Jochen Hahnel (Kaiserslautern) und Tobias Schleiss (SG Wolfsburg/Adersheim) gewinnen Turniere in Bockenem – Leider Negativrekord bei Teilnehmerzahl

Zur 23. Ausspielung der Bockenemer Stadtmeisterschaft kamen mit 33 Teilnehmern so wenige wie noch nie zuvor nach Bockenem. Damit wurde der bisherige Negativrekord aus dem Vorjahr sogar noch um zwei Kicker unterboten. Dem offenbar negativen allgemeinen Trend folgend war zudem kein U18 Spieler am Start. Erfreulich war die Teilnahme von neun Jerzer Spielern und sieben Kickern der SG Wolfsburg/Adersheim, die zusammen fast die Hälfte aller Teilnehmer stellten. Einige vorangemeldete Spieler sagten kurzfristig aus unterschiedlichsten Gründen noch ab. Schade, dass von den üblichen Verdächtigen aus Drispenstedt, SG Hannover, Delligser SC oder Celtic Berlin und Grönwohld nur wenige bis keiner den „nahen oder zu weiten“ Weg in die Mitte Deutschlands nach Bockenem fanden.

Alle Teilnehmer, die vor Ort waren, sahen zwei aus Sicht des Veranstalters gut ausgerichteteTurniere, die ein pünktliches Ende mit verdienten Siegern fanden. Neuer Stadtmeister wurde der Kaiserslauterer Jochen Hahnel, der im Finale gegen seinen Vereinskameraden Christoph Ihme mit 2:1 gewann. Im Finale des 4. Jerzer Dorfpokals gewann Tobias Schleiss von der SG Wolfsburg/Adersheim) gegen den Jerzer Lokalmatadoren Marcel Kreuzweiß ebenfalls knapp mit 3:2.

In der ersten Runde wurde das Teilnehmerfeld von 33 auf 24 reduziert. Prominentestes Opfer des Kuschel-Modus wurde Stephan Pfaff (SG Wolfsburg/Adersheim), der in der stärksten Gruppe 1 Christoph Ihme (Kaiserslautern), Daniel Witte (Delligsen), Marcel Kreuzweiß (Jerze) und Markus Schnetzke (Jerze) knapp den Vortritt lassen musste. In Gruppe vier hätte man dem Hannoveraner Luc Kaouane auch durchaus Runde zwei zugetraut. Allerdings waren 3:7 Punkte am Ende zu wenig und er musste Myrko Baumgart (SG Wolfsburg/Adersheim), Christian Reymann (Jerze), Marina Kisling (Drispenstedt) und Aimé Lungela (Drispenstedt) davonziehen lassen.

In der Runde zwei, die zugleich Vorschlussrunde war, wurden in den üblichen Sechsergruppen 50% der Spieler ausgesiebt. In Gruppe 1 überraschte Lukas Haase (SG Wolfsburg/Adersheim), der neben Tobias Witte (Jerze) und Christoph Ihme (Kaiserslautern) in die Endrunde einzog. In Gruppe zwei kam es zum Dreiervergleich von Jochen Hahnel (Kaiserslautern), Tobias Schleiss (SG Wolfsburg/Adersheim) und dem Jerzer Marcel Kreuzweiß, bei dem sich der spätere Sieger Hahnel knapp durchsetze. Neben ihm erreichten Hacky Jüttner (TFG Buxtehude) und Berthold Nieder (Drispenstedt) die Finalrunde. In Gruppe drei setzen sich Fred Elesbao (SG Hannover), Martin Leinz und Myrko Baumgart (beide SG Wolfsburg/Adersheim) relativ klar durch. In der letzten Gruppe schied mit dem vereinslosen Peter Tuma der Spieler mit der weitesten Anreise unglücklich aus. 5:5 Punkten reichten am Ende hinter Michael Schuster (Düdinghausen), Aimé Lungela (Drispenstedt) und Olaf Holzapfel (SG `94 Hannover) nur zu Gruppenplatz vier.

