RL Süd (Staffel Südwest): Eine Liga der Rekorde!
Die schnellste Liga Deutschlands: Die Südweststaffel der Regionalliga Süd hat bereits am 12. Juli ihre Saison abgeschlossen – und das ohne jeden Spielausfall oder auch nur eine reduziert angetretene Mannschaft. Meister TKC Kaiserslautern III hat zudem das Kunststück fertig gebracht, in der Hälfte seiner Spiele mindestens 30 Punkte eingefahren zu haben. Und so viele Akteure wie die beiden Rommersheimer Teams hat vermutlich schon lange kein Klub mehr in einen Ligaspielbetrieb entsandt.
Das war es dann schon mit der Spielzeit: Während andernorts die Saison noch auf vollen Touren läuft, ist die Südwestgruppe Regionalliga Süd bereits abgeschlossen: Mit dem Spieltag in Kaiserslautern, wo der bereits feststehende Meister TKC III die zweite und dritte Vertretung der TG KarlMay Rommersheim empfing, wurde eine Saison der Bestmarken würdevoll und in sehr freundschaftlicher Atmosphäre beendet. Keine der 20 Partien der in Hin- und Rückrunde ausgetragenen Liga musste gewertet werden, stets standen auf beiden Seiten vier Spieler im Team. Oftmals war das nur so schnell im Jahr möglich, da die Teams auf Sonderwünsche der Gegner eingingen: TKC Hirschlanden III war beispielsweise bereit, einzelne Spiele gegen den Rommersheimer Zweitmannschafts-Star Sebastian Großkreutz am eigenen Turnierwochenende bereits Samstagabend auszutragen, während die anderen Spiele sonntags ausgetragen wurden. Großkreutz musste am Sonntagmorgen bereits weiter reisen, um in der Ersten von Rommersheim auszuhelfen beim Spieltag in Amberg.
Die letzten beiden Spiele atmeten nun abermals den Geist des Fairplay, der die Südwestgruppe ausgezeichnet hat: Rommersheim mühte sich beispielsweise nach Kräften um die Einhaltung des Spieltermins, obgleich stolze sechs Kadermitglieder aus unterschiedlichen und stets nachvollziehbaren Gründen verhindert waren: Sebastian Großkreutz hatte schulische Verpflichtungen als Lehrer, die französischen Nachwuchshoffnungen Léandre und Hervé Lançon weilten im lange geplanten Urlaub, Franz-Josef Wallenfang und Stefan Maxara mussten aus gesundheitlichen Gründen passen und Samira Meuren weilte in einem Reitercamp. Entsprechend chancenlos ging Rommersheim in die Prüfung beim Meister. Die dritte Mannschaft beendete die Saison entsprechend punktlos als Letzter, die zweite Vertretung erreichte mit 6:10 Punkten Rang drei hinter Hirschlanden III.
Aber so schwach Rommersheim beim Punktesammeln aufgestellt war in dieser Spielzeit, so unerschöpflich ist der Vorrat an Talenten: insgesamt kamen rekordverdächtige 12 Spieler in den Regionalligateams zum Einsatz, insgesamt trugen in diesem Jahr bislang 18 verschiedene Spieler das Rommersheimer Trikot. In Kaiserslautern beging nun auch Birgit Meuren ihr Debut im Pflichtspiel-Tipp-Kick. Sie erledigte ihre Aufgabe erstaunlich erfolgreich bei fünf eigenen Treffern und hätte die Rote Laterne in der Einzelwertung sogar beinahe ihrem Teamkameraden Lauri Stemmler überlassen!
Otto Pfeifer Senior wurde seiner Stellung als Teamleader vollauf gerecht, indem er die beiden einzigen Rommersheimer Punkte am Spieltag einfuhr durch einen 3:2-Sieg gegen Michael Happersberger. Kaiserslautern wiederum gelang das Kunststück, alle vier Partien gegen Rommersheim mit mindestens 30 Punkten zu gewinnen und somit die Hälfte aller Ligabegegnungen. Am Samstag ließen sie zwei 30:2-Siegen in der Hinrunde einen 32:0-Erfolg gegen Rommersheim III und einen 30:2-Sieg gegen Rommersheim II folgen.
So sehr die Breite in der Spitze dicker geworden ist, so sehr geht die Schere ganz unten zwischen erfahrenen Regionalligateams und Anfängern auseinander. Aber gerade deshalb war die Einführung der zweigeteilten Regionalliga, nachdem der Versuch einer Gründung einer Verbandsliga knapp gescheitert war, die richtige Entscheidung des Süd-Sektionsleiters Henning Horn, der ein Zeichen für den Breitensport setzen wollte. Die Regionalisierung der Liga mit kurzen Fahrten gerade für die beteiligten Kinder war ein Erfolg. Gerade die Jungkicker aus Hirschlanden und Rommersheim dürften extrem von den Begegnungen sowohl gegen überlegene Altstars wie Markus Meyer, der mit seinem Verzicht auf das Duell gegen Rommersheim III auf die „Titelverteidigung“ in der Einzelwertung freiwillig verzichtete, aber auch von den Duellen gegen gleichwertige Gegner profitiert haben.
Hervorzuheben ist noch die tolle Gastfreundschaft, mit der Kaiserslautern, den einstigen Erzrivalen aus Rheinhessen zu den beiden Spielen empfing! Die ganze Liga wünscht nun dem Meister aus Kaiserslautern viel Glück für die Zweitliga–Relegation gegen den Meister aus der Staffel Südost.