Herzschlagfinale in Drispenstedt: TKV Jerze steigt zum dritten Mal ins Oberhaus auf

Viel besser hätte man den Saisonschluss in der 2. Bundesliga Nordost nicht planen können: Zum Saisonfinale trafen sich in Drispenstedt die Top 3 Mannschaften: der TKV Jerze I kam als Tabellenführer und spielte gegen den punkt- und spielpunktgleichen Tabellenzweiten und Gastgeber TFB Drispenstedt. Ein womöglich lachender Dritter war die SG Wolfsburg/Adersheim I, die mit 11:1 Punkten und dem besten Spielpunktverhältnis aller Mannschaften mehr als in Lauerstellung lag.

Am Ende reichte es für die Jerzer nach dem Sieg über Drispenstedt und dem Unentschieden gegen die SG Wolfsburg/Adersheim I knapp zum dritten Aufstieg in die 1. Bundesliga. In den anderen Partien ging es mehr oder weniger nur um Ergebniskosmetik der Endplatzierung. Gespannt darf man über die Zusammensetzung der kommenden Saison sein, wenn denn ein weiterer Berliner Verein die 2. Bundesliga Nordost bereichert oder ob noch weitere Teams sich zu einer (neuen) Meldung entschließen sollten.

Aber der Reihe nach: die Musik dieser Saison spielte in allen drei vorherigen Spieltagen bei den Teams aus Jerze, Drispenstedt und der SG Wolfsburg/Adersheim I. Während die ersten beiden Teams sich verlustpunkmäßig schadlos hielten, musste die SG im Duell gegen Grönwohld ein Unentschieden hinnehmen, hatte dafür aber das deutlich beste Spielpunktverhältnis aller Mannschaften auf seiner Seite.  Somit war die Ausgangslage klar: jede dieser drei Mannschaften konnte „einfach“ mit zwei Siegen aufsteigen.

TKV Jerze I – TFB Drispenstedt II     18:14     (39:42)

Im ersten Duell traf der Tabellenführer aus Jerze auf den Tabellennachbarn der zweiten Vertretung aus Drispenstedt. Beide Teams waren in Bestbesetzung angetreten. Nach einem anfänglichen Unentschieden führten die Kicker aus dem Ambergau mit 5:3 und 7:5, was die Kicker aus der Domstadt zum 8:8 und 10:10 ausgleichen konnten. Mit zwei knappen 3:2 Siegen von Tobias Witte über Jörg Kuhn und Christian Reymann über Dirk Kandziora führte postwendend Jerze mit 14:10. Während in der Vorschlussrunde Christian Reymann mit 0:2 Marcus Socha unterlag, konnte der Jerzer Teamkapitän Andreas Hofert mit 3:1 gegen Rainer Zech gewinnen und sorgte so für die 16:12 Vorentscheidung. Trotzdem musste natürlich die letzte Spielrunde die Entscheidung bringen. Hier verlor zwar Tobias Witte mit 2:4 gegen Dirk Kandziora, aber Marcel Kreuzweiß konnte auf der anderen Platte Jörg Kuhn mit 7:3 niederringen und sorgte so für die Punkte 17 und 18 zum Sieg. Mit 18:14 Punkten bei 39:42 Toren war das Spiel mehr als eine knappe Kiste. Auffallend waren die wenigen Tore und die Tatsache, dass der Sieger nach Toren unterlag. Bester Jerzer war in einer ansonsten geschlossenen Mannschaftsleitung Tobias Witte mit 5:3 Punkten bei 10:10 (!) Toren. Bester Domstädter war Marcus Socha mit 7:1 Zählern.

SG Wolfsburg/Adersheim I – TKV Jerze I     16:16     (50:47)

Auch in diesem Spiel ging es ähnlich los: mit 3:1 und 5:3 lag Jerze in Front. Dann jedoch drehten die Kicker aus der Autostadt den Spieß um und zogen auf 7:5 und 10:6 und 13:7 und 14:10 davon. Somit fehlten Ihnen vor der Vorschlussrunde nur noch drei Pünktchen zum Sieg. Dagegen hatten jedoch die Jerzer etwas: Christian Reymann unterlag mit 2:3 Myrko Baumgart und sorgte so für den 10:16 Rückstand aus Jerzer Sicht. Auf der anderen Platte holte im Duell der Andreasse der Jerzer Teamkapitän Andreas Hofert mit dem 2:0 gegen Andreas Kröning ganz wichtige Punkte zum 12:16 Rückstand. Jetzt hieß es “nur keinen Druck aufbauen, aber die beiden letzten Spiele müssen gewonnen werden” gab dann auch Andreas Hofert klar die Richtung vor. Kunststück, denn er war im Duell Tobias Witte gegen Stephan Pfaff auch “nur” Schiedsrichter. Hier dominierte Tobias seinen Gegner und kam auf einen ungefährdeten 6:3 Erfolg. Doch was tat sich auf der anderen Platte bei Marcel Kreuzweiß im Duell gegen Martin Leinz? Die Partie wurde sehr lautstark geführt und hatte am Ende in Marcel Kreuzweiß einen knappen 3:2 Sieger … und mit diesen Punktgewinnen und dem finalen Unterschieden war der erneute Aufstieg perfekt. Mit 16:16 Punkten bei 47:50 Toren reichte dazu genau das Unentschieden. „Unglaublich nach dem 7:13 Rückstand“ entfuhr es dann auch Teamkapitän Andreas Hofert. Bester Jerzer war erneut Tobias Witte mit 5:3 Punkten, während für die Kicker der SG Wolfsburg/Adersheim I mit 5:3 Punkten Martin Leinz am erfolgreichsten war. Tragödie am Rande: Martin Leinz verlor an dem Tag nur genau dieses entscheidende Spiel.

TFB Drispenstedt II – SG Wolfsburg Adersheim I     13:19     (50:62)

Während die Jerzer noch etwas feierten, gingen beide Mannschaften ins allerletzte Saisonspiel. Eine anfängliche Drispenstedter Führung von 4:0 und 5:3 und 7:5 konnten die Kicker der SG mit 6:2 Punkten aus den folgenden Spielen auf 11:9 drehen. Nach einer weiteren Vier-Punkte-Runde für Martin Leinz und Stephan Pfaff hieß es vorentscheidend 15:9 für die SG. Andreas Kröning sorgte mit seinem 5:3 über Rainer Zech für die notwendigen Punkte zur Entscheidung. Mit 17:11 Punkten konnte die SG diesmal beruhigt in die Schlussrunde gehen. Am Ende sprang ein Sieg mit 19:13 Punkten bei 62:50 Toren heraus. Bester Spieler der SG war wieder einmal Martin Leinz mit der Maximalausbeute von 8:0 Punkten, während Marcus Socha für Drispenstedt mit 6:2 Punkten am erfolgreichsten war.

In Grönwohld trafen sich neben dem Gastgeber TKV Grönwohld der TFC Alemannia Neumünster und die Zweitvertretung der Spandauer Filzteufel.

TFC Alemannia Neumünster – TKV Grönwohld     14:18     (49:59)

Die Gastgeber aus Grönwohld legten los wie die Feuerwehr und legten mit der 8:0 Führung schnell den Grundstock zum Sieg. Die Mannen um Mario Hinz kämpften sich dann jedoch noch heran und machten die Angelegenheit nach dem 3:9 und 5:11 und 7:13 und 11:13 noch spannender, als es die Grönwohlder vermutlich gedacht hatten. Beim 12:16 war dann zumindest noch ein Unentschieden denkbar. Diese Überlegung zerstörte jedoch das Urgestein Hacky Jüttner mit dem 2:1 Erfolg über Mario Hinz im letzten Spiel und sicherte so den 18:14 Erfolg bei 59:49 Toren für den Gastgeber. In einer ansonsten geschlossenen Mannschaftsleistung holte Michal Zaczek mit 6:2 die meisten Zähler für Grönwohld. Arne Hansen war auf Neumünsteraner Seite mit ebenfalls 6:2 Zählern am erfolgreichsten.

TKV Grönwohld – Spandauer Filzteufel `09 II     13:19     (51:59)

Während man bei den Grönwohldern etwas durchwechselte (vermutlich wie bei den Fußballern Belastungssteuerung genannt) traten die Kicker aus der Hauptstadt in Bestbesetzung an. Wieder führte Grönwohld am Anfang mit 4:0 und 6:2, dann jedoch ging es über ein 6:6 auf 8:8 und 10:10 schiedlich friedlich unentschieden zu. Detlef Schirmer und Hardy Schau sorgten dann mit dem 3:1 bzw. 3:2 über Christian Lauterbach und Hacky Jüttner für die erste Führung mit 14:10. Diese gaben die Hauptstädter bis zum Ende nicht mehr ab und konnten zwei Pünktchen beim 19:13 Sieg bei 59:51 Toren entführen. Hardy Schau hielt sich mit 8:0 Punkten für die Filzteufel schadlos, während Hacky Jüttner mit 6:2 Punkten für Grönwohld erfolgreich war.

Spandauer Filzteufel `09 II – TFC Alemannia Neumünster     18:14     (48:43)

Beide Teams gingen unverändert ins allerletzte Saisonspiel. Vom Papier her galten die Hauptstädter favorisiert aber lagen plötzlich mit 3:5 und 7:9 und 9:11 Punkten hinten. Ein Doppelschlag von Hardy Schau (7:3 gegen Arne Hansen) und Detlef Schirmer (4:3 gegen Andreas Hagenstein) sorgte für die erste Führung für das Haupstadtteam, die sie bis zum Ende nicht mehr abgeben sollten. In der Schlussrunde besiegelten André Lach (3:3 gegen Arne Hansen) und Hardy Schau (5:2 gegen Andreas Hagenstein) die Neumünsteraner Niederlage mit 14:18 Punkten bei 43:48 Toren. Bester Spandauer war Detlef Schirmer mit 7:1 Punkten, während Guido Johannsen und Arne Hansen mit je 4:4 die meisten Punkte für Neumünster holten.

In Kiel trafen die letzten Teams von Jerze II, der Zweitvertretung der SG Wolfsburg/Adersheim und Gastgeber Spvgg. Kiel aufeinander.

