2. Bundesliga Südwest: Aufsteiger Gevelsberg stürmt an die Tabellenspitze – drei Mannschaften noch punktlos

In der ersten Saison nach der Covid-19-Pandemie präsentiert sich die 2. Bundesliga Südwest mit einer Reihe neuer Mannschaften: Zwangsabsteiger PWR ’78 Wasseralfingen und die vier Aufsteiger SV Kelheimwinzer, Headbangers Balingen I – beide aus der Regionalliga Süd – sowie TKC 1986 Gevelsberg I und Ruhrpott Schwerte aus der Regionalliga West. Die beiden Mannschaften Spieltrieb Ylipulli Gießen und SG Karlsruhe/Mayence dagegen haben als Aufsteiger in die Bundesliga die 2. Bundesliga Südwest nach oben verlassen.

Eine Prognose über einen möglichen Saisonausgang abzugeben, ist wie immer kein leichtes Unterfangen. Betrachtet man nur die gemeldeten Kader, kann es nur einen Aufsteiger geben: PWR ’78 Wasseralfingen. Zweimal Weber, dreimal Weishaupt, wer soll diese Mannschaft, die das spielerische Vermögen hätte, um das Playoff in der Bundesliga zu spielen, stoppen? Doch der 1. Spieltag hat schon gezeigt, warum die 2. Bundesliga Südwest einen spannenden Saisonverlauf bringen könnte. Jonathan Weber fehlte, Felix Weißhaupt war erkrankt und schon musste man sich zu dritt auf die Auswärtsfahrt begeben. Wer könnte dem W-Team halbwegs das Wasser reichen? 1. TKC Kaiserslautern ’86 II als arrivierte und ambitionierte Mannschaft? Der Newcomer TKC 1986 Gevelsberg I – ebenso ambitioniert – dank seiner Neueinkäufe Oliver Reupke und Marcus Müller? Es wird spannend.

Erste Fingerzweige brachten die Resultate des ersten Spieltages:

Spielort Schwerte

Ruhrpott Schwerte – TKC 1986 Gevelsberg I   7:25 (37:68)

Im Duell der Aufsteiger stellte der Favorit aus Gevelsberg die Weichen schnell auf einen Heimsieg. Einzig Alex Wrobel wusste zu überzeugen und steuerte 6 der 7 Spielpunkte für sein Team bei. Gevelsberg bestach durch eine geschlossene Teamleistung, erwähnenswert die souveräne Leistung von Youngster Nils Mettegang (7:1, 21:7), der damit erstmalig den Titel „Player of the Match“ einheimste.

Bild 1: Die Mannschaften von TKC Gevelsberg I und Ruhrpott Schwerte (Quelle: Bild zur Verfügung gestellt von O. Reupke)

TKC 1986 Gevelsberg I – SG Rheinland/Düsseldorf   21:11 (56:49)

Zwar führte die Spielgemeinschaft mit ihrem Top-Spieler Felix Lennemann mit 6:2 nach den vier Auftaktspielen, doch dann drehte sich das Spiel. 12:8 und 17:11 waren die nächsten Zwischenstände. „Player of the Match“ war der ehemalige Bundesligaspieler Oliver Reupke mit souveränen 7:1 Punkten, auf Seiten der SG überzeugte Stefan Biehl mit einem positiven Punkteverhältnis.

SG Rheinland/Düsseldorf – Ruhrpott Schwerte   21:11 (71:44)

Der Spielverlauf zeigt die deutliche Dominanz der SG in diesem Punktspiel: 6:2, 9:3, 13:3, 17:3. Nachdem der Sieg eingetütet war, zeigten die  Schwerter Moral und holten noch acht der möglichen folgenden zwölf Punkte. Nach dem Abgang von Leon Böttger wird es schwer für die Schwerter werden, die Liga zu halten. Ein Alex Wrobel allein reicht nicht und dieser hätte mit seinen erzielten 6:2 Punkten fast den Titel „Player of the Match“ erhalten, wenn nicht Felix Lennemann bei gleicher Punktzahl das bessere Torverhältnis gehabt hätte.

Spielort Kelheim

TKC Preußen Waltrop II – Headbangers Balingen   17:15 (61:51)

Die Preußen erwischten den besseren Start und führten zur Pause klar mit 12:4. Ein Aufbäumen der Balinger um ihren Top-Spieler Daniel Nater reichte nicht für die Wende, so dass die Preußen im vorletzten Durchgang das Spiel schon entscheiden konnten. Waltrops Bester und somit „Player of the Match“ war Olaf Ruscheweyh mit einer makellosen Bilanz von 8:0 Punkten. Bei Balingen fiel leistungsmäßig kein Spieler besonders ab, was Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf bringt, Daniel Nater und Marco Germeroth konnten mit 5:3 ein positives Punktverhältnis beisteuern.

Headbangers Balingen – SV Kelheimwinzer   15:17 (53:58)

Wieder verloren die Balinger das Spiel mit 15:17 und wieder fiel die Entscheidung im vorletzten Durchgang. Jürgen Prem und der ehemalige Peiner Ralf Item, der zwischen 1985 und 2018 immerhin 8 Turniersiege feiern konnte, waren die beiden besten Spieler von Kelheimwinzer, während bei Balingen nur Daniel Nater als „Player of the Match“ mithalten konnte.

SV Kelheimwinzer – TKC Preußen Waltrop II   18:14 (56:58)

Das Spiel entwickelte sich durch seine Ausgeglichenheit zu einer dramatischen Angelegenheit mit Happyend für die Kelheimer in der letzten Runde: 2:2, 6:6, 8:8, 12:12, 14:14 waren die Zwischenstände. Ralf Item gelang im letzten Durchgang ein knapper und wichtiger Sieg gegen den Waltroper Spitzenspieler Andreas Helbig, der trotzdem als erfolgreichster Spieler der Partie den Titel „Player of the Match“ erhielt.