In der Endrundengruppe A hatte der Neu-Lauterer Christoph Ihme leichtes Spiel. Nach einem knappen 5:4 über Aimé Lungela in der ersten und einem 4:2 über Hacky Jüttner in der dritten Spielrunde erreichte er am Ende mit 9:1 Punkten (Unentschieden gegen Michael Schuster) klar das Finale. Ein ähnliches Bild in Gruppe B. Hier hatte der Lauterer Jochen Hahnel nach zwei Runden 3:1 Punkte auf dem Konto und holte weitere zwei knappe und einen klaren Sieg und erreichte ebenso 9:1 Zähler. Am dichtesten war ihm Fred Elesbao mit 7:3 Punkten auf den Fersen.

Die Finalgeschichte ist schnell erzählt. Christoph und Jochen kennen sich bereits aus zwei Finals, die übrigens allesamt Jochen für sich entscheiden konnte. Nach einem unspektakulären 0:0 zur Halbzeit gelang Jochen mit einem Aufsetzer aus dem eigenen Strafraum die 1:0 Führung, die Christoph nach gut 8 Minuten per Dreher egalisierte. Als sich alle Zuschauer und Spieler schon fast auf eine Verlängerung eingestellt hatten, gelang Hahnel eine Kopie des ersten Tores und machte 10 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf. Damit holte er sich seinen achten Einzeltitel und zwei Monate nach der Berliner Pokalmeisterschaft im Finale eben gegen jenen Ihme erneut einen Turniersieg. GLÜCKWUNSCH an Jochen Hahnel.

Der 4. Jerzer Dorfpokal ging über eine Vorrunde samt einer Play-Off-Runde der besten 16 Spieler im „best of 2 mit Endlos suddendeath“, d. h. derjenige, der nach zwei Spielen mehr Punkte hat, hat auch den Gesamtvergleich gewonnen. Bei Punktgleichheit entscheidet im Anschluss ein sudden death Spiel. Die vielleicht einzige Überraschung im Achtelfinale war der zweimalige Sieg von Tobias Schleiss über Luc Kaouane. Ansonsten setzen sich die favorisierten Spieler durch. Im Viertelfinale besiegte der vereinslose Peter Tuma in zwei Spielen Manfred Saust (SG Wolfsburg/Adersheim). Frank Derkow (Jerze) unterlag in ebenfalls zwei Spielen Tobias Schleiss.Auch nur zwei Spiele benötigte Stephan Pfaff (SG Wolfsburg/Adersheim) gegen den Jerzer Routinier Markus Schnetzke. Über zwei Spiele und ins sudden death ging es für den am Ende siegreichen Jerzer Marcel Kreuzweiß im Spiel gegen Detlef Bastian (SG Wolfsburg/Adersheim). Im Halbfinale rächte Marcel Kreuzweiß dann seinen Teamkollegen und gewann locker in zwei Spielen gegen Stephan Pfaff. Zum ersten Mal ins sudden death musste Tobias Schleiss, der gegen Peter Tuma nach der ersten Niederlage das Spiel noch drehen konnte. Somit standen sich mit Marcel Kreuzweiß und Tobias Schleiss zwei Zweitligakicker im Finale des Dorfpokals gegenüber.

Als einziger konnte Marcel mit einem in 2016 verlorenen Finale etwas Finalerfahrung beisteuern. Nach einem zwischenzeitlichen 1:1 ging Tobias mit 2:1 drei Sekunden vor der Halbzeituhr in Führung, die Marcel nach sechseinhalb Minuten mit einem langsamen Klemmschuss aufholte. Nach einem durch ein Brett zerschossenen Ball fiel die Entscheidung wie im Hauptturnier spät. Zwei Sekunden vor dem Ende gelang Schleiss durch einen Dreher aus dem Halbfeld der vielumjubelte und glückliche Siegtreffer. GLÜCKWUNSCH an Tobias Schleiss.

Trotz der geringen Teilnehmerzahl waren die Veranstalter vom TKV Jerze mit den Ergebnissen und dem Turnierverlauf am Ende zufrieden. Einer Neuauflage in 2020 steht somit nichts im Wege.

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