TKV Jerze II – Spvgg. Balltick Kiel     14:18     (44:53)

Die ersten beiden Runden gingen die Kieler konsequent zur Sache und führten schnell mit 7:1 Punkten. Hierbei schienen die Jerzer wohl noch nicht richtig angekommen und munter nach 3,5 stündiger Fahrt zu sein, denn erst in der folgenden Runde machten sie es besser und erzielten einen wichtigen Doppelschlag: Markus Schnetzke gewann gegen Simon Hansen 3:2 und auf der anderen Platte siegte Michael Pfaffenrath gegen Robert von Hering 5:4. Somit sah das Ergebnis schon ein wenig freundlicher beim 5:7 Rückstand aus. In den folgenden drei Runden gelang es den Jerzern allerdings nicht, sich einen Vorteil zu erspielen; stattdessen standen immer Punkteteilungen auf dem Papier. Beim Zwischenstand von 11:13 brachte die anstehende Runde schon die Entscheidung: Daniel Otto gegen Simon Hansen und Mike Witte gegen Robert von Hering verloren ihre Spiele mit 2:4 und 3:4 und somit war beim Zwischenstand von 11:17 die Niederlage nicht mehr abzuwenden. Die letzte Runde war dann nur noch für die Galerie: Michael Pfaffenrath gewann gegen Christoph Hansen mit 4:1 und auf der anderen Platte teilten sich Markus Schnetzke und Johannes von Hering beim 1:1 die Punkte. Am Ende war das Spiel aus Jerzer Sicht mit 14:18 Punkten bei 44:53 Toren verloren. Bester Kicker in diesem Match aus Jerze war Michael Pfaffenrath mit 7:1 Punkten und bei den Kielern war Robert von Hering mit 6:2 Punkten der erfolgreichste Kicker.

SG Wolfsburg/Adersheim II – TKV Jerze II     20:12     (54:43)

Anfangs waren die Jerzer wach und gewappnet und wollten es natürlich besser machen als im ersten Match. Die erste Spielrunde war mit 2:2 noch ausgeglichen, aber in der folgenden gingen zwei Spiele verloren. Somit lagen die Kicker aus dem Ambergau mit 2:6 Punkten hinten. Dieser vier-Punkte-Rückstand hatte bis zur letzten Spielrunde immer noch Bestand, da jede Doppelrunde mit Sieg und Niederlage endete. Beim Zwischenstand von 12:16 musste die letzte Spielrunde die Entscheidung bringen. Weder im Spiel Daniel Otto gegen Lukas Haase (0:2) noch im Duell Mike Witte gegen Detlef Bastian (3:6) sprang etwas Zählbares heraus. Damit war die zweite Tagesniederlage mit 12:20 Punkten und 43:54 Toren für Jerze II „perfekt“. Erneut war der Teamkapitän Michael Pfaffenrath bester Jerzer Akteur mit 6:2 Punkten. Auf der anderen Seite waren Detlef Bastian und Lukas Haase mit je 6:2 Punkten beste Akteure.

Spvgg. Balltick Kiel – SG Wolfsburg/Adersheim II     18:14     (54:54)

Die Kieler schossen gleich anfänglich einen vier-Punkte-Vorsprung heraus, den sie beim 12:8 sogar auf 16:8 ausbauen konnten. Nach den Niederlagen von Christoph Hansen (3:5 gegen Marco Sittinieri) und Simon Hansen (2:3 gegen Thomas Radmer) und dem nur noch 16:12 Vorsprung keimte noch etwas Hoffnung für die Kicker um Detlef Bastian auf. Diesen Hoffnungsschimmer hielt er durch den 8:1 Kantersieg gegen Johannes von Hering am Leben, aber auf der anderen Seite bedeutete der knappe Sieg des Kieler Routiniers Robert von Hering mit 4:3 gegen Lukas Haase die Entscheidung zum Erfolg. Auf Kieler Seite wusste Robert von Hering mit 7:1 Punkten zu gefallen, die gleiche Punktausbeute hatte Thomas Radmer auf Seiten der Kicker aus der Autostadt inne.

Tja und was bleibt jetzt aus dieser Saison hängen?

  • Die schon mal als „unaufsteigbare“ Mannschaft des TKV Jerze betitelt, steigt zum nunmehr dritten Mal ins Tipp-Kick Oberhaus auf
  • Jerze hat nicht das beste Spielpunktverhältnis und auch nicht den besten Sturm bzw. die beste Abwehr, letztlich aber die meisten Punkte
  • In der Einzelwertung triumphiert mit dem Grönwohlder Urgestein Hacky Jüttner mit nur 5 Niederlagen ein Kicker, dessen Mannschaft nicht unter den Top 3 landet. Einen Aufstiegsjerzer findet man mit Marcel Kreuzweiß „nur“ auf Platz 6
  • Wie hat es Martin Leinz so schön zusammengefasst: „bei Jerze ist der Star die Mannschaft!“
  • einmal trat die Spvgg. Balltick Kiel im Duell gegen die Spandauer Filzteufel II und SG Wolfsburg/Adersheim I nicht an und kassierte so zwei Wertungsniederlagen
  • lediglich ein einziges (!) Spiel aus 544 ausgespielten Duellen (Tobias Witte gegen Martin Leinz) ging 0:0 aus
  • Drei Duelle aus 544 Spielen verliefen zweistellig (Konrad Sundermann gegen Stephan Pfaff 3:11/Christian Reymann gegen Andreas Hagenstein 10:2/Marcel Kreuzweiß gegen Stefan Müller 10:4)
  • die torreichsten Spiele endeten mit 15 Toren, was einen Schnitt von 40 Sekunden pro Treffer bedeutete (Mario Hinz gegen Kai Schäfer 6:9/Hardy Schau gegen Stephan Pfaff 7:8)
  • den besten Sturm (aus 32 Einzelmatches) hatte Hacky Jüttner mit 127 Toren (im Schnitt 15,9 pro Spiel)
  • die beste Abwehr (aus 32 Einzelmatches) hatte Marcus Socha mit nur 60 Gegentreffern (im Schnitt 7,5 pro Spiel)

Mal sehen wie es in der kommenden Zweitligasaison weitergeht. Von oben steigt kein Nordverein ab und wie beschrieben, wird vermutlich ein weiterer Berliner Verein (Celtic hat da die besten Karten) die Liga bereichern. Abzuwarten bleibt, ob alle Teams weiter melden bzw. weitere hinzustoßen … somit dürfte auch in 2024 für Spannung im Zweitliga-Norden gesorgt sein.

Hier einige Bilder vom letzten Spieltag (24.09.2023):

Loading

Lauter Mannschaftsmeister, vier Einzelmeister, zwei Vizemeister und Chrigu Meister

In Rommersheim findet ein Spieltag der Extreme statt: Das punktlose Tabellenschlusslicht TG 1860 KarlMay Rommersheim verabschiedet sich würdevoll aus der Bundesliga. Im Spitzenspiel behauptet derweil der Tabellenführer die Pole Position für die Playoffs und kürt den Einzelwertungssieger aus den eigenen Reihen.

Einen solchen Auflauf an Stars hat Rommersheim noch nie gesehen. Zwar gastierte am ersten Spieltag der Saison bereits Gallus Frankfurt mit gleich drei ehemaligen Einzelmeistern und kumuliert mehr als einem halben Dutzend an Einzel- wie Mannschaftsmeisterschaften in der rheinhessischen Idylle des 700-Seelendorfs. Nun aber reisten mit den Teams des TKC Kaiserslautern und des TKC Hirschlanden gleich vier aktuelle oder ehemalige Einzelmeister und noch mehr Mannschaftsmeister an, um miteinander sowie mit der eben nur auf zweifachen Vizemeistern aus Deutschland und der Schweiz aufbauenden Truppe des Tabellenschlusslichts TG 1860 KarlMay Rommersheim die Kräfte zu messen.

Die Geschichten der Duelle mit Rommersheim sind dabei schnell erzählt: Allein der zweifache deutsche Vizemeister Daniel Meuren wusste ernsthaften Widerstand zu leisten und sicherte seinem Team jeweils im Alleingang mehr als die Hälfte der Punkte: Gegen Kaiserslautern waren es sechs von elf bei Siegen gegen deren deutsche Einzelmeister Philipp Baadte und Artur Merke, gegen Hirschlanden drei von fünf Punkten. „Aber wir haben uns auch als Mannschaft würdevoll aus der Bundesliga verabschiedet“, sagte der in Rommersheim am Tipp-Kick-Platz wohnhafte Meuren, der auf den Sieg von Henning Horn gegen Buza, den attraktiven Spielstil des zweifachen Schweizer Vizemeisters Chrigu Meister und vor allem auf die gar nicht so schlechte Spielpunktedifferenz verwies. „Mit etwas Fortune wäre der Klassenerhalt durch Siege gegen die beiden Teams auf Augenhöhe drin gewesen. Aber wir sind so auch sehr zufrieden, dass wir in der Saison komplett auf unsere Aufstiegshelden aus dem Vorjahr gesetzt haben. Und wir freuen uns auf die Rückkehr in die zweite Liga Süd, die stärkste und attraktivste zweite Liga der Welt.“ Marco Bittmann konnte auch am letzten Spieltag seinem Aufstiegsteam nicht mithelfen, da er beruflich und privat derzeit zu stark beansprucht ist.

Eingebettet in die beiden Duelle Rommersheims gegen die beiden dominierenden Teams der bisherigen Bundesligasaison fand das Gipfeltreffen zwischen den bis dato ungeschlagenen Topteams aus Hirschlanden und Kaiserslautern statt. Es ging um nicht weniger als Rang eins in der Abschlusstabelle der regulären Saison. Hirschlanden behielt mit einem letztlich sehr deutlichen 22:10-Sieg die weiße Weste und sicherte zudem einem der ihren auch noch Rang eins in der Einzelwertung der höchsten deutschen Tipp-Kick-Klasse: Max Daub zog durch 15:1 Zähler am Spieltag noch an Philipp Baadte vorbei, obwohl das direkte Duell 3:3 geendet war. Baadte ließ aber gegen Beny Buza sowie die beiden Rommersheimer Georg Schwartz (1:4) und Daniel Meuren (0:1) Punkte liegen, die ihn letztlich die Führung in der Einzelwertung kosteten. Besonders bitter verlief das Spitzenspiel derweil für Artur Merke, der gegen Hirschlanden bei einer Tordifferenz von 8:13 vier Niederlagen einstecken musste. Anschließend stellte der aktuelle deutsche Einzelmeister selbst seine Nominierung für den Playoff-Kader der Lauterer in Frage. Seine 6:2 Zähler gegen Rommersheim waren da nur ein schwacher Trost.