Spielort Hirschlanden

  1. TKC Kaiserslautern ’86 II – TKC ’71 Hirschlanden II 18:14 (60:61)

Im gesamten Spielverlauf lagen die Pfälzer stets knapp in Führung – 6:2, 7:5, 9:7, 11:9, 14:10 – als die Reserve des amtierenden Deutschen Mannschaftsmeisters in der Vorschlussrunde doch noch das 14:14 erzielte. Die Reserve des amtierenden Deutschen Vizemannschaftsmeisters schlug eiskalt zurück, gewann die beiden Abschlussspiele und so das Match. Den Titel „Player of the Match“ erhielt Michael Kleofasz als Trostpreis, denn seine 8:0 Punkte waren eine lupenreine Leistung.

Bild 2: Die 2. Mannschaft des 1. TKC Kaiserslautern ’86 (Quelle: Michael Link, Facebook)

PWR ’78 Wasseralfingen – 1. TKC Kaiserslautern ’86 II   16:16 (36:49)

Wenn nicht jetzt, wann dann? Diese Frage ging beim Begrüßen des Ligafavoriten aus Aalen sicher dem einen oder anderen Spieler von Kaiserslautern durch den Kopf. Der vierte Spieler der Ostälbler, Felix Weishaupt, war am Morgen mit Fieber im Bett geblieben.

Es entwickelte sich anfangs ein einseitiges Spiel. Wasseralfingen führte klar mit 14:6 Spielpunkten und die Gegenpunkte waren einzig und alleine die Wertungspunkte für Kaiserslautern durch das Fehlen des angesprochenen Spielers. Doch dann kippte das Spiel. Es folgten 10:2 Punkte für Kaiserslautern und das Remis. Hatten die Aalener das Spiel zu früh abgehakt? Hatten die Lauterer nichts mehr zu verlieren und spielten deswegen freier auf?

Bild 3: Spielszene Sascha Fohlmeister (links) gegen Uli Weishaupt, Endresultat 2:0; Schiedsrichter: Kilian Weishaupt (Quelle: Michael Link, Facebook)

Jakob Weber als erfolgreichster Spieler erhielt – wie erwartet – den Titel „Player of the Match“, Spieler der Herzen wurde aus Lauterer Sicht Markus Kälin, der im letzten Durchgang dem hohen Favoriten Jacob Weber ein Unentschieden abtrotzte und somit das Unentschieden sicherte.

TKC ’71 Hirschlanden II – PWR ’78 Wasseralfingen   12:20 (45:55)

Auch hier startete der Favorit aus Aalen fulminant. Man führte deutlich 11:5 und später 16:8, als in der vorletzten Runde vier Punkte den Hirschlandenern gutgeschrieben wurden. Doch zwei klare Siege in der Schlussrunde brachten einen deutlichen 20:12 Erfolg – und das mit drei Spielern. Chapeau!

Kilian Weishaupt entfleuchte dem Schatten seines Bruders und des jüngeren der beiden Weber-Brüder, erzielte überzeugende 8:0 Spielpunkte und kassierte für diesen Coup den Titel „Player of the Match“.

Tabelle „Player of the Match“ (nach dem 1. Spieltag):

PLATZ NAME MANNSCHAFT ANZAHL
1. Biehl, Stefan SG Rheinland/Düsseldorf 1
1. Helbig, Andreas TKC Preußen Waltrop II 1
1. Kleofasz, Michael TKC ’71 Hirschlanden II 1
1. Lennemann, Felix SG Rheinland/Düsseldorf 1
1. Mettegang, Nils TKC 1986 Gevelsberg I 1
1. Nater, Daniel Headbangers Balingen 1
1. Reupke, Oliver TKC 1986 Gevelsberg I 1
1. Ruscheweyh, Olaf TKC Preußen Waltrop II 1
1. Weber, Jakob PWR ’78 Wasseralfingen 1
1. Weißhaupt, Kilian PWR ’78 Wasseralfingen 1

Die Spielprotokolle der 2. Bundesliga Südwest, der Spielplan, die Tabelle und die Einzelwertung gibt es unter

www.dtkv.info.

Einfach die verschiedenen Reiter anklicken, die entsprechende Liga wählen und dann mit Genuss stöbern!

Kurzfazit:

Der Saisonauftakt ist geglückt. Überraschenderweise grüßt Gevelsberg nach zwei klaren Siegen von Tabellenplatz Eins. Das neue Saisonziel wird Clubchef Siggi Gies sicherlich schnell formulieren. Kelheimwinzer gab ebenso keinen Punkt ab und hat mit 4:0 Punkten beste Karten im Abstiegskampf. Oder ist mehr drin?

Mit vier Spielern hat Wasseralfingen immer noch die besten Chancen auf den Aufstieg. Jedoch dürfen die Mannen um Jakob Weber am nächsten Spieltag zu Hause gegen die beiden verlustpunktfreien Teams aus Gevelsberg und Kelheimwinzer nicht patzen, denn mit 3 Verlustpunkten könnte das Aufstiegsrennen schon gelaufen sein.

Und Kaiserslautern als Vierter in der Tabelle und mit nur einem Verlustpunkt hat gewisse Außenseiterchancen, aber mehr auch nicht. Alle anderen Mannschaften werden gegen den Abstieg kämpfen, wobei insbesondere Schwerte noch deutlich zulegen muss.

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