Lauter Mannschaftsmeister, vier Einzelmeister, zwei Vizemeister und Chrigu Meister
In Rommersheim findet ein Spieltag der Extreme statt: Das punktlose Tabellenschlusslicht TG 1860 KarlMay Rommersheim verabschiedet sich würdevoll aus der Bundesliga. Im Spitzenspiel behauptet derweil der Tabellenführer die Pole Position für die Playoffs und kürt den Einzelwertungssieger aus den eigenen Reihen.
Einen solchen Auflauf an Stars hat Rommersheim noch nie gesehen. Zwar gastierte am ersten Spieltag der Saison bereits Gallus Frankfurt mit gleich drei ehemaligen Einzelmeistern und kumuliert mehr als einem halben Dutzend an Einzel- wie Mannschaftsmeisterschaften in der rheinhessischen Idylle des 700-Seelendorfs. Nun aber reisten mit den Teams des TKC Kaiserslautern und des TKC Hirschlanden gleich vier aktuelle oder ehemalige Einzelmeister und noch mehr Mannschaftsmeister an, um miteinander sowie mit der eben nur auf zweifachen Vizemeistern aus Deutschland und der Schweiz aufbauenden Truppe des Tabellenschlusslichts TG 1860 KarlMay Rommersheim die Kräfte zu messen.
Die Geschichten der Duelle mit Rommersheim sind dabei schnell erzählt: Allein der zweifache deutsche Vizemeister Daniel Meuren wusste ernsthaften Widerstand zu leisten und sicherte seinem Team jeweils im Alleingang mehr als die Hälfte der Punkte: Gegen Kaiserslautern waren es sechs von elf bei Siegen gegen deren deutsche Einzelmeister Philipp Baadte und Artur Merke, gegen Hirschlanden drei von fünf Punkten. „Aber wir haben uns auch als Mannschaft würdevoll aus der Bundesliga verabschiedet“, sagte der in Rommersheim am Tipp-Kick-Platz wohnhafte Meuren, der auf den Sieg von Henning Horn gegen Buza, den attraktiven Spielstil des zweifachen Schweizer Vizemeisters Chrigu Meister und vor allem auf die gar nicht so schlechte Spielpunktedifferenz verwies. „Mit etwas Fortune wäre der Klassenerhalt durch Siege gegen die beiden Teams auf Augenhöhe drin gewesen. Aber wir sind so auch sehr zufrieden, dass wir in der Saison komplett auf unsere Aufstiegshelden aus dem Vorjahr gesetzt haben. Und wir freuen uns auf die Rückkehr in die zweite Liga Süd, die stärkste und attraktivste zweite Liga der Welt.“ Marco Bittmann konnte auch am letzten Spieltag seinem Aufstiegsteam nicht mithelfen, da er beruflich und privat derzeit zu stark beansprucht ist.
Eingebettet in die beiden Duelle Rommersheims gegen die beiden dominierenden Teams der bisherigen Bundesligasaison fand das Gipfeltreffen zwischen den bis dato ungeschlagenen Topteams aus Hirschlanden und Kaiserslautern statt. Es ging um nicht weniger als Rang eins in der Abschlusstabelle der regulären Saison. Hirschlanden behielt mit einem letztlich sehr deutlichen 22:10-Sieg die weiße Weste und sicherte zudem einem der ihren auch noch Rang eins in der Einzelwertung der höchsten deutschen Tipp-Kick-Klasse: Max Daub zog durch 15:1 Zähler am Spieltag noch an Philipp Baadte vorbei, obwohl das direkte Duell 3:3 geendet war. Baadte ließ aber gegen Beny Buza sowie die beiden Rommersheimer Georg Schwartz (1:4) und Daniel Meuren (0:1) Punkte liegen, die ihn letztlich die Führung in der Einzelwertung kosteten. Besonders bitter verlief das Spitzenspiel derweil für Artur Merke, der gegen Hirschlanden bei einer Tordifferenz von 8:13 vier Niederlagen einstecken musste. Anschließend stellte der aktuelle deutsche Einzelmeister selbst seine Nominierung für den Playoff-Kader der Lauterer in Frage. Seine 6:2 Zähler gegen Rommersheim waren da nur ein schwacher Trost.
Im Anschluss an das Spiel kam freilich die Gerüchteküche noch stark in Fahrt: Harald Füßinger betonte dermaßen oft, wie gut es ihm in Rommersheim an diesem sonnigen Tage gefallen habe, dass ein Umzug aus Schwaben nach Rheinhessen samt Vereinswechsel eigentlich nur noch Formsache sein dürfte. Füßinger dementierte derweil lediglich, dass er in Gesprächen mit dem TKC Gevelsberg sei, der seine Fühler wie aus diversen Medien ersichtlich nach allen Stars und Sternchen der Szene ausstreckt.