Im Anschluss an das Spiel kam freilich die Gerüchteküche noch stark in Fahrt: Harald Füßinger betonte dermaßen oft, wie gut es ihm in Rommersheim an diesem sonnigen Tage gefallen habe, dass ein Umzug aus Schwaben nach Rheinhessen samt Vereinswechsel eigentlich nur noch Formsache sein dürfte. Füßinger dementierte derweil lediglich, dass er in Gesprächen mit dem TKC Gevelsberg sei, der seine Fühler wie aus diversen Medien ersichtlich nach allen Stars und Sternchen der Szene ausstreckt.

Loading

Immer wieder sonntags … kommt der Kick!

Wir schreiben das Jahr 1973. Die erste Ölkrise, Watergate. Eintracht Braunschweig wirbt mit Jägermeister. Das Lied „Immer wieder sonntags …“ zieht als Top-10-Hit in die Charts ein. Die Tipp-Kick-Bundesliga wird gegründet. Und seitdem wird gekämpft, gefightet um Tore, Punkte, Siege und Meisterschaften. Immer wieder sonntags … seit 50 Jahren!

Der 24. September 2023 ist der diesjährige Tag aller Tage im Mannschafts-Tipp-Kick, zumindest bis Mitte November, wenn in Hirschlanden die Play-Offs und Pokalspiele stattfinden. Am Ende des Tages werden Aufstiege und Abstiege in Stein gemeißelt sein. Es wird gejubelt und getrauert, bundesweit.

Sage und schreibe 27 Punktspiele werden von der höchsten bis zur untersten Liga absolviert. Und welches Team hat das Momentum des Tages?

Die 1. Bundesliga verspricht Spannung pur. Das Aufeinandertreffen zwischen Hirschlanden und Kaiserslautern wird ein Freudenspiel der Fingermuskeln werden. Denn als Tabellenführer in die Play-Offs zu gehen, ist ein immenser psychologischer Vorteil für den Sieger in dieser Partie. Der Kampf um den 4. Play-Off-Platz zwischen Waltrop und Drispenstedt könnte ein Herzschlagfinale werden, wenn beide Mannschaften punkten. Ebenso kann es im Abstiegskampf noch einmal eng werden. Gießen wird alles in die Waagschale werfen, Hoffnungsträger Valentin Tenner wird Graz für 3 Tage den Rücken kehren und seine Mannschaft unterstützen. Für die restlichen Mannschaften ist der Drops fast schon gelutscht, Gallus steht in den Play-Offs, Spandau und Bruck werden auch in der kommenden Saison erstklassig bleiben. Und Rommersheim will sich mit Abstand aus Liga 1 verabschieden und muss aber aufpassen, bei diesen Spieltagsgegnern nicht unter die Räder zu geraten.

Die 2. Bundesliga Nordost verspricht Dramatik pur. Denn drei Mannschaften können noch aufsteigen. Jerze I als Tabellenführer mit 12:0 Punkten, dahinter Drispenstedt II mit gleichem Punkt- und Spielpunktverhältnis. Und auf Platz drei die SG Wolfsburg/Adersheim I mit 11:1 Punkten in der Lauerstellung. Als lachender Dritter? Vermutlich, denn dieses Team zeigt die größte Gier, aufsteigen zu wollen. Alle anderen Spiele dieser Liga versinken angesichts dieser Dramatik im Niemandsland des Tipp-Kick-Interesses.

Die 2. Bundesliga Südwest dagegen verspricht weder Spannung noch Dramatik. Aber nur auf den Aufstieg bezogen. Der Aufsteiger wird Wasseralfingen sein, denn die Mannen mit den vielen „W‘s“ in den Nachnamen spielen nur noch gegen Balingen, der andere Gegner Schwerte hatte ja bekanntlicherweise zurückgezogen. Der Bundesliga-Absteiger der Vorsaison muss schon zu dritt anreisen und sich die Finger beim Einspielen brechen, um diesen Aufstieg noch herzugeben. Bei allem Respekt für die sympathischen Balinger, die seit Jahren vieles für Tipp-Kick-Deutschland auf die Beine stellen, aber an ein spielerisches Erdbeben glauben nur die Allerallerallerwenigsten. Dass die Balinger aber Erdbeben “können”, siehe hier. Never give up. Um die berühmte goldene Ananas spielen dann wohl noch Kaiserslautern II, Gevelsberg I und Waltrop II. Mal sehen, wer diese dann mitnehmen darf. Und die Abstiegsfrage? Das große Schielen ist angesagt, nämlich das große Schielen in Richtung Oberhaus. Denn steigen dort zwei Teams in den Südwesten ab, kommt es zum großen Zittern bei den Mannschaften von Kehlheimwinzer, Hirschlanden II und der SG Rheinland/Düsseldorf. Der Verlierer des Tages darf dann die Regionalliga Süd oder West beehren. Also doch noch mehr als ein Fünkchen Spannung und Dramatik in dieser Liga.

Bleibt noch die Regionalliga West. 10 Teams, alles Dreiermannschaften, die alle paar Tage gestückelt ihre 90 Spiele absolvieren und so den Ligenverwalter in den Wahnsinn treiben. Es duellieren sich die 1. Mannschaft der Schlabos und die 3. Mannschaft der Gevelsberger, die alle Spieler anheuern, die nicht bei drei auf den Bäumen sitzen. Der Rekord der Hildesheimer mit 70 Mitgliedern ist jedoch ungefährdet. Zurück zum Spiel. Der Verlierer ist weg vom Fenster und nur der Sieger wird mit Herne um den Aufstieg spielen.

Fazit: Lasst es krachen und glaubt an euch. Vor allen Dingen sonntags. Immer wieder …

Loading

Regionalliga Ost: Die erste Tipp-Kick-Mannschaft beendet ihre Saison (28. August 2023)

Die Spandauer Filzteufel ’09 III siegen in ihrem letzten Spiel mit 18:14 gegen SpVgg. Halbau Berlin von 1970

Als erste Tipp-Kick-Mannschaft aller deutschen Ligen beenden die Spandauer Filzteufel ihre Saison. In ihrer Liga, der Regionalliga Ost, sind vier Mannschaften gemeldet, die in 12 Hin- und Rückrundenspielen ihren Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nordost ermitteln. Die 3. Mannschaft der Spandauer Filzteufel ’09 wird diesen Titel nicht holen, aktuell belegt man den letzten Tabellenplatz.

Der Kader umfasste 6 Spieler, jedoch nur der Vereinspräsident Stephan Schulz und Gabriel Mielke absolvierten alle 6 Meisterschaftsspiele. Clubikone Uwe Scheffler folgt mit 5 Einsätzen. In 2 Partien trat die Mannschaft mit nur 3 Spielern an, sicherlich ein Grund für den letzten Tabellenplatz. Als erfolgreichster Spieler seiner Mannschaft erzielte Stephan Schulz respektable 20:28 Punkte und liegt damit aktuell auf Platz 6 in der Einzelwertung.

Im letzten Saisonspiel empfing man die SpVgg. Halbau Berlin von 1970, den deutschen Mannschaftsmeister von 1982/83, in dessen Reihen Gerrit Kähling seit Ende der 70er-Jahre aktiv ist. Die Filzteufel starteten furios mit 4:0 Punkten und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich über 12:4 und 16:8 aus. Als der Sieg feststand, gelang den Halbauern nur noch eine kosmetische Verbesserung des Endergebnisses. Überzeugend auf Seiten der Filzteufel Gabriel Mielke mit 6:2 Punkten und Andreas Schalm mit 5:3 Punkten auf Seiten des Gegners.

Ein positiver Randaspekt, dass die Saison bereits im August beendet wurde, ist sicherlich den gelegentlichen Personalproblemen der 1. und 2. Mannschaft des Vereines geschuldet.

 

Foto 1: Sven Gebhardt, Stephan Schulz, Gabriel Mielke und Spaßvogel Uwe Scheffler (von links nach rechts)

Loading

Regionalliga Süd: Wenn über 100 Jahre Tipp-Kick-Erfahrung auf zwei Jahre derselben treffen … (9. Juli 2023)

TKC ’71 Hirschlanden III schlägt die neu gegründete zweite Mannschaft der TG 1860 KarlMay Rommersheim mit 28:4

Was für ein Start in die Vereinsspielerkarriere: Lauri Stemmler beschäftigt sich wie seine Mannschaftkameraden Otto Pfeifer und Samira Meuren seit gut einem halben Jahr ernsthaft mit Tipp-Kick. Und dann gelingt ihm, wenn auch mit einer gehörigen Portion Glück, ein Sieg  in seinem Spiel für die neu gegründete zweite Mannschaft der TG 1860 KarlMay Rommersheim. Die Reserve des Bundesligateams besteht aus vier Mitgliedern aus dem idyllischen rheinhessischen Dörfchen Rommmersheim und sie eint vor allem: Unerfahrenheit: Stemmler zählt zwar anders als seine elf und zehn Jahre alten Kameraden Samira und Otto junior schon einige Jahrzehnte an Lebenserfahrung, aber eine Tipp-Kick-Turnierplatte hat er erstmals im vergangenen Herbst bespielt. Beim 3:2-Sieg gegen Christian Schlißke passte aber alles.

Foto 1: Im Vordergrund: Lauri Stemmler (Rommersheim II) im grünen Tipp-Kick-Shirt gegen Jürgen Bischof (Hirschlanden III), Endstand 1:3; im Hintergrund: Robert Matanovic (Hirschlanden III) spielt 2:2, Schiedsrichter Christian Schlißke reibt sich verwundert die Augen.

Nach dem 2:2 in der Auftaktrunde stieß die Rommersheimer Anfänger-Euphorie mit kumuliert ungefähr zwei Jahren an Tipp-Kick-Erfahrung freilich an Grenzen: Die mehr als 100 Jahre an Hirschlandener Wettkampferfahrung siegte letztlich standesgemäß 28:4, selbst der Debütant Jürgen Bischof, seit gut anderthalb Jahren im Hirschlandener Trainingsbetrieb aktiv,  überzeugte mit starken 7:1 Punkten und technisch ansehnlichem Spiel. Hirschlandens Ehrenpräsident Andreas Sigle sicherte derweil 8 Punkte für seine Truppe. Im aufregendsten Spiel des Tages zwischen dem ältesten und dem jüngsten Akteuer setzte er sich trotz eines 0:4-Rückstands und eines 4:6-Zwischenstands gut 90 Sekunden vor Schluss gegen den mehr als ein halbes Jahrhundert jüngeren Otto Pfeifer junior noch mit 8:6 durch.

