogel gebührt größter Dank und Respekt für die Bereitstellung dieser Location. Ohne euch könnten wir solche fantastischen Tage nicht erleben. Dieses Lob kommt nicht nur von den Schlachtenbummlern, sondern von ALLEN Vereinen die diesen Tag genossen haben. Danke.

Glück auf!

 

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