Foto 2: Otto Pfeifer junior (Rommersheim II) im Vordergrund links unterliegt knapp Andreas Sigle (Hirschlanden III) mit 6:8.

Der ursprünglich geplante Dreier-Spieltag mit Headbangers Balingen II scheiterte letztlich an Balinger Personalproblemen. Rommersheim wie auch Hirschlanden hoffen, dass die Balinger ihre Partien nachholen und noch in die Runde einsteigen können. Stattdessen bestritten die Teams anschließend noch ein Freundschaftsturnier um den Ida-Stemmler-Geburtstagspokal, den sich Daniel Meuren im Finale gegen Christian Schlißke sicherte. Andreas Sigle gelang im Turnierverlauf abermals eine Aufholjagd gegen Otto Pfeifer junior. Dieses Mal endete das Spiel beim 7:7 unentschieden.

Beitragsfoto (oben): Links Samira Meuren (Rommersheim II) gegen DTKV-Ehrenmitglied Andreas Sigle (Hirschlanden III), Endstand 1:3.

 

Loading

2. Bundesliga Südwest: Rückblick auf den 3. Spieltag (18. Juni 2023)

Ein Bericht von Oliver Reupke (TKC 1986 Gevelsberg I) und Michael Link (1. TKC Kaiserslautern ’86 II)

Kurz vor dem Spieltag teilte die Mannschaft von Ruhrpott Schwerte ihren Rückzug aus dem Ligenbetrieb mit. Eine traurige Nachricht, Ruhrpott Schwerte ist nun der erste Absteiger in dieser Liga. Der DTKV und viele Spieler der 2. Bundesliga Südwest wünschen dem sympathischen Verein alles Gute für die Zukunft und ein Fortbestehen in der Regionalliga West.

Doch nun zum 3. Spieltag, der sich überaus spannend gestaltete, denn mit PWR ’78 Wasseralfingen, SG Rheinland/Düsseldorf und dem Gastgeber TKC Preußen Waltrop II trafen  gleich drei Mannschaften aus der Spitzengruppe aufeinander. In Kaiserslautern duellierte sich der bisher stark auftrumpfende Aufsteiger SV Kelheimwinzer mit dem 1. TKC Kaiserslautern ’86 II. Auch in diesem Spiel ging es darum, mit einem Sieg die theoretischen Chancen auf den Aufstieg zu wahren. In Gevelsberg wollte der leicht favorisierte Aufsteiger TKC 1986 Gevelsberg I seinen Siegeszug fortsetzen und hatte die bisher sieglosen Headbangers aus Balingen sowie TKC ’71 Hirschlanden II vor der Brust.

Die Spiele in Düsseldorf

TKC Preußen Waltrop II – SG Rheinland/Düsseldorf 18:14 (47:47)

Der Gastgeber startete mit zwei knappen Siegen in die Partie. Olaf Ruscheweyh gewann gegen die einzige Dame der 2. Bundesliga Südwest, Michaela Koegel, mit 3:2 und an der anderen Platte setzte sich Andreas Helbig mit 5:4 gegen Dirk Hansen durch. Die nächsten beiden Runden endeten ausgeglichen jeweils mit 2:2 Punkten. Nachdem die Waltroper in der 4. Runde die Nase wieder vorn hatten, lautete der Halbzeitstand 11:5 für die Hausherren. Das klingt deutlich, war aber viel knapper als es aussieht. So war es auch kein Wunder, dass die Rheinländer nach der Halbzeitpause stark auftrumpfen konnten. Einer 4:0-Runde, folgte eine 3:1-Runde, und somit glich Rheinland zum 12:12 aus. Beachtenswert dabei die Siege von Michaela Koegel gegen Andreas Helbig und Bernd Straberg. Als nach 2 unentschiedenen Spielen es mit 14:14 in die Schlussrunde ging, war alles möglich! Doch die Waltroper blieben cool: Bernd Straberg gewann gegen Felix Lennemann und Andreas Helbig konnte sich gegen das Abwehrbollwerk Stefan Biehl durchsetzen.

Beste Spieler: Auf Waltroper Seite Olaf Ruscheweyh mit 6:2 Punkten und Michaela Koegel bei der Sportgemeinschaft Rheinland und Düsseldorf mit 5:3 Punkten.

Foto 1: Spielszene Waltrop II – SG Rheinland/Düsseldorf. Im Vordergrund die stark aufspielende Michaela Koegel gegen Olaf Ruscheweyh, bester Spieler seiner Mannschaft.

SG Rheinland/Düsseldorf – PWR ’78 Wasseralfingen 5:27 (38:69)

Der haushohe Favorit aus Wasseralfingen startete gleich durch und führte schnell mit 8:0 Punkten nach 4 Spielen. In den beiden folgenden Runden gelang nur Felix Lennemann ein Punktgewinn gegen Kilian Weishaupt, so dass es zur Halbzeit 1:15 stand. Zwar gewann in der folgenden Runde Dirk Hansen gegen Felix Weishaupt, aber Georg Lortz unterlag Uli Weishaupt, so dass das Spiel bereits vorentscheidend mit 3:17 entschieden war. Die Wasseralfinger konnten die Spannung hochhalten und nur Georg Lortz konnte noch einmal doppelt punkten, mehr war einfach nicht drin an diesem Tag.

Beste Spieler bei der SG Rheinland/Düsseldorf waren Dirk Hansen und Georg Lortz mit je 2:6 Punkten, bei Wasseralfingen überzeugten Jakob Weber, Uli und sein Bruder Kilian Weishaupt mit je 8:0 Punkten.

PWR ’78 Wasseralfingen – TKC Preußen Waltrop II  21:11 (69:58)

Im dritten Spiel des Tages kam es nun zum Showdown zwischen Wasseralfingen und Waltrop, denn beide Mannschaften wiesen zu diesem Zeitpunkt 8:2 Punkte auf.

In der ersten Runde gab es zwei knappe Duelle: Martin Weichmann schlug Felix Weishaupt 4:3 Toren, während Kilian Weishaupt gegen Olaf Ruscheweyh mit 2:1 gewann. In der zweiten Runde gingen die Wasseralfinger in Führung, obwohl Bernd Straberg gegen Jakob Weber stark spielte und ein 3:3 erreichte konnte, doch Andreas Helbig verlor gegen Uli Weishaupt mit 3:7 deutlich. In den Folgerunden baute Wasseralfingen den Vorsprung auf 10:6 aus. Waltrop war nun unter Druck gewinnen zu müssen. Doch Uli Weishaupt und Jakob Weber spielten bärenstark und erzielten die 14:6 Führung. War der Drops gelutscht? Nein! Kilian Weishaupt verlor nun klar gegen Andreas Helbig mit 3:9 und an der anderen Platte gab es ein Torfestival ersten Ranges. Felix Weishaupt, der von Punktspiel zu Punktspiel immer mehr reift, gewann gegen Bernd Straberg mit 8:7. Damit war mit dem 16:8 das Unentschieden für Wasseralfingen gesichert und man hatte noch einige Matchbälle in der Hinterhand. Doch schon die nächste Runde brachte die Vorentscheidung trotz der 3:1 Punkte für die Waltroper. In der Schlussrunde gab es kaum Gegenwehr und letztendlich gewann Wasseralfingen das Spitzenspiel deutlich mit 21:11.

Beste Spieler waren Uli Weishaupt mit 7:1 Punkten bei Wasseralfingen, sowie Andreas Helbig auf der Gegenseite mit ausgeglichenen 4:4 Punkten.

Foto 2: Vorne: Georg Lortz, Michaela Koegel, links dahinter Felix Lennemann. Dann von links nach rechts: Martin Weichmann, Olaf Ruscheweyh, Jakob Weber, Dirk Hansen, Andreas Helbig, vor ihm Bernd Straberg, daneben Felix und Uli Weishaupt. Nur ansatzweise erkennbar, links von Andreas Helbig, sein Vereinskamerad Stefan Biehl. Kilian Weishaupt war wohl der Fotograf.

Das Spiel in Kaiserslautern

Da Ruhrpott Schwerte aus dem Spielbetrieb ausgestiegen war, fand in der Tipp-Kick-Hölle Kaiserslautern nur ein Spiel statt. Wenn in einer Liga mit neun Mannschaften Platz 5 gegen Platz 6 antritt und beide 5:3 Punkte aufweisen, kann man durchaus vom Spiel um die berühmte goldene Ananas sprechen. In der aktuellen 2. Bundesliga Südwest jedoch haben die Plätze 1 bis 4 allesamt 6:2 Punkte und somit nur einen Punkt Vorsprung, also kann man auch noch von einem Verfolgerduell sprechen. Aber eines war klar: Nur der Sieger dieser Partie sollte weiterträumen dürfen. Dementsprechend gaben beide Mannschaften alles.

SV Kelheimwinzer – 1. TKC Kaiserslautern ’86 II  12:20 (45:61)

Gespielt wurde in der besagten Tipp-Kick-Hölle. Doch die Gäste schienen davon noch nichts gehört zu haben, ließen sich nicht beeindrucken und erwischten den besseren Start, ohne jedoch gefährlich davonzuziehen. Sie führten 5:3 und 7:5, bevor die zweite Vertretung der Lautrer noch auf 8:8 ausgleichen konnten.

Nach der Halbzeit das gleiche Bild. Zuerst eine Punkteteilung zum 10:10, wobei Markus Meyer in einer von Taktik geprägten Partie gegen den Kelheimer Jürgen Prem erst kurz vor Schluss das erlösende 2:0 erzielen kann. Doch dann folgt ein Doppelschlag der Pfälzer, als Sascha Fohlmeister und Michael Link gegen Jochen Gabler bzw. Oliver Brunner jeweils doppelt punkten können. In der Folgerunde ein spektakuläres 10:6 von Fabian Werle und der 16. Punkt war eingetütet. Das Unentschieden war gesichert. Doch das wäre auf Grund der Ausgangssituation zu wenig gewesen. Sascha Fohlmeister und Michael waren sich dessen bewußt, spielten konzentriert und gewannen ihre Spiele relativ ungefährdet. Damit war klar: Für den SV Kelheimwinzer war der heimliche Aufstiegstraum ausgeträumt und trotzdem kann man der Mannschaft eine gute Saisonleistung bescheinigen.

Team-Kapitän Michael Link war mit 7:1 Punkten Man of the Match, bei den Niederbayern überzeugte Alexander Huhnholz mit 6:2 Punkten.

Foto 3: Die zweite Mannschaft des 1. TKC Kaiserslautern ’86 mit Sascha Fohlmeister, Michael Link, Fabian Werle und Markus Meyer (von links nach rechts)

Foto 4: Der SV Kehlheimwinzer mit Oliver Brunner, Jürgen Prem, Jochen Gabler und Alex Huhnholz (von links nach rechts)

Spieltag in Gevelsberg

Headbangers Balingen I – (H) TKC 1986 Gevelsberg I  10:22 (44:61)

Den Auftakt in Gevelsberg machten die beiden Aufsteiger Headbangers Balingen und TKC 1986 Gevelsberg I. Die Gevelsberger starteten sogleich mit zwei Siegen in der ersten Runde:  Thomas Will fehlte zu früher Stunde der Kaffee, er verlor klar gegen Olaf Holzapfel mit 2:8. Ivan Pulice fuhr einen ungefährdeten 4:1 Sieg ein. In der zweiten Runde konnte der Schweizer Daniel Nater den ersten Sieg für die Balinger gegen Nils Mettegang einfahren. Ersatzspieler Dawood Malik dagegen verlor gegen den Routinier Oliver Reupke mit 6:2. Auch in den nächsten beiden Runden konnte Balingen nicht doppelt punkten. Drei Unentschieden und ein Sieg durch Olaf Holzapfel sorgten für die sichere 5:11 Führung. Dabei war allerdings auch etwas Spielglück. Die nächsten beiden Runden waren wieder ausgeglichen und es stand nun 9:15. Dann gelang den Headbangers nur noch ein beachtenswerter Punkt von Dawood Malik gegen die Gevelsberger Neuverpflichtung Olaf Holzapfel.

Auf Balinger Seite überzeugte Dawood Malik mit 4:4 Punkten, bei der ersten Mannschaft der Gevelsberger erzielten Olaf Holzapfel und Oliver Reupke je 7:1 Punkte.

Foto 5: TKC 1986 Gevelsberg I mit Oliver Reupke, Nils Mettegang, Ivan Pulice und Olaf Holzapfel (von links nach rechts)

TKC ’71 Hirschlanden II – Headbangers Balingen I  21:11 (74:59)

Die beiden Südvereine starteten ausgeglichen. Daniel Nater gewann knapp gegen Stefan Poetsch mit 2:1, Marco Germeroth dagegen verlor 5:7 gegen Michael Kleofasz. Doch dann schaltete Hirschlanden einen Gang höher und holte souveräne 8:0 Punkte zum 10:2 Zwischenstand. Zwar versuchten sich die Balinger mit zwei Unentschieden zurück in die Partie zu kämpfen, aber der Halbzeitstand von 12:4 war deutlich. Diesen Punktestand nahm sich dann Marco Germeroth zum Vorbild und schickte Michael Bräuning mit einem 12:4 von der Platte. Und der zuverlässig in dieser Liga punktende Daniel Nater gewann knapp mit 1:0, so dass es auf einmal nur noch 12:8 für die Hirschlandener stand. Doch jetzt ließen sie nichts mehr anbrennen und gewannen letztendlich verdient mit 21:11 die Partie. Bitter für Balingen, denn es bedeutete nur wenige Monate nach dem Aufstieg der direkte Abstieg in die Regionalliga Süd.

Bester Spieler bei Hirschlanden war Michael Kleofasz mit 6:2 Punkten und bei den Headbangers konnten Daniel Nater und Thomas Will mit je 4:4 Punkten die Balinger Fahne hochhalten.

Foto 6: Headbangers Balingen I mit Thomas Will, Dawood Malik, Daniel Nater und Marco Germeroth (von links nach rechts)

TKC 1986 Gevelsberg I – TKC ’71 Hirschlanden II  15:17 (74:59)

Die Zusammenfassung vorneweg: Das Spiel war völlig ausgeglichen. Fünf Unentschieden und sieben Partien mit einem Tor Unterschied bezeugen das enge Spiel. So war es auch kein Wunder, dass dem 2:2 in der ersten Runde ein 4:4, ein 6:6 und ein 8:8 Halbzeitstand folgten. Doch dann gelangen den Hirschlandenern fast vorentscheidende 6:2 Punkte in 2 Runden. Zwar gelang es den Bundesliga-erfahrenen Spielern Olaf Holzapfel mit einem 4:3 gegen Stefan Poetsch und Marcus Müller mit einem 2:2 gegen Michael Bräuning die Verkürzung des Spielstandes auf 13:15, doch in der letzten Runde behielten die Schwaben die Nerven. Reupke gewann seine Partie klar und nervenstark, doch Ivan Pulice hielt nur bis zur Halbzeitpause mit, Gevelsberg führte zu diesem Zeitpunkt 17:15! Doch dann zeigte sich die fehlende Spielerfahrung. Ivan Pulice wurde immer nervöser und in der vorletzten Minute ging Michael Kleofasz erstmalig in Führung. Diese verteidigte er bis zum Schlußpfiff. Aus! Aus der Traum vom Aufstieg für Gevelsberg!

Foto 7: Da lachten sie glücklich, ob des knappen Sieges. TKC ’71 Hirschlanden II mit Stefan Poetsch, Christoph Haag, Michael Bräuning (hinten) und Michael Kleofasz (von links nach rechts)

Fazit:

Fazit 1: PWR ’78 Wasseralfingen kann den Sekt kaltstellen. Was soll gegen die Headbangers aus Balingen noch passieren?

Fazit 2: Kaiserslautern hat die Klasse gehalten. Gratulation! Die Aufstiegschancen sind trotz des 2. Tabellenplatzes nur noch theoretischer Natur.

Fazit 3: Neben Ruhrpott Schwerte sind auch die Balinger abgestiegen. Und was passiert, wenn aus der 1. Bundesliga zwei Südvereine absteigen? Ja, dann wird es ganz ganz heiß im Südwesten! Waltrop und Gevelsberg mit 6:4 Punkten stehen besser da als Kelheimwinzer mit 5:5 Punkten. Es folgen Hirschlanden und die SG Rheinland/Düsseldorf mit 4:6 Punkten. Enge Kiste!

Noch zwei Fotos zum Abschluss des Spieltages:

Foto 8: Alles wie früher: Ergiebiger Plausch nach dem Spiel …

Foto 9: Ja, die Tipp-Kick-Welt ist so klein. Noch-Erstligist Rommersheim trifft Bald-Erstligist Wasseralfingen am Nabel der rheinischen Welt

 

Loading

2. Bundesliga Nordost: Rückblick auf den 3. Spieltag (18. Juni 2023)

Auch am 3. Spieltag ließen die drei Spitzenteams nichts anbrennen. Am knappsten ging es dabei im Spiel Jerze I gegen Grönwohld zu, als Marcel Kreuzweiß gegen Michal Zaczek mit dem letzten Schuss zum 2:2 ausglich und damit den 17:15-Sieg sicherte.

In Spandau

Am Morgen um 5:00 Uhr kam die Nachricht aus Kiel, dass man krankheitsbedingt nicht antreten kann. Somit kam es nur zu einem Spiel in Spandau, die beiden anderen Spiele müssen gegen Kiel gewertet werden.

Spandauer Filzteufel ’09 II – SG Wolfsburg/Adersheim I 6:26 (50:76)

Keine Chance hatte die Berliner Reserve gegen das ambitionierte Team aus Niedersachsen. Bereits nach 6 Runden und einem Stand von 18:6 war das Spiel entschieden. Während auf Seiten der SG Wolfsburg/Adersheim alle 4 Spieler positiv punkteten, konnte auf Spandauer lediglich Hardy Schau mit 4:4 Punkten mithalten.

Foto: “Ohne Kiel, ohne Kiel, das ist nicht viel!” Mit Bedauern wurde die krankheitsbedingte Absage der Kieler aufgenommen. Am Fenster (Mitte): Edelfan Uwe Scheffler feuert seit Jahren die Mannschaften des Vereins an (Quelle: Myrko Baumgart)

Noch eine Erklärung zur Einzelwertung:

In der Spielordnung aus dem Februar 2023 heißt es in § 2 Punkt 6:

Bei gewerteten Spielen (Nichtantritt der Mannschaft oder gegnerische Mannschaft tritt mit einem Spieler (bei einer Dreier-Mannschaft) oder zwei Spielern (bei einer Vierer-Mannschaft) weniger an) erhält der Spieler die Punkte und Tore gutgeschrieben, wird jedoch in der Einzelwertung hinter den Spielern mit der gleichen Spielpunktanzahl eingestuft.

Diese Anweisung wurde entsprechend umgesetzt.

In Drispenstedt

TKV Jerze II – TFB ’77 Drispenstedt II 15:17 (50:47)

Bis zum 12:12 nach 6 Runden war es ein absolut ausgeglichenes Zweitliga-Spiel. Dann übernahmen die favorisierten Drispenstedter mit 15:13 die Führung, so dass sie in der Schlussrunde nur noch einen Sieg benötigten. Diesen holte Jörg Kuhn gegen Michael Pfaffenrath letztlich denkbar knapp mit 4:3. Dirk Kandziora überzeugte abermals mit 7:1 Punkten und war damit Garant für den knappen Sieg.

TFB ’77 Drispenstedt II – TFC Alemannia Neumünster 26:6 (61:34)

Ein Blitzstart und eine 11:1-Führung nach 3 Runden sorgten bereits für eine Vorentscheidung. Nach 6 Runden war die Partie bei einem Stand von 19:5 bereits entschieden. Alle vier Drispenstedter punkteten mit 7:1 bzw. 6:2 positiv, während auf Seiten Neumünsters lediglich Mario Hinz (3:5) mithalten konnte.

TFC Alemannia Neumünster – TKV Jerze II 16:16 (54:60)

Foto: Ein Spieler im Hemd (Uwe Paul), ein Spieler im Trikot (Michael Pfaffenrath) , ein Spieler im “falschen” Trikot (Guido Johannsen) (Foto: Dirk Kandziora)

In einem absolut ausgeglichenen Spiel trennte man sich schlussendlich 16:16 unentschieden. Die 10:6 Pausenführung für Neumünster egalisierten Stefan Müller und Markus Schnetzke zum 10:10, ab dann gab es nur noch drei 2:2-Punkte-Runden. Bester Neumünsteraner war wieder einmal Mario Hinz, während auf Jerzer Seite Markus Schnetzke überzeugen konnte.

In Wolfsburg

SG Wolfsburg/Adersheim II – TKV Grönwohld 10:22 (46:68)

Foto: Die zweite Mannschaft der SG Wolfsburg/Adersheim mit Marcel Becker, Thomas Radmer, Lukas Haase und Detlef Bastian (von links nach rechts) (Quelle: Detlef Bastian)

Ein starker Thomas Radmer reichte nicht aus, um dem Favoriten Paroli zu bieten. Bereits nach 6 Runden und einem Zwischenstand von 16:8 war eine Vorentscheidung gefallen. In den letzten beiden Runden schraubte Grönwohld das Ergebnis auf 22:10 und wurde seiner Favoritenrolle vollkommen gerecht. Kai Schäfer überragte mit 8:0 Punkten, während der Führende der Einzelwertung Hacky Jüttner gegen Thomas Radmer seine erste Saisonniederlage hinnehmen musste.

Foto: Spielszene SG Wolfsburg/Adersheim II vs. TKCV Grönwohld. Radmer, der spätere Jüttner-Bezwinger, vs. Martin Arp. Endstand 6:4 für den Wolfsburger (Quelle: Hacky Jüttner).

 

TKV Grönwohld – TKV Jerze I 15:17 (52:48)

Foto: Sie kamen, sahen und verloren. Die ehemaligen deutschen Mannschafts- und Einzelmeister in Diensten des TKV Grönwohld: Hubertus “Hacky” Jüttner, Michal Zaczek, Kai Schäfer und Martin Arp (Quelle: Detlef Bastian)

Vor der letzten Runde stand es 14:14 und es knisterte vor Spannung. Während Tobias Witte gegen Martin Arp einen 5:3 Sieg einfahren konnte, stand es auf Platte 1 bis 10 Sekunden vor Schluss 2:1 für M. Zaczek, was für die Grönwohlder für ein 16:16 gereicht hätte. Dann traf Marcel Kreuzweiß allerdings zum Ausgleich und führte seine Mannschaft zum Sieg. Tobias Witte überragte mit 8:0 Punkten auf Seiten des Siegers.

Foto: Die Funktion des “digitus tertius” in der Randsportart Tipp-Kick. Hier gut zu sehen im Spiel Kai Schäfer (Grönwohld, links) gegen Andreas Hofert (Jerze, rechts) (Quelle: Marcel Becker)

Andreas Hofert, Teamkapitän von Jerze, schreibt zu diesem Spiel auf der Jerzer Homepage (https://tkvjerze.de/)

Im ersten Spiel gegen Grönwohld entwickelte sich die erwartet enge Partie. Konnten sich die Mannen um Kai Schäfer anfänglich noch mit 4:0 und 6:2 absetzen, gelang ein Doppelschlag zum Ausgleich auf 6:6 Punkte. Die folgenden vier Partien endeten mit Sieg und Niederlage für jede Mannschaft. Die Führung zum 14:10 für Jerze konnte Grönwohld in der Vorschlussrunde postwendend zum 14:14 ausgleichen. Somit musste die letzte Runde die Entscheidung bringen. Tobias Witte, dem in diesem Spiel die Maximalausbeute von vier Siegen gelang, holte mit dem 5:3 gegen Martin Arp die Punkte 15 und 16. Marcel Kreuzweiß lag bis zum allerletzten Schuss mit 1:2 gegen Michael Zaczek hinten und konnte sage und schreibe zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff auf 2:2 ausgleichen und sorgte so für den siebzehnten Punkt zum Sieg bei 48:52 Toren aus Jerzer Sicht. Am Ende ein glücklicher Sieg, da waren sich alle Beteiligten einig. Auf Grönwohlder Seite holte der Ex-Jerzer und Routinier Hacky Jüttner mit 6:2 Punkten das beste Ergebnis.

TKV Jerze I – SG Wolfsburg/Adersheim II 19:13 (66:49)

Schnell zog der haushohe Favorit aus Jerze über 13:3 und 15:5 auf 16:8 davon, doch dann verkürzten Marcel Becker gegen Christian Reymann und Thomas Radmer gegen Andreas Hofert mit 2 Siegen auf 16:12, so dass auch für die letzte Runde noch Spannung angesagt war.

Auch hier berichtet Andreas Hofert:

Im zweiten Spiel gegen den Gastgeber sah es nach dem sicheren 15:5 Zwischenstand nach Punkten schon nach einem Kantersieg für Jerze aus. Dann jedoch kamen die Wolfsburger Punkt für Punkt auf und sorgten so beim Stand von 16:12 Punkten noch einmal für Spannung. Erneut mussten die letzten Partien die Entscheidung herbeiführen. Während Tobias Witte beim 1:1 gegen Detlef Bastian schon für den notwenigen letzten Punkt sorgte, machte Marcel Kreuzweiß, der mit Hexenschuss erst im zweiten Spiel zur Höchstform auflief und insgesamt 7:1 Punkte beisteuerte beim 4:2 gegen Lukas Haase alles klar. Mit 19:13 Punkten und 66:49 Toren ein am Ende unnötig knapper Sieg gegen immer tapfer kämpfende Wolfsburger. Beim Gastgeber war Marcel Becker mit 5:3 Punkten am erfolgreichsten.

Fazit Andreas Hofert:

In der aktuellen Tabelle bleibt alles beim Alten: die erste Mannschaft des TKV Jerze grüßt von der Tabellenspitze mit 12:0 Punkten und ist mit dem Überraschungstabellenzweiten TFB Drispenstedt (ebenfalls 12:0 Punkten) sogar spielpunktgleich. Dritter und in mehr als Lauerstellung ist die erste Vertretung der SG Wolfsburg/Adersheim mit 11:1 Punkten. Alle drei haben somit noch beste Aufstiegschancen und treffen wie man es anders kaum hätte besser planen können am letzten Spieltag am 24.09. in Drispenstedt direkt aufeinander.

Foto: Und von oben grüßen mal wieder die Tipp-Kicker aus Jerze. Von links nach rechts: Andreas Hofert, Marcel Kreuzweiß, Christian Heymann und Tobias Witte (Quelle: Detlef Bastian)

Fazit Detlef Bastian:

Der Showdown findet am letzten Spieltag in Drispenstedt statt!! Die 3 ungeschlagenen Teams Jerze I, Drispenstedt II und Wolfsburg/Adersheim I treffen dort aufeinander und ein Ausgang ist nicht vorhersehbar. Spannender kann eine Saison nicht enden. Wahrscheinlich wird die Tagesform entscheiden.

In der Einzelwertung schloss Dirk Kandziora zu Hacky Jüttner auf, beide liegen mit 40:8 Punkten jetzt vor Martin Leinz (38:10), Myrko Baumgart und Stephan Pfaff (beide 37:11) sowie Mario Hinz mit 36:12 Punkten.

Loading

1. Bundesliga: Rückblick auf den 3. Spieltag (18. Juni 2023)

Der 3. Spieltag der 1. Bundesliga wurde in Würzburg, in Bad Vilbel-Gronau und in Bochum ausgetragen. Jetzt zeichnet es sich langsam ab, welcher Verein welche Rolle im Tabellengeschehen einnimmt bzw. einnehmen wird.

Teilnahme am Play-Off:

Hirschlanden und Kaiserslautern haben sich bereits qualifiziert, spielen aber am letzten Spieltag um den wichtigen ersten Tabellenplatz. Der erste Tabellenplatz garantiert ein vermutlich leichteres Halbfinale. Die Frankfurter haben zwar 9:3 Punkte, können aber bei zwei eigenen Niederlagen noch von Waltrop und Drispenstedt abgefangen werden. Theoretisch. Die Chancen dazu liegen nahezu gegen Null, wenn man nüchtern darüber nachdenkt.

Bleibt die Frage nach dem vierten Play-Off-Teilnehmer. Die besten Chancen haben die Waltroper, denn sie liegen mit deutlich besserem Spielpunktverhältnis auf Platz vier vor den Drispenstedtern und können aus eigener Kraft diesen Platz sichern. Die Drispenstedter wiederum müssen nicht nur in den Abschlusspartien grandios aufspielen, sondern auch hoffen, dass die Waltroper Punkte lassen. Das wird ein schweres Unterfangen, denn die letzten Spiele haben gezeigt, dass nur Daniel Bialk konstant gute Leistungen abliefert. Gleichzeitig hat sich der kommende Gegner Gießen mit Joachim Spahn und Erik Overesch gezielt verstärkt und ist zu Hause mindestens gleichwertig. Die Chancen werden somit mit 70:20 für Waltrop eingeschätzt. Die fehlenden 10 Prozent werden den Flinken Fingern aus Bruck eingeräumt, die mit Gießen und Drispenstedt keine Riesenaufgaben vor der Brust haben und so theoretisch ihrerseits auf 8:8 Punkte kommen könnten. Allerdings müssten die Filzteufel Schützenhilfe gegen Waltrop leisten, was kaum anzunehmen ist, da die Filzteufel die letzten beiden Spieltage nicht geschafft haben, mit ihrem besten Kader anzutreten.

Foto: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – die sympathische Mannschaft von den Flinken Fingern Bruck (Quelle: Wolfgang Renninger)

Das „goldene-Ananas-Mittelfeld“ und der Kampf gegen den Abstieg:

Im Niemandsland dürften sich Waltrop oder Drispenstedt sowie Bruck oder die Filzteufel wähnen. Als Dankeschön für diese Leistungen winkt ein weiteres Jahr Bundesliga-Zugehörigkeit. Vor dem dritten Spieltag bereits als Absteiger gehandelt, standen Gießen und KarlMay Rommersheim am Tabellenende. Gießen konnte jedoch im direkten Duell gegen KarlMay Rommersheim punkten und könnte mit einem sensationellen letzten Spieltag dem Abstieg noch entrinnen. Die Filzteufel brauchen nur gegen Waltrop und Gallus verlieren, was sehr wahrscheinlich ist, und drei Punkte aus den Spielen gegen Bruck und Drispenstedt wären ein Coup par excellence für die Gießener. Schau‘n mer mal, es fließt noch viel Wasser den Rhein runter und im September werden keine Saunatemperaturen mehr herrschen …

Foto: Wittert Spieltrieb Ylipulli Gießen Morgenluft? Die Nachmeldungen Erik Overesch (links) und Joachim Spahn (rechts) versprechen einen heißen 4. Spieltag (Quelle: Joachim Spahn)

Folgende Spielberichte erreichten den DTKV:

Daniel Meuren (TG 1860 KarlMay/Rommersheim)

TG 1860 KarlMay Rommersheim – Ylipulli Gießen 14:18

Aufsteigerduell in Bochum: Rommersheim und Gießen waren im Vorjahr gemeinsam aus der zweiten Bundesliga Süd aufgestiegen, nun ging es darum, dass wenigstens ein Team noch die Chance auf den Klassenerhalt wahren konnte. Gießen erwischte den besseren Start: Klaus Höfer gewann 7:6 gegen Daniel Meuren, Christian Schäl 4:1 gegen Chrigu Meister und Joachim Spahn mit 3:2 gegen Marco Bittmann bei dessen Bundesligapremiere. Lediglich der Aushilfs-Ylipulli Erik Overesch verlor gegen Georg Schwartz mit 1:2. Von diesem Polster zehrte Gießen bis zum 14:14 vor der letzten Runde, als KarlMay durch einen Sieg von Schwartz gegen Höfer und ein 2:2-Unentschieden von Meuren gegen Schäl zum Ausgleich kam. Wie schon im vergangenen Jahr in der zweiten Bundesliga musste abermals die Schlussrunde entscheiden. Gießen war dort den entscheidenden Tick stärker: Sowohl Spahn gegen Meister wie auch Overesch gegen Bittmann entschieden die Partien für sich. „Es ist schön, dass wir zumindest einen Bundesligasieg auf dem Konto haben, auch wenn es für den Klassenerhalt vermutlich nicht reichen kann“, sagte Gießens Mannschaftschef Christian Schäl.

Foto: Spielszene Gießen gegen KarlMay Rommersheim. Christian Schäl (links) siegt gegen Christian Meister (rechts). Sinniert Schiri Georg Schwartz über seine Zukunft? (Quelle: Daniel Meuren)

Meuren, der bei drei Unentschieden und einer Niederlage mit knappen Spielausgängen haderte, quittierte den nun feststehenden Abstieg mit nüchternen Worten: „Wir haben in vier der bisher sechs Spiele gezeigt, dass wir als Mannschaft nicht weit weg sind von unterem Bundesliganiveau, wir haben aber nicht die nötige Kaltschnäuzigkeit bewiesen und unseren Killerinstinkt verloren.“ Anders gesagt: Ein Georg Schwartz mit 7:1 Punkten reichte nicht. Bei Gießen war überraschend Joachim Spahn mit 6:2 Punkten der Matchwinner.

 TKC Preußen Waltrop – TG 1860 KarlMay Rommersheim  23:9

Spannung war im letzten Spiel  des Bundesligaspieltags in Bochum nur bis zur Pause gegeben: Rommersheim hielt bis dahin dank zwei Siegen von Daniel Meuren gegen Arnold Gotzhein und Oliver Hahne bis zum 6:10 gut mit. Danach aber legten die Preußen zu: Bis zum Ende gaben sie nur noch drei Punkte ab. Jens Foit war mit seinen 8:0 Punkten der wichtigste Stabilisator seines Quartetts, Hahne und Gotzhein blieben mit 6:2 beziehungsweise 5:3 Zählern im positiven Bereich. „Das Ergebnis geht leider auch von der Höhe her in Ordnung. Uns fehlte mit zunehmendem Spielverlauf der letzte Biss“, sagte Georg Schwartz. „Wir gehen jetzt ordentlich zurück in die zweite Bundesliga und freuen uns dort auf stets ausgeglichene Partien. Die Erfahrung Bundesliga wird uns weiterbringen.“

Foto: Punktspiel Waltrop gegen Gießen. Der nachgemeldete Erik Overesch (links) gegen das Tipp-Kick-Urgestein Jens Foit (rechts). Konzentrierter Schiri: Arnold Gotzhein (Quelle: Joachim Spahn)

André Bialk (TFB `77 Drispenstedt)

Die Drispenstedter reisten nach Bad Vilbel, um zu sehen, wo man steht. Und am Ende sah man, wo man steht, nämlich mit einem meilenweiten Leistungsabstand zu den großen Mannschaften der Liga. Mit leeren Händen und einem spielerischen Debakel reiste man nach Hause. André Bialk (Drispenstedt) musste erstmalig in seiner Karriere 0:16 Punkte hinnehmen, litt aber so sehr unter den Sauna-Verhältnissen am Spielort, dass der älteste Bundesliga-Spieler (aller Zeiten?) noch den süffisanten und scherzhaft gemeinten Kommentar eines Hirschlandeners anhören musste: „In Hirschlanden [Play-Off-Ort, die Redaktion] haben wir sehr gute Heizungen“. Das Traumziel Play-Off ist für Drispenstedt in weite Ferne gerutscht.

Foto: Max Daub (links) vom aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister TKC ’71 Hirschlanden gegen Aimé Lungela (TFB ’77 Drispenstedt) (Foto: André Bialk)

Foto: Zwei Nachwuchsspieler unter sich: Berthold Nieder (TFB ’77 Drispenstedt, links) gegen Florian Stähle (TKC ’71 Hirschlanden, rechts). Aufmerksamer Schiri: Harald Füßinger (Foto: André Bialk)

Für Gallus Frankfurt und Hirschlanden waren diese Spiele nur das Warm-Up zum Kräftemessen um Platz 1 in der Liga. Die Zwischenergebnisse (2:2 bis 8:8) und Endergebnis (18:14) sowie das Torverhältnis (40:40) zeigen, wie eng das Spiel zuging. Kurios, dass alle vier Frankfurter Spieler genau 10 Tore schossen, jedoch die Anzahl der Gegentore sollte das Spiel entscheiden. Und kurios auch das Torverhältnis von Benjamin Buza: 5:6 Tore reichten für 4:4 Punkte. Unglaublich! So eng das Spiel auch war, die Deutsche Meisterschaft wird im November von der Mannschaft geholt, die den stärksten Kopf hat und zudem das Momentum auf seiner Seite. Befragt, ob man sich als Teamkoordinator Gedanken um die Mannschaftsaufstellung macht, antwortete Harald Füßinger bemerkenswert: „Unsere Spieler sind alle so ausgeglichen und stark, dass wir uns um dieses Thema keine Gedanken machen müssen. Jeder spielt, wo er will.“

Auf der Homepage vom TKC `71 Hirschlanden schreibt Rainer Schlotz (Quelle: https://tkc71.wordpress.com/):

Frankfurt – Mit zwei Siegen hat die „Erste“ ihre Tabellenführung gesichert und Mitfavorit Frankfurt in die Schranken gewiesen. Im ersten Spiel ging es gegen den Aufsteiger TFB Drispenstedt. Bis zum 6-6 konnten die Niedersachsen mithalten, doch dann machten die Schwaben ernst. Benjamin Buza und Harald Füßinger siegten jeweils mit 2:1 Toren, dem 10-6 folgten 14-2 Punkte und damit ein souveräner 24-8 Erfolg der „Ersten“.

Im Spitzenspiel gegen Gastgeber Gallus Frankfurt konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Zur Halbzeit hieß es 8-8 Unentschieden. Dann die erste Führung für die Schwaben, Florian Stähle mit einem 1:1 gegen Alex Beck, Benjamin Buza mit einem 3:2 Sieg gegen Frank Hampel. 11-9 für den TKC 71. Harald Füßinger mit einem 4:2 über Gottschalk, Max Daub mit einem 2:2 gg. Michael Kaus, 14-10 für die „Erste“. Nach einer ausgeglichenen Vorschlussrunde mussten beim Stand von 16-12 die Schlusseinzel entscheiden. Die beiden Remis von Harald Füßinger und Benjamin Buza, 2:2 und 0:0 sicherten den 18-14 Erfolg für den amtierenden Mannschaftsmeister! Herzlichen Glückwunsch an die „Erste“!

PS 1:

Noch nie hat er Tipp-Kick gespielt und kam wie die Jungfrau zum Kinde: Cem Mäder wurde bei den Spandauer Filzteufeln über Nacht rekrutiert, als es einen krankheitsbedingten Ausfall (M. Kalentzi) gab. Sein Debüt lief wie erwartet, es gab mächtig Haue an der Platte, doch wie viele Tipp-Kicker träumen von dem Traum mal in der Bundesliga spielen zu dürfen? He did it! Ein tolles Erlebnis sicherlich!

Foto: Cem Mäder (3. von links) gab seinen Bundesliga-Einstand für die Spandauer Filzteufel ’09 (Quelle: Chris Kuch)

PS 2: In den 60er Jahren gang und gäbe: Man reiste gemeinsam per Bahn zu einem Turnier. In der Vereinschronik der TFG `38 Hildesheim heißt es: „Die nächste “Deutsche Meisterschaft” 1965 in Stuttgart, (die Mannschaften aus Bremen, Hannover, Hildesheim und Wolfsburg fahren gemeinsam mit der Eisenbahn) …“. Und so war es kein Wunder, dass die Spieler der PWR `78 Wasseralfingen und TG 1860 KarlMay Rommersheim gemeinsam mit der Bahn gen Süden reisten! Noch ein tolles Erlebnis!

Foto: “Ein Team auf Kurs erste Liga, ein Team auf Kurs zweite Liga und beide mit 1 Stunde Verspätung im ICE # PWRmeets KarlMayRommersheim” (Quelle: Daniel Meuren)

Loading

2. Spieltag der 2. Bundesliga Südwest: Die spannendste 2. Liga aller Zeiten?

Während die meisten Sportinteressierten beim Sechskampf am ehesten an den Mehrkampf im Turnen denken, ist in der 2. Tipp-Kick Bundesliga Südwest wahrlich ein Sechskampf entbrannt: Zur Halbzeit der Saison – 10 der 18 Partien endeten 18:14 oder knapper – liegen vier der neun Mannschaften gleichauf mit 6:2 Punkten vorne, dahinter liegen weitere zwei Teams mit 5:3 Punkten. Aber der Reihe nach.

Spieltag Wasseralfingen

Die Ausgangssituation auf der Ostalb ließ spannende Spiele erwarten, trafen doch die drei Mannschaften von Tabellenplatz 1-3 aufeinander – dass es aber so spannend wird, war nicht zu erwarten: In allen drei Begegnungen sollte es den Zwischenstand von 14:14 geben und somit bis zum Schluss alles möglich sein – das wohl auch das Motto der spannendsten 2. Liga aller Zeiten.

Bild 1: PWR ‘78 Wasseralfingen mit Jakob Weber, Felix Weishaupt, Uli Weishaupt, Kilian Weishaupt (von links nach rechts)

In der ersten Partie traf der Gastgeber aus Wasseralfingen auf den Aufsteiger aus Gevelsberg. Mit teilweise engen Spielen entwickelte sich der Spielstand von 9:3 über 10:10 auf 14:14, sodass in der letzten Runde die Entscheidung fallen sollte. Hierbei setzten sich Jakob Weber gegen Marcus Müller 4:0 und Kilian Weishaupt gegen Joachim Buß 8:3 jederzeit ungefährdet durch und gewannen somit die erste Ligapartie zwischen den beiden Vereinen mit 18:14.

Bild 2: TKC 1986 Gevelsberg I mit Joachim Buß, Nils Mettegang, Marcus Müller, Ivan Pulice (von links nach rechts)

Die zweite Partie bestritten Gevelsberg und der bayerische Vertreter in der 2. BL SW aus Kelheim, der im nächsten Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert und wohl ein tolles Turnierwochenende im November 2024 erwarten lässt. Gevelsberg lag erneut 3:9 zurück, kämpfte sich über ein 9:11 aber auf ein 14:14 heran. Während Marcus Müller 4:1 gegen Jürgen Prem gewann, ging es an der Nachbarplatte spannender zu: Lange führte Ralf Item gegen Nils Mettegang, ehe es dann Unentschieden stand. Ralf hatte mit dem letzten Schuss das Siegtor auf dem Edelstahlfuß, konnte jedoch nicht verwandeln, sodass das 17:15 für Gevelsberg zu Buche stand.

Bild 3: Der Moment der Entscheidung im Spiel TKC 1986 Gevelsberg I gegen SV Kelheimwinzer eingefangen: Sieg und Niederlage liegen oft nah beieinander.

In der letzten Partie trafen Kelheim und Wasseralfingen aufeinander. Ungewöhnlicherweise schien den Schwaben ihre Mittagspause nicht so gut zu bekommen, lagen sie zwischenzeitlich mit 14:6 recht abgeschlagen zurück. Ob Mayola Kaffee, Aalener Spionle oder einfach eine starke Teamleistung, man weiß nicht, welche Wundermittel angewendet wurden, doch auch hier stellte sich nach einem Lauf der Spielstand 14:14 ein. Während Jakob Weber gegen Jürgen Prem mit einem 5:0 zur Halbzeit bereits früh Klarheit schuf, lieferten sich Kilian Weishaupt und Ralf Item ein bis zuletzt spannendes Duell mit dem besseren Ende für Ralf – damit war 16:16 das Resultat in einem unglaublich intensiven und fairen Spiel.

Bild 4: SV Kelheimwinzer mit Ralf Item, Oliver Brunner, Alexander Huhnholz, Jürgen Prem (von links nach rechts)

Die jeweils besten Ausbeuten ihrer Mannschaften lieferten Jakob Weber (15:1, 40-16), Joachim Buß (12:4, 25-24) und Ralf Item (10:6, 19-15).

Spieltag Waltrop

Im Rahmen des XXL-Spieltags in Bochum (8 Teams, 33 Tipp-Kicker, eindrücklich berichtet von Achim Schmidt) fanden die drei Partien zwischen Waltrop II, Hirschlanden II und Schwerte statt.

Gleichschritt könnte eine gewisse Monotonie und Langeweile erwarten lassen, ganz anders die Partie zwischen Waltrop und Hirschlanden. Über ein 2:2, 4:4, 6:6, 8:8, 10:10, 12:12 gab es auch hier ein 14:14. Lediglich in der letzten Spielrunde sollten die Waltroper von einem Zwei-Zweier-Takt auf einen Drei-Einser-Takt wechseln. So sicherten Bernd Straberg mit einem 1:1 gegen Michael Kleofasz und Andreas Helbig mit einem 3:2 gegen Christoph Haag den 17:15 Sieg, bei dem auf beiden Seiten alle Spieler konstant zwischen drei und fünf Punkten holten.

Die zweite Partie lautete Hirschlanden gegen Schwerte, die ohne ihren besten Spieler des ersten Spieltages, Alex Wrobel mit 12:4 Punkten, antraten. So entwickelte sich ein recht einseitiges Spiel mit dem Endergebnis 26:6, bei dem Michael Bräuning mit lupenreinen 8:0 Punkten maßgeblich dazu beitrug.

Bild 5: TKC ’71 Hirschlanden II gegen Ruhrpott Schwerte

Die abschließende Partie bestritten Schwerte und Waltrop, die Geschichte dieses Spiels ist bei einem Endstand von 1:31 recht schnell erzählt. Den Punkt luchste Hans Wrobel im dritten Einzelspiel von Bernd Straberg bei einem 2:2 Unentschieden ab. Bot diese Begegnung weniger Spannung wie andere Partien, überzeugte sie Berichten zufolge vor allem durch Fairness und tolle Spiele im Rahmen eines hervorragenden Events der Bochumer.

Die jeweils besten Ausbeuten ihrer Mannschaften lieferten Olaf Ruscheweyh (13:3, 32-15), Michael Bräuning (11:5, 28-25) und Uli Dübel (2:14, 12-33).

Spieltag Balingen

Zu den Balingern auf die Zollernalb machten sich die beiden Mannschaften aus Kaiserslautern II und Rheinland/Düsseldorf auf, und auch hier konnten spannende Duelle erwartet werden. Die Balinger wollten es dieses Mal nach zwei unglaublich knappen 15:17 Niederlagen besser machen. Und sowohl für die Rheinländer mit 2:2 Punkten und Kaiserslautern mit 3:1 Punkten war die Ausgangssituation gut, konnte man mit zwei Siegen doch eine Top-Platzierung ergattern.

In der ersten Partie trafen Balingen und Rheinland/Düsseldorf aufeinander. Nach einem ausgeglichenen Beginn entwickelte sich der Spielstand von 4:4 über 6:10 zu 9:15, von wo die Mannen um 8:0 Punkte-Lieferant Dirk Hansen nichts anbrennen ließen. Der Endstand lautete 12:20, wobei die unglücklich knappen Ergebnisse des Glemsgau-2019-Gewinners Frank Sauter mit nicht mehr als 0 Punkten belohnt wurden.

4 Einzelpartien, 4 Siege – so legten die Rheinländer in der Partie gegen Kaiserslautern los. Auf das 8:0 folgten die Zwischenstände 10:10 und 15:13. Markus Kälin, der sich zuvor noch ein 1:9 von Felix Lennemann einschenken ließ, konnte zwar sein letztes Spiel mit 2:1 gegen Dirk Hansen gewinnen – gleichzeitig gewann aber auch Felix sein letztes Spiel mit 4:2 gegen Michael Link, sodass am Ende die Rheinländer 17:15 gewannen.

Bild 6: SG Rheinland/Düsseldorf gegen 1. TKC Kaiserslautern ’86 II

Von den beiden Niederlagen getrieben, trafen schließlich Kaiserslautern und Balingen aufeinander, wobei die Pfälzer das Spiel zuvor besser in positive Energie umwandeln konnten. Von 6:2 über 10:6 und 16:8 hatten die Lauterer vier Matchbälle, von denen sie drei nutzten, sodass der Endstand 22:10 lautete.

Die jeweils besten Ausbeuten ihrer Mannschaften lieferten Felix Lennemann (12:4, 38-19), Markus Kälin (11:5, 29-30) und Daniel Nater (8:8, 27-27).

Aktuelle Tabellensituation

Vorne liegen vier Mannschaften mit einem Punktekonto von 6:2. Nach dem 31:1 Sieg gegen Schwerte grüßt Waltrop II von der Tabellenspitze gefolgt von Gevelsberg. Obwohl Wasseralfingen noch ungeschlagen ist und gegen die Tabellennachbarn aus Gevelsberg gewonnen hat, grüßt man nur von Platz drei – wie der Autor lernen konnte, zählt bei den Platzierungskriterien auch die Tordifferenz mehr als der direkte Vergleich. Das Führungsquartett vervollständigt Rheinland/Düsseldorf, alle vier Mannschaften trennen nur 10 Spielpunkte.

Mit jeweils 5:3 Punkten grüßen Kaiserslautern II und Kelheim aus dem Mittelfeld, jedoch haben diese auch noch alle Möglichkeiten. Auf Platz 7 liegt Hirschlanden II mit 2:6 Punkten. Die Tabelle komplettieren Balingen und Schwerte.

Bild 7: Halbzeit in der 2. Bundesliga Südwest 2023 mit vier Spitzenreitern

Die Einzelwertung wird nach der Hälfte aller Partien von Jakob Weber (28:4) vor Olaf Ruscheweyh (24:8) und Andreas Helbig (22:10) angeführt.

Ausblick

In dieser Liga ist alles noch offen. Beim nächsten Spieltag treffen sich Platz 1 (Waltrop II), Platz 3 (Wasseralfingen) und Platz 4 (Rheinland/Düsseldorf). Zudem treffen Platz 2 (Gevelsberg), Platz 7 (Hirschlanden II) und Platz 8 (Balingen) aufeinander. Außerdem spielen Platz 5 (Kaiserslautern II), Platz 6 (Kelheim) und Platz 9 (Schwerte). Die Frage wird sein, wer sich aus dem Führungsquartett absetzen kann, und ob die Teams aus Kaiserslautern und Kelheim mit vier Big Points noch einmal nach vorne stoßen können.

Gleichzeitig liegen auf den letzten drei Plätzen der 1. Bundesliga Mannschaften aus der Region Südwest; das heißt, wenn es zwei Absteiger in die 2. Bundesliga Südwest gibt, hätte das wiederum 3 Absteiger in dieser Liga zur Folge. Daher geht es beim nächsten Spieltag für Balingen und Schwerte schon um den Verbleib in der Liga. Während Kaiserslautern und Kelheim nach oben schielen dürften, sollten sie nicht vergessen, auch nach hinten und Hirschlanden zu schauen.

Es bleibt spannend!

 

 

Bildquellen:

Stefan Kirn: Bild 1, 3

Jakob Weber: Bild 2, 4

Achim Schmidt: Bild 5

Felix Lennemann: Bild 6

 

 

 

 

 

 

 

Loading